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Crimson Sea 2
3. Oktober 2004

Erschien der Vorgänger noch exklusiv für die Xbox, hat sich Koei nun besonnen und veröffentlicht den rundum verbesserten Nachfolger nur für die PlayStation 2. Dabei hat man sich jedoch nicht lumpen lassen und (um den Spielern den Einstieg in das Crimson Sea Universum zu erleichtern) alle Charaktere aus dem Vorgänger auch als Gesprächspartner in Teil 2 integriert. Besonders lobenswert ist dabei, dass man rund 20 Videosequenzen aus Crimson Sea im Nachfolger anwählen kann und so die Geschichte des ersten Spiels in schicken Rendersequenzen erzählt bekommt.

 

Dynasty Warriors in Space

Nach einem ausführlichen Tutorial, welches den Spieler in die Feinheiten der doch recht umfangreichen Steuerung einführt, findet man sich auf einer Raumstation, dem Herzstück des Spiels, wieder. In der Rolle des Helden Sho (später stößt dann noch das Mädchen Feaney dazu) tritt der Spieler gegen eine neue unbekannte Bedrohung (einfach „Menace“ betitelt) an. Die Hintergrundgeschichte ist dabei recht komplex und erfordert zum vollen Verständnis auch das Wissen um das erste Crimson Sea. Um mir hier nicht den Wolf abzuschreiben und euch nicht die Überraschungen zu verderben, gehe ich an dieser Stelle nicht weiter auf die Story ein. Innerhalb der Raumstation kann man sich nicht nur mit anderen Charakteren unterhalten, sondern auch Trainingsräume und Krankenstationen aufsuchen, neue Waffen und Ausrüstung kaufen und natürlich neue Missionen starten.

Der erste Auftrag führt Sho auch sogleich in eine planetare Stadt, welche zum Schlachtfeld gegen die Menace verkommen ist und Aufgabe des Spielers ist es nun, mehr über eine neue Menace Spezies herauszufinden. Im Gegensatz zu den offenen Schlachtfeldern der Dynasty Warriors Spiele kämpft man hier jedoch eher in schmalen Gängen und kleineren Räumlichkeiten gegen die Aliens. Dabei kann man nicht nur zwischen mehreren Schusswaffen wechseln, sondern auch mit einem High-Tech Stab in den Nahkampf übergehen. Wem das alles noch nicht reicht, der darf noch auf Spezialfähigkeiten wie den NeoPsionics (super kraftvolle Attacke), Time Extends (Zeitverlangsamung) und Overdrives (mächtige Komboattacken) zurückgreifen, um auf den verwüsteten Straßen kräftig aufzuräumen. Damit das Spielgeschehen noch ein wenig mehr Gehalt bekommt, sammelt man im Verlauf des Spieles die so genannten „Origins“ ein, die helfen Ausrüstung und Vipa Kräfte von Sho zu verbessern. Das ist auch bitter nötig, da der Schwierigkeitsgrad in Crimson Sea 2 nicht zu verachten ist. Glücklicherweise baute Entwickler Koei jedoch ähnlich den Dynasty Warriors Spielen ein ausgeklügeltes Kombosystem ein und so wird dem Spieler erlaubt, mächtige Angriffe gegen die verschiedenen Menace Arten zu starten. Doch Vorsicht, am Ende eines Levels wartet meistens ein riesiger Endboss auf euch. Diese Ungetüme erfordern zudem meist eine besondere Strategie. Mein Tipp: Spart die spärlich verteilten Medikits möglichst bis zum Schluss auf.

Da das Spiel selbst in einzeln anwählbare Missionen aufgeteilt ist, merkt man sofort, dass den Spieler mehr Action als Adventure erwartet. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, dass die Rätselvielfalt und -dichte nicht sonderlich hoch ist. Um dennoch gegen die Monstermassen (und glaubt mir, die Menace erscheinen in Massen) anzukommen, erlaubt das Spiel ein erneutes Durchspielen der absolvierten Levels. Dadurch kann Sho seine Fertigkeiten und Waffen aufwerten und hat in späteren Spielabschnitt eine bessere Chance gegen die Monster. Aufkommenden Frust wird dadurch ganz gut aus dem Weg gegangen, kann sich der Spieler doch selbst Crimson Sea 2 leichter machen.

Abgefahrene Charaktere

Auch im Grafikdepartment merkt man die Verwandtschaft zu den Dynasty Warriors Episoden an. Während die Charaktere sehr stilvoll in Szene gesetzt werden und gerade in Nahaufnahmen mit sehr gut modellierten Gesichtern aufwarten, wirken die Hintergründe recht trist und einfallslos. Meistens kämpft man sich durch düstere, leblose Gänge oder Räume. Ein paar mehr Details und etwas Abwechslung wären schon wünschenswert gewesen. Zudem würde der Grafikengine eine flimmerfreie Optik auch gut zu Gesicht stehen. Dafür läuft das Geschehen aber größtenteils ruckelfrei ab und nur bei 20 oder mehr Gegnern gleichzeitig auf dem Schirm, plus dem Einsatz eines Spezialangriffes kommt es zu leichten Slowdowns. Zudem kann die gute PAL-Anpassung mit einer Bildschirmzentrierung und ruckelfreien Rendervideos aufwarten. An letzteren merkt man übrigens wie viel Mühe sich Koei mit der Lokalisation gegeben hat, sind doch selbst die Texte und Einblendungen in den Zwischensequenzen eingedeutscht wurden. Überhaupt kann man sich hinsichtlich der Übersetzung nicht beschweren, da wichtige Bezeichnungen weiterhin die cooleren englischen Namen tragen und nicht etwa mit holprigem Deutsch übersetzt worden sind. Nicht ganz so perfekt gelungen ist dagegen die englische Sprachausgabe. Die Sprecher haben zwar allesamt ziemlich gute und angenehme (Ausnahme: Yangquin) Stimmen, jedoch hört man fast keine bzw. zu wenige Emotionen heraus. Der schönen Sci-Fi Story wird dadurch etwas Atmosphäre und Spannung genommen. Immerhin kann der Soundtrack mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Melodien glänzen. Mit Hilfe von elektronischen Spielereien, klassisch angehauchten Chören und Rockgitarren wird eine atmosphärische Klangdichte aufgebaut.

Multiplayerverfehlung

Schade, schade, schade… Hier hätte der Titel noch einmal richtig punkten können. Die Entwickler sahen es aber wohl nicht als Notwendigkeit an, einen kooperativen Storymodus für das Spiel einzubauen. Stattdessen darf man sich 1:1 Deathmatches liefern oder aber kooperativ Monster in einem Raum abmetzeln bis einer der Spielfiguren das Zeitliche segnet. Insgesamt nicht sonderlich aufregend und auch nicht sonderlich lange spielenswert.

FAZIT:

Während die Dynasty Warriors Spiele dank unzähliger Add-Ons und kaum verbesserter Nachfolger nach wie vor beliebt und bekannt sind, wird Crimson Sea 2 wohl diese Aufmerksamkeit nicht zu teil werden. Ein trauriger Umstand, bietet das Actionspiel doch viel Spieltiefe und einen motivierenden Spielaufbau, dank des gelungen Kombosystems, Auflevelmöglichkeiten und einer netten Story. Bei allem Lob muss sich Koei jedoch auch Kritik gefallen lassen. So hätte man etwas imposantere Levelgestaltung und vor allem flimmerfreie Grafik im Jahr 2004 erwarten können. Am meisten vermisse ich jedoch einen kooperativen Storymodus, denn der hätte den Spielspaß noch mal in ungeahnte Höhen treiben können. Somit werden vor allem Dynasty Warriors Fans zugreifen, aber auch allen anderen Action-Fans lege ich das Spiel ans Herz.

Pluspunkte:

  • Großer Umfang mit mehr als 60 Levels 
  • Ausgereiftes Kombosystem 
  • Videosequenzen des Vorgängers enthalten

Minuspunkte:

  • Grafik nicht mehr zeitgemäß 
  • Kamerasteuerung nicht optimal 
  • Sprachausgabe ohne Emotionen



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Screenshot Galerie
Crimson Sea 2
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.0
Grafik
7.0
Sound
8.0
Singleplayer
8.0
Multiplayer
5.0
 

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