Der neue Terminator Film mit Christian Bale in der Hauptrolle ist gerade erst in den Kinos angelaufen und bringt frischen Endzeit-Wind in das angestaubte Franchise, da gibt es auch schon das passende Videospiel in den Läden zu kaufen. Entwickelt wurde der Actiontitel von den „Bionic Commando“ Macher GRIN und Warner Bros. Wir klären, ob der Hauptteil des Geldes in die Lizenz geflossen ist, oder ob es auch noch für eine gescheite Gameplayerfahrung gereicht hat.
Vorgeschichte
Das Spiel behandelt nicht die Ereignisse des Films, sondern ist ein paar Monate davor angesiedelt. Dadurch erlebt man nicht dieselbe Geschichte noch einmal, sondern erfährt wie der spätere Rebellenführer John Connor zu dem Mann wurde, den er im Film darstellt. Viel bekommt man aber von dieser Entwicklung im geradlinigen Actiongeballer nicht mit, denn Zwischensequenzen, Dialoge und Handlung sind allesamt für den Arsch und animieren bloß zum Überspringen. Was bleibt sind bedeutungslose Füller zwischen den Levels. Wenden wir uns jedoch nun dem Gameplay zu. Wer „Wanted“ (ebenfalls von GRIN) kennt, weiß was ihn erwartet, denn „Terminator: Die Erlösung“ ist quasi „Wanted“ in neuem Grafikgewand. Das Gameplay setzt den Fokus auf kurze Feuergefechte, bei denen man immer schön die Deckung nutzen muss. Das spielt sich jedoch etwas unbeholfen und wirkt manchmal wie geskriptet, denn Dynamik kommt in den Schießereien kaum auf. Zudem lassen sich die Terminatoren nur via Schwachstellen ausschalten (die immer schön knallrot markiert sind). Das soll den Spieler dazu zwingen, die Gegner mit Sperrfeuer festzusetzen, um sie dadurch abzulenken und dann gezielt auszuschalten. Die anderen Rebellen im Team sind dabei aber keine Hilfe, denn mehr als dumm drauflos holzen können sie auch nicht. Wenigstens darf man die Kampagne auch mit einem menschlichen Mitspieler im Splitscreen-Modus oder via Online-Anbindung zocken. Getreu dem Motto „geteiltes Leid ist halbes Leid“ kommt man dadurch weitaus effektiver voran. Und hey, selbst auf dem billigsten Schwierigkeitsgrad gibt es schon Gold-Trophäen für das Beenden eines Kapitels. Überhaupt ist es eine Schweinerei, das es neben der Platin-Trophäe nur goldene Pokale gibt. Der Titel zielt somit eindeutig auf Zocker ab, die selbst den größten Mist für ihre geliebten Trophäen durchspielen und vor allem kaufen! Ansonsten werden die ermüdenden Gefechte immer mal durch Actionsequenzen aufgelockert, bei denen man sich hinter ein Geschütz (Zug, Buggy) klemmt und angreifende Motorminatoren abballert. Das ist weder einfallsreich noch macht es sonderlich viel Spaß. Zum Schluss darf man auch noch mit einem riesigen Hunter Killer Tank für Rabatz sorgen, aber auch das ist in etwa so interessant wie der Rest des Spieles. Mehrspielermodi gibt es übrigens nicht, aber mal ehrlich, wer hätte darauf auch noch Lust?
Metallschädel
Das hübscheste am ganzen Spiel ist noch der toll modellierte Terminatorkopf während der Ladepausen – und den darf man zu allem Überfluss auch noch recht häufig bewundern. Denn wie bei den anderen GRIN Spielen sind die Levels auch in „Terminator: Die Erlösung“ recht klein konzipiert und vor allem sehr kurz. Erschwerend kommt noch dazu, dass selbst die häufig auftretenden Zwischensequenzen separat geladen werden müssen, was einfach nur ätzend ist. Ansonsten präsentiert sich das zerstörte Los Angeles schon recht atmosphärisch mit all den Trümmern, Autowracks und Ruinen. Dummerweise drücken matschige Texturen, Aliasing und die stacksigen Animationen der Figuren den Gesamteindruck. Wenigstens sehen die Killermaschinen recht glaubwürdig aus und ruckeln tut beim Spielen auch nichts. Die Sprachausgabe wurde dagegen im englischen Original belassen, was bei einer Filmumsetzung schon mal für einen dicken Minuspunkt sorgt. Die Musik hält sich auch viel zu oft im Hintergrund und von den gewaltigen Soundeffekten im Film ist hier nichts zu hören. Zudem stören fehlende Lippensynchronität und das misslungene Bale-Konterfei im Spiel.
FAZIT:
Es ist enttäuschend was GRIN aus der Terminator-Lizenz gemacht hat. „Die Erlösung“ ist ein lieblos konzipiertes, schnell durchgespieltes und vor allem richtig uninspiriertes Actionspiel, das weder bei der Grafik, dem Sound, der Steuerung, dem Schwierigkeitsgrad, dem Gameplay und der Abwechslung überzeugen kann. Kurzum, das Spiel braucht kein Mensch!
[ Review verfasst von .ram ]
Pluspunkte:
- Nur Gold & Platin Trophäen
- Hübscher Ladebildschirm
- Testmuster war kostenlos
Minuspunkte:
- Nur Gold & Platin Trophäen
- Spielt sich exakt wie „Wanted“
- Kurze Spielzeit, lieblose Aufmachung