Na endlich, mit „ZEN Pinball“ erschien nun das erste Pinball Spiel für die PS3 und das sogar recht günstig, wenn man den Preis von „gerade einmal“ 7,99€ bedenkt. Doch was billig ist, muss auch nicht immer gut sein und genau in diese Kategorie fällt leider der PSN Titel. Doch was rede ich hier um den heißen Brei herum, lest einfach selbst…
Ballbreaker
Über das Gameplay braucht man nicht viel zu sagen. Wie an einem richtigen Pinballtisch betätigt man die rechten und linken Flipper um eine Kugel durch einen Irrgarten von Rampen, Toren und Löchern zu bugsieren. Immer mit dem Ziel vor Augen, möglichst viele punkte zu ergattern, ohne das man die Kugel verliert. Durch rütteln des Tisches kann man zwar (dummerweise ohne Motion Control Option) die Kugel oftmals daran hindern, in der Mitte durchzurutschen, doch wenn man es damit übertreibt, blockiert man den Tisch. Wichtig ist im Spiel wie auch an einem richtigen Automaten, das man die Spezialaufgaben erledigt und Sonderkonditionen frei schaltet. Das können spezielle Wege sein, aber auch Minispiele oder Boni wie Extra-Kugeln oder Multi-Kugeln. Nur durch solche Kombinationen kommt man an die richtig hohen Highscores ran.
„ZEN Pinball“ bietet vier abwechslungsreiche Tische. Eldorado bietet ein Schatzsucher Thema, während sich bei Tesla alles um Physik und Strom dreht. Shaman handelt dagegen von Hexenkunst und Indianern, während V-12 sich mit Autos und Motoren beschäftigt. Der Schwierigkeitsgrad variiert von Tisch zu Tisch, wobei Eldorado und Tesla die Leichtesten sind und V-12 der Schwerste. Alle Tische verfügen über integrierte Minispiele und zahlreiche Fallen, Effekte und andere Boni. Bis man diese herausgefunden hat, vergeht eine Weile. Die Ballphysik (großer Kritikpunkt bei vielen Pinball Spielen) fällt halbwegs authentisch aus, auch wenn sich die Kugel manchmal etwas zu schnell von A nach B bewegt. Die optionalen Arcadeeffekte sollte man dagegen gleich von Anfang an ausschalten, denn sie wirken sich nur negative auf das Gameplay aus. Neben dem Einzelspielermodus, bei dem man seine Punktezahlen auch auf diversen Leaderboards (gibt’s nicht für Offline Multiplayerspiele) vergleichen kann, darf man „ZEN Pinball“ auch online gegen andere Spieler zocken. Dabei wird gleichzeitig gespielt und derjenige gewinnt, der zu erst dass Punkteziel erreicht. Via PlayStation Eye Kamera kann man sogar nebenbei einen Video-Chat betreiben. Leider laggt der Netcode gewaltig und es kommt immer wieder zu Verzögerungen und Abstürzen. Nebenbei ist auch die Ballphysik ganz anders und die Kugel rollt viel gemächlicher über die Tische als im Einzelspielermodus. Außerdem hatte ich auch den einen oder anderen Absturz beim Starten des Spieles. Von ein paar Freezes im Hauptmenü ganz zu schweigen – kurz gesagt, das Spiel ist ziemlich verbuggt!
High Definition Pinball
Grafisch hinterlässt „ZEN Pinball“ einen hervorragenden Eindruck. Zwar gibt es keine Full-HD Unterstützung, doch selbst in der standardmäßigen 720p Auflösung staunt man Bauklötze! Das Bild wirkt zu jeder Zeit ultrascharf und die Tische geizen auch nicht mit fantastisch aufgelösten Texturen. Man kann die Liebe zum Detail förmlich spüren. Sei es bei den kleinen Animationen auf den Tischen oder den zahlreichen Lichteffekten. Zudem gibt es keinerlei Slowdowns oder Ruckler! Nur die Ladezeiten könnten etwas kürzer ausfallen, doch das macht sich nur beim ersten Auswählen eines Tisches bemerkbar. Der englische Sprecher gibt beim Spielen öfters mal einen Tipp oder feuert den Spieler an. Das kann mit der Zeit nerven, genauso wie die Hintergrundmusik, die passend zu den Tischthemen mal elektronisch und mal rockig ausfällt. Gott sei dank kann man im Spiel aber seine eigene Musik einbinden, was sowieso das Beste auf der Welt ist – insbesondere bei einem Flipper!
FAZIT:
Qualitätskontrolle, liebe Zocker-Kollegen! Das ist hier das Stichwort. Denn ohne eine vernünftige Kontrolle werden nämlich Spiele auch gerne in einem unfertigen Stadium ausgeliefert und strotzen dann nur so von Bugs und Fehlern. Und genau das ist auch mit „ZEN Pinball“ passiert. Die sporadischen Freezes, Hänger beim Starten des Spieles, der räudige Netcode bei Onlinespielen und die verminderte Rollgeschwindigkeit der Kugel im Mehrspielermodus drücken gewaltig auf den Spielspaß! Dabei ist der Titel ansonsten ganz gut geworden und macht sogar richtig Laune, zumindest bis man die ganzen Eigenheiten nicht mehr ertragen kann. Deshalb ist der Titel auch nur ganz hart gesottenen Pinball-Fans zu empfehlen. Schade…
[ Review verfasst von .ram ]
PS: Durch diverse Patches wurden zwar einige Sachen behoben (Stabilität verbessert und man kann nun den Dualshock schütteln, um an den Tischen zu rütteln), doch das rechtfertigt in meinen Augen keine höhere Wertung, zumal sich die Updates auch noch Zeit gelassen haben. Immerhin gibt’s mittlerweile aber auch weitere Tische. Allerdings kosten diese wiederum Geld (1,99€ pro Tisch)