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Need for Speed: The Run
1. Dezember 2011

Vor Jahren gehörte die Need for Speed Serie zu den erfolgreichsten und beliebtesten Spielen, die es gab. Mittlerweile hat sich das Blatt doch ein wenig gewendet. Zwar sind die meisten Spiele dank des bekannten Namens noch erfolgreich, doch wirklich beliebt sind immer weniger Spiele unter den Spielern. Das liegt wohl zum Teil daran, dass man immer öfter die Gameplayausrichtung geändert hat und mittlerweile sogar die Entwickler. Mit Need for Speed: The Run ist dieses mal nun Black Box dran, welche bereits an Need for Speed: Pro Street arbeiten durften und dieses mal soll eine spannende Story im Vordergrund stehen. Ob diese zündet oder man eher vor The Run wegrennen möchte, erfahrt ihr in unserem Review.

25 Millionen Dollar

Wer wirklich auf eine spannende Story gehofft hat, wird direkt nach ein paar Minuten enttäuscht werden. Denn die Story ist schnell erzählt. Man selbst ist ein junger Kerl, der es sich zu oft mit den Behörden und verschiedenen Kriminellen verscherzt hat und demnach einen Haufen Schulden hat und auch nicht gerade zu den beliebtesten Personen in den USA gehört. Deshalb findet man sich zu Beginn des Spiels auch eingesperrt in einem Auto wieder, dass gerade Opfer einer Schrottpresse werden soll und hier macht man auch gleich das erste Mal Bekanntschaft mit einer für ein Rennspiel völlig neuen Gameplaymechanik. Die Rede ist hier von Quick Time Events. Um die Szene nämlich voranzutreiben, muss man im richtigen Moment das richtige Knöpfchen drücken und wirklich Spaß macht das nicht, was wohl auch die Entwickler recht schnell gemerkt haben. Denn im ganzen Spiel gibt es zum Glück nur eine Handvoll solcher Szenen. Jedenfalls stürzt man sich nach erfolgreicher Flucht vom Schrottplatz in ein waghalsiges Rennen mit mehr als 200 Teilnehmern, was einmal quer durch die USA führt und verspricht einen mit 25 Millionen Dollar zu belohnen, wenn man gewinnt und so alle Probleme löst.

Die Gegner bleiben blass und sind nur schnödes Beiwerk

Von West nach Ost in drei Stunden

Aufgeteilt ist dieses Rennen in 10 Etappen, welche meist aus ein paar Rennen bestehen, die man immer erfolgreich beenden muss, um weiterzukommen. Dies sollte sich aber nicht als besonders schwer erweisen, denn neuerdings hat man in jedem Rennen fünf sogenannte Resets, die einen zum zuletzt durchfahrenen Kontrollpunkt zurücksetzen, wenn man einen zu großen Unfall gebaut hat oder mal von der Strecke abgekommen ist. Dies führt einerseits dazu, dass man deutlich gelassener fährt, da Fehler nicht wirklich bestraft werden und andererseits zu einer Menge Frust. Denn das Abkommen von der Strecke wird sehr genau genommen und sobald man mal hinter eine Leitplanke kommt, wird man sofort zurückgesetzt, obwohl man nach zehn Metern wieder auf die Strecke gekommen wäre. Des Weiteren passieren Unfälle öfter als einem lieb ist, denn die Steuerung des Spiels orientiert sich stark am letzten Need for Speed Spiel Hot Pursuit und hat leider auch deren Probleme mitgenommen. So reagiert die Steuerung mit einem merklichen Input Lag und hinzukommt, dass die Fahrzeuge sich wie riesige Tanker anfühlen und nur sehr ungenau kontrollierbar sind. Trotzdem stellt das Spiel keine Schwierigkeit dar und ist bereits nach spätestens drei Stunden das erste Mal durchgespielt. Denn jede Etappe dauert kaum länger als eine viertel Stunde und besteht aus immer wieder den gleichen Rennen, in denen es entweder darum geht erster zu werden oder eine Strecke in bestimmter Zeit zu schaffen. Hin und wieder wird einem das Leben von Cops noch erschwert, doch diese sind nicht der Rede wert und bei weitem nicht so aggressiv und herausfordernd wie bei Hot Pursuit. Das gilt aber für die komplette Gegner-KI, welche einem eigentlich nur im Wege steht, wobei man sagen muss, dass jedes Rennen auf dem letzten Kilometer entschieden wird. Dies liegt wieder an der starken Gummiband-KI, welche das Fahrerfeld eng zusammenhält und dafür sorgt, dass die Gegner riesige Vorsprünge auf magische Weise aufholen können. Wer aber nach dem Story-Modus noch nicht genug vom Spiel bekommen kann, kann sich noch an einer Challenge-Serie und dem Online-Modus versuchen. Im ersteren geht es darum ein paar Rennen, die an die verschiedenen Etappen angelehnt sind, mit bestimmten Vorgaben zu erfüllen. Der Online-Modus hingegen bietet hingegen normale Rennen zwischen Spielern auf der ganzen Welt an, die man sogar in einer Gruppe bestreiten kann. Dabei kann man verschiedene Einstellungen machen, wie zum Beispiel, dass alle mit Muscle Cars antreten müssen oder ähnliches. Übrigens muss man für den Online-Modus einen Online-Pass nutzen, der auch das bei EA nun beliebte Autolog-Feature freischaltet, indem man sich mit Freunden um die besten Zeiten Wettkämpfe liefern kann.

Bitte Warten, es wird geladen

Mit The Run hat Black Box den Versuch unternommen eine Engine zu nutzen, die in erster Linie gar nicht für Rennspiele konzipiert ist. Denn die sogenannte Frostbite Engine 2.0 wurde von DICE für Battlefield 3 entwickelt, was bekannterweise ein Shooter ist, aber scheinbar sehr variabel einsetzbar ist. Leider muss man aber sagen, dass dieses Experiment nur bedingt gelungen ist. So sehen die Autos und Strecken ziemlich gut aus und vor allem die Strecken können mit verschiedenen Umgebungen, wie Schnee, Bergen oderherbstlichen Umgebungen überzeugen. Dafür sehen die Storysequenzen aber umso schlimmer aus, denn in erster Linie den Charaktermodellen fehlt es an Details. Hinzu kommen aber auch noch Schwächen in der technischen Umsetzung des Spiels. So leidet das Spiel unter kantigen Schatten, häufigen Clipping-Fehlern und leichtem Tearing in manchen Situationen. Besonders schlimm sind jedoch die Ladezeiten. Diese sorgen einerseits dafür, dass das Spiel eine halbe Ewigkeit zum Starten braucht und andererseits das man zwischen jeder Etappe und jedem Reset im Rennen erst einmal einen Ladebildschirm zu sehen bekommt, der auch nicht verschwinden möchte. Musikalisch gibt sich EA aber keine Blöße und bietet wieder einen gewohnt guten Mix aus allen möglichen Genres und wer wirklich nichts für sich finden sollte, kann auch seine eigene Musik verwenden. Den Autos hingegen fehlt es an Wiedererkennungswert im Sound. Natürlich handelt es sich um ein Arcade-Spiel, doch ist es schon schade, wenn sich egal ob Renault Clio oder Porsche 911 alle wie ein Staubsauger anhören.

Die Autos lenken sich so schon träge, aber auf Schnee? Da wirds zur reinen Glückssache.

FAZIT:

Es wird sehr oft gepredigt, dass Rennspiele und Storys einfach nicht zusammenpassen und The Run bestätigt dieses Klischee auf ganzer Linie. Die Geschichte ist sehr simpel gestrickt und die Quick Time Events nerven nur, doch das ist gar nicht das größte Problem des Spiels. Viel schlimmer sind dagegen die viel zu einfachen Events und die viel zu kurze Spielzeit des Story-Modus ohne wirklichen Wiederspielwert. Da hilft auch der Online-Modus nicht weiter, welcher nicht gerade von Spielern überflutet wird. Hinzu kommt noch, dass die Steuerung alles andere griffig ist und man sich oft über die Trägheit der Autos ärgert und die langen Ladezeiten einen zur Weißglut bringen können. Somit ist Need for Speed: The Run ein Spiel ohne nennenswerte Vorteile und ein gutes Beispiel dafür, warum die Serie immer unbeliebter wird. Wer also ein besseres Need for Speed-Spiel sucht, sollte lieber zum Vorgänger Hot Pursuit greifen, welches mittlerweile günstig zu haben sein sollte.

[ Review verfasst von crack-king ]

Die zweite Meinung:

Ich kann mich crack-king’s Fazit nur anschließen. „The Run“ enttäuscht auf ganzer Linie. Der als primäres Element angepriesene Story-Modus ist ein schlechter Witz. Zum einen ist er viel zu kurz (auf der Schwierigkeit „normal“ braucht man keine zweieinhalb Stunden) und zum anderen bleiben die Gegner blass und austauschbar. Es gibt ja nicht einmal viele Zwischensequenzen. Dafür haben sich in das Spiel jedoch umso mehr geskriptete Sequenzen eingeschlichen. Die reichen von Straßensperren, bei denen man abbremsen muss, um sie zu umgehen, bis hin zum Ausweichen von U-Bahnen und dauerndem Helikopterbeschuss. Nur eines steht fest: spaßig ist nichts davon! Aber das Spiel krankt noch an vielen anderen Stellen. Autos kann man während der Kampagne nur an bestimmten Punkten oder in Rennen an Tankstellen tauschen, was so oder so keinen Sinn ergibt. Ähnlich dumm ist die regenerierende Gesundheit bei den Verfolgungsjagden. Dazu gesellt sich die träge Steuerung, die das Manövrieren auf den schmalen Strecken und durch den Verkehr zusätzlich erschwert. Und kommt man einmal einen Meter von der Strecke ab, wird man gleich wieder zurückgesetzt. Der Onlinemodus haut mich auch nicht vom Hocker und die zusätzlichen Herausforderungen will ich mit der miesen Steuerung erst recht nicht spielen. Grafisch findet sich auch viel Licht und Schatten. Einige Abschnitte sehen richtig gut aus (San Francisco, Badlands), andere wiederum nicht (Wüste). Das eigene Fahrzeug nimmt zu viel Platz auf dem Bildschirm ein und eine Cockpit Perspektive sucht man vergebens. Die Framerate kratzt am unteren Limit und knickt bei Kurven immer wieder heftig ein. Besonders störend für das angeblich cineastische Erlebnis waren für mich aber die langen Ladezeiten. Die deutsche Sprachausgabe ist dagegen bis auf den „Hauptdarsteller“ gelungen, die Musikauswahl an lizenzierten rockigen Songs auch, nur das man diese während der Kampagne fast nicht hört, die ist dem pumpenden Spielsoundtrack vorbehalten. Unterm Strich kann man also sagen: Experiment gescheitert, wobei man die gravierenden Mängel eigentlich schon bei der Entwicklung hätte sehen müssen. Lasst uns also hoffen, dass der nächste Need for Speed Titel wieder von Criterion kommt.

[ Kommentar verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Pagani Huayra ist dabei
  • Schicke und abwechslungsreiche Strecken
  • Ist schnell zu Ende

Minuspunkte:

  • Nervige QTE's
  • Lange Ladezeiten
  • Träge Steuerung



Infos zum Spiel
NameNeed for Speed: The Run
SystemPlayStation 3
PublisherEA Black Box
EntwicklerElectronic Arts
GenreRennspiel
USKab 12 Jahren
PEGI16+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 17.11.2011
 15.11.2011
 08.12.2011
Spielerzahl8
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Need for Speed: The Run
Gameplay
5.5
Atmosphäre
6.0
Grafik
7.0
Sound
8.0
Spielspass
4.5
 

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