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Dynasty Warriors 4: Empires
11. Oktober 2004

Mittlerweile kann die Dynasty Warriors Reihe von Koei auf eine lange Ahnenreihe auf der PlayStation 2 zurückblicken. Die Serie trat zwar schon auf der PSOne in Erscheinung, damals aber noch als eine Art Beat`em`Up. Das Spielprinzip und die Gameplaystrukturen, so wie wir sie kennen, wurden erst mit Dynasty Warriors 2 eingeführt. Seitdem expandiert die Serie immer weiter und hat mit Samurai Warriors sogar einen Ableger erhalten, der im mittelalterlichen Japan angesiedelt ist. Da mit der Veröffentlichung der verschiedenen Spiele auch der Bekanntheitsgrad der Serie proportional stieg, können wir nun auch den neuesten Spross der Dynasty Warriors Familie mit dem Untertitel „Empires“ in Deutschland begrüßen.

Das es sich bei „Empires“ nicht um Dynasty Warriors 5 handelt, merkt man sofort am Preis von nur 40 €. Zwar sollte eine gute Preispolitik keine dunklen Vorahnungen in Bezug auf die Produktqualität heraufbeschwören, nach dem Spielen von Dynasty Warriors 4: Empires war mir jedoch klar, dass nicht einmal dieser Preis gerechtfertigt ist. Um es kurz und knackig auszudrücken: „Empires“ ist nichts anderes als ein überteuertes Add-On mit zu wenigen Neuerungen und zu geringem Umfang.

Was ist also neu?

  • Empire Modus 
  • VS. Modus 
  • 5 neue Stages 
  • Archiv mit Wissenswertem über Figuren, Waffen, Items 
  • Charaktererstellung

Herzstück und größte Neuerung ist der namensgebende Empire-Modus. In diesem, an Brettspiele wie Risiko angelehnten, Modus dürft ihr das altchinesische Reich einen. Mit einem selbst erstellten Charakter (die Möglichkeiten sind recht groß und vielfältig) oder mit einem fertigen, historischen Krieger dürft ihr entweder historisch genau oder gegen zufällig platzierte feindliche Generäle in den Krieg ziehen. Die eigentlichen Schlachten werden dabei wie gehabt ausgetragen: eure Spielfigur metzelt ganze Armeen nieder und nimmt Stützpunkte ein. Der Sieg wird errungen, sobald ihr den feindlichen General getötet oder alle Stützpunkte eingenommen habt. Danach werden Erfahrungspunkte verteilt, neue Offiziere und Leutnants rekrutiert und Gegenstände produziert. Letzteres geschieht mit Hilfe von Aktionskarten, von denen zwei pro Strategierunde ausgespielt werden dürfen. Damit könnt ihr nicht nur Spezialgegenstände produzieren, sondern auch Truppenbestände auffüllen, Belagerungsmaschinen bauen und nach bestimmten Charakteren im Reich fanden (um sie natürlich zu rekrutieren). Glücklicherweise ist man nicht nur auf seinen anfänglich gewählten Charakter beschränkt. Vor einer Schlacht darf man auch einen der rekrutierten Offiziere anwählen und spielen. Dadurch kann man bestimmten Figuren beim Aufleveln helfen und bekommt noch etwas Abwechslung geboten.

Sozusagen als Beigabe gibt es noch den VS. Modus, den man grob als seichten Zweispielermodus beschreiben könnte. Egal ob gegen den Computer oder einen menschlichen Spieler, es wird immer im via Splitscreen gemetzelt. Dabei darf man aus solch aufregenden Modi wie „Stehlen“ (Schätze rauben und zum Händler schaffen), „Besiegen“ (wer am meisten Gegner in einem vorgegebenen Zeitraum abschlachtet, gewinnt), „Nahkampf“ (wer die meisten Gegner über die Burgmauer kickt, holt den Sieg) und „Ausdauer“ (man muss länger als sein Gegenspieler am Leben bleiben) zurückgreifen.

Mehr gibt es nicht, einen Storymodus sucht man ebenso vergebens, wie einen kooperativen Zweispielermodus für die „Empire“ Kampagne. Dadurch sind natürlich Spielumfang wie auch Spieltiefe sehr stark begrenzt. Denn gerade der „Empire“ Modus geht bestenfalls als Strategie „light“ durch. Die Möglichkeiten des Spielers, wie auch das Gegnerverhalten sind äußerst eingleisig, bieten wenig Tiefe und fordern kaum. Zudem gibt es ein paar kleine Details die auch noch schief gegangen sind bzw. nicht zu Ende gedacht wurden. So wählt man beim Erstellen der Spielfigur am Anfang eine Farbe unter deren Banner die Armeen auftreten. Auf der Weltkarte nimmt man die gewählte Farbe auch wahr, nur bei den Strategiekarten vor den einzelnen Schlachten, schaltet das Spiel wieder in den gewohnten Rot/Blau Modus um. Das kann ziemlich verwirrend werden, wenn z.B. Rot als persönliche Farbe gewählt wurde und man nun im Schlachtenmodus Blau zugewiesen bekommt und gegen Rot kämpfen muss.

Veraltete Technik – toller Sound

Es ist schon erstaunlich wie konsequent Koei die Grafikengine von Dynasty Warriors 2 weiterverwendet. Nicht nur dass man immer noch mit einem leichten Flimmern im Hintergrund zu kämpfen hat, auch die Weitsicht und Detailfülle sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Während die einzelnen Helden ordentlich in Szene gesetzt wurden und auch die Spezialeffekte beim Musouangriff überzeugen können, brillieren die Landschaften mit verwaschenen Bodentexturen und reinploppenden Grasbüscheln (nur in einigen Levels). Zwar läuft das Spiel nach wie vor flüssig und kein Ruckler oder Slowdown vermindert den Spielspaß, bei der gebotenen Technik ist das aber auch das mindeste, was verlangt werden kann. Einen 60Hz-Modus besitzt das Spiel nicht – mit Geschwindigkeitseinbußen braucht man zum Glück jedoch auch nicht zu rechnen. Die PAL Anpassung ist im Allgemeinen hervorragend gelungen, genau wie die „Eindeutschung“ des Spieles. Denn nicht nur alle Bildschirmtexte wurden sehr gut übersetzt, sondern auch die Sprachausgabe ist komplett in deutscher Sprache gehalten. Die Sprecher verrichten ihren Job äußerst befriedigend und auch die Anzahl an verschiedenen Kampfansagen und Kommentaren ist recht beachtlich. Musikalisch orientiert sich „Empires“ an vorangegangenen Episoden und bietet eine sehr schöne Mischung aus melodischen E-Gitarren und fernöstlichen Einflüssen. Kurz gesagt, die Musik passt perfekt zum actionorientierten Geschehen und nervt zu keiner Zeit. Um den akustischen Genuss letztendlich perfekt zu machen, erstrahlt der komplette Sound in tadelloser Dolby Pro Logic II Abmischung.

FAZIT:

Das Spiel macht Spaß, was aber weniger an den neuen Modi liegt, sondern am alteingesessenen Spielprinzip des Hack’n‘slay. Man rennt praktisch allein über die Schlachtfelder und streckt mehrere hundert (!) Feinde pro Kampf nieder. Man kann dem Ganzen auf lange Sicht ein wenig Eintönigkeit nicht absprechen, durch das gelungene Kombosystem und den Einsatz von speziellen Items hält man den Spieler dennoch bei der Stange. Langsam wünsche ich mir schon, dass auch die KI-gesteuerten Soldaten etwas aktiver am Geschehen teilnehmen und man stärkeren Einfluss auf seine Armee ausüben und dementsprechend taktischer vorgehen kann. Das große Problem von „Empires“ ist jedoch, dass alle im Fazit aufgezählten Spielelemente schon im Originalspiel zu finden sind und sich die neuen Modi und Levels nicht wirklich bezahlt machen. Serienneulinge sollten daher auf alle Fälle zum richtigen Dynasty Warriors 4 greifen. Beinharte Fans warten lieber, bis „Empires“ für 20 € oder weniger über die Ladentische geht.

PS: Fans die schon die Vorgänger (also Dynasty Warriors 4 oder Dynasty Warriors 4: Xtreme Legends) gespielt haben, sollten das Savegame auf der gleichen Memorycard wie Dynasty Warriors 4 Empires lagern. Dadurch kann man nicht nur Offiziere und Spieleinstellungen übernehmen, sondern hat gleich zu Beginn einen erweiterten Zugriff auf die Archive mit Details zu den Charakteren/Waffen/Items.

Pluspunkte: 

  • Nach wie vor süchtig machende Metzelaction 
  • Schöner Soundtrack + Sprachausgabe 
  • Archive mit Informationen zu Waffen/Figuren/Items

Minuspunkte:

  • Technisch veraltet 
  • Nur zwei neue Modi 
  • Seichter Zweispielermodus


Infos zum Spiel
NameDynasty Warriors 4: Empires
SystemPlayStation 2
PublisherTHQ
EntwicklerKoei Tecmo
GenreAction
USKab 12 Jahren
Preis39,99 €
Release
 14.09.2004
 31.08.2004
 18.03.2004
Spielerzahl2
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Speicherbedarf190 KB
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IIJa
EyeToyNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Dynasty Warriors 4: Empires
Gameplay
7.0
Atmosphäre
6.5
Grafik
6.0
Sound
8.5
Singleplayer
6.5
Multiplayer
4.0
 

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