Mit großem Tamtam und als große Revolution in der Spielewelt wurde der PlayStation Move Controller von Sony angekündigt und zumindest von der technischen Seite konnten die Versprechungen eingehalten werden. Doch was die Spiele angeht, sieht es nicht ganz so gut aus. Einerseits gibt es nicht besonders viele und dann sind die meisten davon auch recht lieblos gestaltet. Doch diesem Umstand will Sony entgegenwirken und hat die PlayStation Move Heroes angekündigt, in denen wie erwartet, die beliebtesten Helden der PlayStation-Konsolen ein Abenteuer mit dem Move-Controller erleben wollen. Eigentlich gute Voraussetzungen, oder?
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In der Welt von PlayStation Move Heroes dringt ein Alien in die Welten von Jak & Daxter, Ratchet & Clank und Sly Cooper ein und entführt die beliebten Helden auf den Planeten X, um sie dort für das Überleben ihrer Welten kämpfen zu lassen. Da habe ich schon bessere Fanfictions von Kindern gelesen, als das gebotene hier und daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Geschichte im Spiel nur sehr spärlich eingesetzt wird und das Spiel an sich sehr kurz ist. Aber hoffentlich kann dafür das Gameplay überzeugen, wenn man die Jump'n Run Stars der PlayStation Konsolen in ein Spiel steckt.
Wieso springe ich - das geht doch gar nicht im Spiel
From Heroes to Zeroes
Eins vorneweg: Das Gameplay kann nicht überzeugen. Denn anders als man erwarten könnte, ist PlayStation Move Heroes kein episches Jump’n Run mit ausgefallenen Gegnern, einer interessanten Spielwelt und tollem Gameplay, sondern eine an Einfallslosigkeit nicht zu überbietende Minispielsammlung. Diese besteht aus ganzen fünf Minispielen, die natürlich alle die Vorteile des Move-Controllers nutzen möchten, aber im Grunde auch nur Grundlegendes bieten. In einem muss man beispielsweise eine Frisbee mit dem Move-Controller durch die Luft steuern und Gegenstände einsammeln und in einem anderen eine Kugel über den Boden manövrieren. Manchmal muss man aber auch einfach den Controller, wie eine Pistole einsetzen und anstürmende Gegnermaßen um die Ecke bringen, während ein anderes Spiel es verlangt die Gegner mit einer Peitsche auszupeitschen. Zum krönenden Abschluss gibt es noch ein Minispiel, in dem man mit Jak, Ratchet oder Sly in ein Level geworfen wird und dort dann wieder Gegner plätten darf. Dieses mal aber mit den aus den Spielen bekannten Waffen, wie zum Beispiel Slys Stab. Irgendwie bezeichnend für das Ganze Spiel ist die Tatsache, dass man darin gar nicht springen kann, obwohl wir es hier mit DEN Jump’n Run Stars der letzten Jahren zu tun haben. Zudem spielt sich das Spiel mit der Peitsche unglaublich hakelig und umständlich, dass es nicht mal im Ansatz Spaß macht. Man bleibt gerne mal hängen oder die Bewegungserkennung kommt nicht mit. Mal ganz davon abgesehen, dass es nicht besonders kreativ ist Gegnermassen auf den Spieler zulaufen zu lassen, damit er sie mit der Peitsche umnieten kann. Die anderen Spiele funktionieren von der Steuerung her zwar durchaus gut, sind jetzt aber auch keine Spaßgranaten, da wenn man ein Level gespielt hat, man auch die anderen 10 Level des Minispiels bereits kennt. Das Gameplay bleibt immer gleich und leider immer gleich langweilig, da die Ziele völlig belanglos sind und man durch den niedrigen Schwierigkeitsgrad auch kaum gefordert wird. Aber selbst Minispielsammlungen wie Mario Party können eigentlich nur im Multiplayer überzeugen und zumindest ein Teil der Minispiele würden sich dafür auch anbieten. Aber wenn man ein Spiel schon in den Sand setzen will, dann macht man es auch richtig und integriert einen Multiplayer-Modus, der der Rede nicht wert ist. Denn ein zweiter Spieler übernimmt beim Spielen nur die Kontrolle über einen Cursor, um Kristalle oder ähnliches einsammeln zu können. Spielspaß pur!
Schleichen war gestern, heut gibts eins auf die Mappe
Immerhin etwas
Schaut man auf die Technik des Spiels, dann dürfte man überrascht werden, denn obwohl man hier keinen Grafikblockbuster wie Uncharted erwarten darf, bekommt man gute Standardkost geboten, die sich nicht verstecken muss. Zudem bleibt das Spiel auch von groben Grafikfehlern verschont und so gibt es kaum etwas zu meckern. Wäre da nicht das Artdesign. Denn es gibt zwar vier verschiedene Welten, aber jedes Level darin sieht nahezu gleich aus und ist sehr lieblos gestaltet. Dabei würden die Welten der Charaktere doch eigentlich genügend Spielraum für verschiedene Leveldesigns bieten. Aber wie man bereits erkennt, zieht sich diese Einfallslosigkeit wie ein roter Faden durch das ganze Spiel und macht eigentlich nur vor den Synchronsprechern halt, welche ihren Job gut machen und zumindest versuchen durch etwas Humor dem Spiel Leben einzuhauchen. Zudem werden alle Charaktere von den Originalsprechern gesprochen, was für Wiedererkennungswert sorgt. Musikalisch bekommt man dafür dann aber wieder Standardkost, die ihren Job tut und mehr nicht. Aber eigentlich dürfte das nun auch nicht mehr überraschen, wenn man den Rest des Spiels gesehen hat.
FAZIT:
Das Sony seine Helden für dieses Spiel freigegeben hat, grenzt an ein wahres Wunder, denn scheinbar hat sich dann niemand mehr das Spiel angesehen. Die Geschichte ist absolut belanglos und das Gameplay kann in keinem Moment für Spielspaß sorgen. Wenn man mal die Synchronsprecher und die Grafik außer Acht lässt, dann könnte man meinen, dass die Entwickler entweder keine Lust hatten oder sich an Sony rächen wollten, da das Spiel einfach lieblos wirkt. Move-Besitzer sollten daher einen weiten Bogen um das Spiel machen und hoffen, dass in Zukunft interessantere Spiele erscheinen. Denn um es kurz zu sagen: Ich habe wohl noch nie ein langweiligeres Spiel auf der PS3 gespielt, als PlayStation Move Heroes.
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