EA ist lange nicht mehr nur für die neuesten Ableger von FIFA, NBA oder Madden bekannt, sondern mittlerweile werden des Öfteren auch neue IPs vorgestellt. Dead Space & Co. haben also gezeigt, dass sich neue Projekte durchaus finanziell lohnen können und mit Shank präsentiert uns EA ein weiteres neues Spiel, dass im PSN erschienen ist und bei der Ankündigung für viel Vorfreude bei den Spielern sorgte. Ob das Spiel die hohe Erwartungshaltung letztlich halten kann, erfahrt ihr in unserem Review!
Ein Rachefeldzug, wie man ihn sich vorstellt
Als Spieler schlüpft man in die Rolle von Shank, einem muskelbepackten Kerl, dessen Freundin von einer skrupellosen Organisation entführt wurde und nun besteht eure Aufgabe darin sich an alles und jedem zu rächen der etwas mit der Entführung zu tun hat. Dabei rollen einige Köpfe und mit Blut und Gewalt wird dementsprechend nicht gespart. Man schnetzelt sich nämlich in bester Ninja Gaiden-Manier aus der Seitenansicht durch die Level. Zur Hilfe stehen einem zwei kleine Nahkampfmesser, eine Nahkampfwaffe mit größerer Reichweite, wie eine Kettensäge oder ein Katana, und verschiedene Pistolen, um die Gegner auf Distanz zu halten. Dabei erhält jede Waffenart ihren eigenen Knopf und somit lassen sich wilde Combos entfesseln, die mit ein paar Schüssen beginnen und damit enden, dass man die Kettensäge in den Gegner rammt. Zusätzlich kann man Gegner auch noch packen oder anspringen. Dabei macht Shank einen Riesensatz, stürzt auf den Gegner und bearbeitet ihn dann mit der Waffe eurer Wahl. Leider ist diese Aktion etwas zu stark ausgefallen, da man damit den Gegner sofort töten kann und somit zu oft verleitet wird diese Art des Angriffes auszuführen. Wirklich verhunzt hat man aber das Ausweichen. Hierzu muss man nämlich die Taste zum Blocken drücken und dann den Analogstick in eine Richtung bewegen. Heutzutage ist es aber fast Standard geworden den rechten Stick zum Ausweichen benutzen, weswegen es mir persönlich des Öfteren passiert ist, dass ich den Analogstick bewegt habe, obwohl er ja völlig nutzlos im Spiel ist. Zudem funktioniert das Ausweichen so umständlicher und im Eifer des Gefechts wird ausgewichen, wenn man eigentlich blocken möchte usw. Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern, da das Gameplay funktioniert und Spaß macht. Lediglich der unheimlich hohe Schwierigkeitsgrad, der selbst auf normal zum Haare raufen ist, und die Abwechslungsarmut im Gameplay hindern den Spielspaß ein wenig. Immerhin sorgen die zahlreichen Endgegner und die kurzen Plattform-Einlange für etwas Abwechslung. Diese gestalten sich recht einfach aber auch spaßig, da man mit wenigen Tastendrücken an Dächern hinunter rutscht oder Werbebanden entlang läuft. Dadurch wird das Gameplay immerhin etwas aufgelockert. Ansonsten bietet Shank auch noch einen Mehrspielermodus für 2 Spieler, in dem man ausschließlich an einer Konsole zusammen gegen die Gegnerhorden antreten kann. Freischaltbare Kostüme und Concept Arts sorgen auch für den gewissen Wiederspielwert. Man sollte aber auch wissen, dass das Spiel nur in Englisch daherkommt und Untertitel sucht man auch vergeblich. Da die Geschichte aber vernachlässigbar ist, kann man das Fehlen deutscher Sprache oder Texte verschmerzen.
Dem Comic entsprungen
Stilistisch orientiert sich Shank definitiv an aktuellen Comic-Zeitschriften und man merkt, dass hier echte Profis am Werk waren. Die Charaktere sind wunderbar detailreich gezeichnet und auch die Level strotzen vor kleinen Details. Dazu passt auch die Musik, die zwar dezent im Hintergrund bleibt aber das Spielgeschehen trotzdem wunderbar unterstreicht.
FAZIT:
Eine wunderbare Grafik und ein simples aber gleichzeitig forderndes Gameplay machen Shank zu einem der spaßigeren Abenteuer in letzter Zeit. Leider verwehren ihm der hohe Schwierigkeitsgrad und die fehlende Abwechslung im Spieldesign die Höchstauszeichnung. Zudem ist es sehr schade, dass der Coop-Modus nicht per Internet gespielt werden kann. Wer also auf Gewalt, Metzelorgien und einfaches Gameplay steht, kann gedankenlos zugreifen. Alle anderen sollten sich die Demo zu Gemüte führen, da sich der weitere Spielverlauf sehr ähnlich gestaltet.
[ Review verfasst von crack-king ]
Luffys Kommentar:
Ich kann mich dem Fazit von crack-king zum Großteil anschließen. Allerdings finde ich den hohen Schwierigkeitsgrad nicht so störend, auch wenn ich mich ab und zu grün und blau geärgert habe. Das Anspringen von Shank ist anfangs die Attacke, mit der man problemlos durch die Level rennt. Bei späteren Feinden reicht sie aber nicht mehr für sofortige Tode aus. Noch dazu ist sie überhaupt wirkungslos, wenn man sie bei doppelt so großen Schlägertypen anwenden will. Nett fand ich die Möglichkeit, Waffen von besagten Riesen aufzuheben. Darunter gab es zum Beispiel eine Gattling-Gun, die das Vernichten heranstürmender Gegnermassen um einiges erleichterte. Die Vorgeschichte im Coop-Modus ist leider schon nach zwei Stunden zu Ende und beinhaltet nur die Waffen, die bereits im Solospiel freigeschaltet wurden, gewinnt aber durch Coop-Moves und das gemeinsame in Schach halten der Widersacher wieder an Reiz. Alles in allem ein gutes Spiel!