Bevor die Actionspezialisten von Treasure mit ihren Shoot em Ups Radiant Silvergun und Ikaruga für Furore sorgten, veröffentlichten sie für Segas Mega Drive eine Reihe von explosiven und witzigen Jump & Shoot-Spielen. Neben Dynamite Headdy und dem nur aus Endbossen bestehenden Alien Soldier überzeugte vor allem Gunstar Heroes, welches nun im PSN Store seine Wiederauferstehung feiert.
Die guten alten Zeiten
Das Genre der Jump & Shoot-Spiele war zu späten 8Bit und dann 16Bit-Zeiten sehr populär und brachte viele Klassiker wie Contra, Turrican und Metal Slug zu Tage. Man läuft mit seinen bis an die Zähne bewaffneten Sprite von links nach rechts und mäht alles nieder, was einem vor die Flinte kommt. Neben der Action kommt es auch immer wieder zu kleineren Jump & Run-Einlagen, welche die Action etwas auflockern. Bei Gunstar Heroes steuert man einen der Zwillinge Red oder Blue, welche sich spielerisch jedoch nicht unterscheiden. Nachdem man sich für einen von drei Schwierigkeitsgraden, die Anfangswaffe und einen von anfangs fünf Levels (insgesamt gibt es sieben Level) entschieden hat, kann man es auch schon krachen lassen. Im Spiel kann man zudem stets zwei Waffen mit sich führen, welche man sogar miteinander kombinieren kann um noch mehr Durchschlagskraft zu erzielen. Letztendlich kann man den Gegnern mit 14 Ballermännern einheizen. Um sich den Spaß aber nicht zu verderben, sollte man nicht unbedingt auf den leichtesten Schwierigkeitsgrad zurückgreifen. Wenn man nämlich die zielsuchenden Schüsse mit dem Laser kombiniert, rennt man ohne Mühe einfach durch die Levels und erledigt die Bosse ohne Probleme. Natürlich kann man das Spiel auch zu zweit im Coop bestreiten. Das funktioniert theoretisch auch Online, wobei ich nach mehrmaligen Versuchen an verschiedenen Tagen und zu verschiedenen Zeiten nie einen anderen Mitspieler gefunden habe.
Mensch Ärgere Dich Nicht
Treasure wären nicht Treasure, wenn sie Ihre Spiele nach Schema F runterprogramieren würden. So bietet auch Gunstar Heroes neben den Baller- und Springpassagen genügend Abwechslung. Ein Level besteht zum Beispiel aus einem Brettspiel, in dem mittels würfeln das nächste Ziel bestimmt wird. Hat man Glück gibt es zusätzliche Items, hat man Pech gibt es eine knifflige Actionpassage nach der anderen. Landet man zudem auf dem Feld „Zurück zum Start“, darf man alles noch mal von vorne erledigen. In einem anderen Level kommt man zudem in den Genus eines Horizontalshooters á la R-Type, während man im letzten Level mit zusehen darf, wie die Bösewichte auf einem großen Bildschirm das Geschehen verfolgen und hoffen, dass unser Held das Zeitliche segnet.
Sprites en masse
Technisch waren Treasure schon immer bekannt dafür alles aus der Hardware herauszuholen. So haben ihre Spiele die Muskeln von Segas 16 Bitter ordentlich spielen lassen. Massig Sprites, detaillierte Pixelgrafik und dicke Bosse sorgten damals für offene Müder und auch heute noch strahlt das Spiel einen ordentlichen Charme aus. Der Soundtrack kann aber leider nicht mit der Grafik mithalten und dudelt recht piepsig im Hintergrund. Aufpoliert wurde hier übrigens nichts. Es handelt sich um einen 1:1 Port vom Mega Drive. Einzig einen Weichzeichner kann man einschalten, um die Pixelkanten zu kaschieren (aber welch ein Frevel!). Zudem kann man das Fenster beliebig zoomen. Wer die nicht einmal eineinhalb Stunden Zeit hat (den länger ist das Spiel nicht), kann jederzeit speichern. Für Trophybegeisterte gibt es zwölf von Selbigen, wobei man elf davon beim bloßen durchspielen bekommt.
FAZIT:
Gunstar Heroes kann zwar vom Leveldesign nicht ganz mit Größen wie Contra mithalten, ist aber dennoch ein kurzweiliges Actionspiel mit charmanter Präsentation und vielen frischen und witzigen Einfällen. Die 4,99€ sind super angelegt und Fans von Old School Jump & Shoot-Spielen werden ihre Freude an Treasures Actionfest haben.
[ Review verfasst von Shagy ]