Passend zum Start des Films Watchmen, der auf den Comics von Alan Moore basiert, ist auch die erste Episode von „Watchmen: Das Ende ist nah" zum Preis von 15 € im PSN-Store erschienen. Ob sich das ganze auch für jedermann lohnt, erfahrt ihr in unserem Review!
Final Fight in HD
Anders als viele vielleicht gedacht haben, basiert das Spiel NICHT auf dem aktuellen Kinofilm, sondern erzählt eine eigene Geschichte aus dem Watchmen-Universum. Man schlüpft in die Rollen von Rorschach und Nite Owl und die Story beginnt mit einem Gefängnissaufstand zu dem die beiden Watchmen zur Hilfe eilen. Kaum angekommen warten bereits die ersten Schläger auf den Spieler und wollen vermöbelt werden. Das ist quasi das Tutorial und bringt die Steuerung und das Kampfsystem näher. Mit den Aktionstasten schlägt der Spieler um sich, wobei je eine Taste für normale, starke und Spezialangriffe, sowie Würfe vorhanden ist, die in Kombination fiese Combos auslösen. Kurz vor dem Ableben der Gegner erscheint ein Tastensymbol über dessen Kopf das, wenn gedrückt, eine Spezialattacke auslöst, die dem Feind den Rest gibt. Im Laufe des Spiels lernt man an die 20 Combos für jeden Charakter, die man in Form von Tokens einsammelt. Während ihr also versucht die Gefangenen zu „beruhigen", wird schnell klar, dass der Underboss, ein gefürchteter Krimineller, ausgebrochen ist. Erzählt wird die Geschichte in kurzen Zwischensequenzen, die stark an Seiten aus einem Comic erinnern und auch so daherkommen, aber wunderbar passend wirken. Die Aufgabe des Spielers besteht nun darin, den Underboss aufzuspüren und dingfest zu machen. Im Grunde prügelt man sich in bester Final Fight-Manier durch gefühlte tausend Gegnerwellen. Leider passiert das Level für Level, ohne Puzzle oder sonstige Dinge, die zur Abwechslung beitragen könnten. Immerhin kann man das ganze Spiel auch zu zweit im Splitscreen durchspielen, was den Spielspaß um einiges erhöht. Warum man dann aber auf einen Online-Koop verzichtet hat, werden wohl nur die Entwickler wissen. Übrigens: Für Trophy-Spezies ist auch gesorgt, da der Titel eine handvoll Trophies bietet, die allesamt lösbar sind und eigentlich nur etwas Geduld verlangen.
Jede Medaille hat zwei Seiten
Eigentlich war die Zeit mieser Multiplattformtitel auf der PS3 vorbei, doch „Watchmen" beweist, dass man auch heutzutage noch die PS3 benachteiligt. So orientiert sich „Watchmen" grafisch schon an einem Vollpreistitel und kann einem schon mal staunen lassen, aber das ganze wird von vielen technischen Unzulänglichkeiten getrübt. Starkes Kantenflimmern, nervige Treppchenbildung, Tearing und dann auch noch einige Slowdowns sprechen nicht gerade für die PS3-Version, zumal die Xbox-360 Fassung auch ohne diese nervigen Probleme auskommt. Lobenswert sind dann wiederum die Animationen, welche im PSN-Segment ihresgleichen suchen. Absolut flüssig und Variantenreich kommen sie daher und machen allein beim Zugucken Spaß. Unterstützt wird das ganze Geschehen passend durch den Sound der sogar in DTS daherkommt, sofern man das durch deaktivieren von Dolby Digital im XMB erzwingt. Leider kommt die Sprachausgabe nur in Englisch daher und nur die Untertitel sind auf Deutsch, dafür passen die Stimmen zu hundert Prozent in das Szenario. Vor allem der Sprecher von Rohrschach verdeutlicht die kranken Charakterzüge von ihm.
Achtung! Deutschland schlägt wieder zu!
Wer den Comic und den Film kennt, weiß eines. An Blut und Brutalität wird nicht gespart und das auch im Spiel. Zumindest wenn man nicht die deutsche Version sein eigen nennt. Die wurde nämlich ohne mit der Wimper zu zucken geschnitten und das Blut fehlt im Spiel komplett. Einige Finishing Moves und die Möglichkeit die Gegner am Boden zu treten wurden ebenfalls entfernt. Während die ersten beiden Punkte noch verschmerzbar sind, ist der Letzte ein wahrer Spielspaßkiller. Viele Moves und Combos enden nämlich damit, dass die Gegner hinfallen und es in der deutschen Version keine andere Möglichkeit gibt, als zu warten bis der Gegner wieder aufsteht. Sofern nicht gerade andere Gegner in der Nähe rumstehen, kann das zur Geduldsprobe werden, da es schon einige Sekunden dauert bis sie aufstehen.
FAZIT:
Wer nicht gerade ein Fan von solchen Prügelspielen ist, sollte sich einen Kauf lieber zweimal überlegen. Bei einer Spielzeit von etwa 2 Stunden und der Abwechslungsarmut sind 15 € schon recht happig. Des Weiteren sollte jeder die Version aus dem deutschen Playstation Store meiden, da die Einschnitte teilweise das Spielgeschehen zerstören.
[ Review verfasst von crack-king ]