Böse Roboter gehören mittlerweile zum Standardrepertoire vieler Spiele und auch Shoot Many Robots ist da keine Ausnahme, doch das Ungewöhnliche an diesem Sidescroller ist der Diablo-Einschlag durch eine Vielzahl von freischaltbarer Ausrüstung zu Verbesserung der eigenen Fähigkeiten. Aber macht das Robotergemetzel auch Spaß oder gehört dieses Spiel auf den Schrott?
Rednecks gegen Roboter
Ich spiele Walter P. Tugnut, einen grobschlächtigen Hinterwäldler, der in seinem großen Wohnmobil und mit einer ordentlichen Portion Selbstgebranntem gegen die Roboterapokalypse kämpft. Das war’s auch schon mit der Story. Wo kommen die Roboter her? Wieso gehen sie auf die Barrikaden? Keine Ahnung, ist auch egal, denn es geht hier ja schließlich um gaaaanz viel Loot! Nach kurzer Zeit ist man nur noch auf der Jagd nach kleinen Item-Kisten oder nach großen Gegnern, die ebenfalls neue Items freischalten.
Die letzte Hoffnung der Menschheit...
Mit Glitzerflügeln und Unterhosen in den Kampf!
Das Spiel nimmt sich glücklicherweise überhaupt nicht ernst, was auch völlig fehl am Platz gewesen wäre. Ordentlich Humor versprüht Shoot Many Robots vor allem bei den Items und ihren Beschreibungen. Wer wollte nicht immer schon mit Bernie Breitdüse, dem lustigen Flammenwerfer, pink glitzernden Feenflügeln und einem Astronautenhelm auf Roboterhatz gehen? Die Items sind dabei nicht nur Kosmetik, sondern bieten verschiedene Vorteile: Jetpacks und besagte Feenflügel erlauben es Walter für eine kurze Zeit zu fliegen, einige Helme bringen eine Stampfattacke mit und Hosen lassen ihn über den Boden rutschen. Neben wichtigen Boni wie mehr Schaden, mehr Munition oder mehr heilendem Fusel gibt es auch weniger greifbare Vorteile wie zum Beispiel „+5% Würde“. Bezahlt wird das ganze Zeug mit den Einzelteilen zerstörter Roboter, die überall im Level herumlungern. Zusätzlich sammelt Walter für jeden Roboter Erfahrungspunkte und steigt insgesamt bis Level 50 auf, welches benötigt wird, um die mächtigsten Items anziehen zu können. Apropos Level, obwohl es um die 25 Level pro Schwierigkeitsgrad gibt, spielen sie sich in nur wenigen Umgebungen ab. Dabei laufen wir entweder von links nach rechts, entdecken dabei die eine oder andere Abzweigung und erledigen am Ende einen mehr oder weniger großen Boss. Oder wir sind in einer kleinen Arena gefangen und müssen die immer stärker werdenden Angriffswellen abwehren. So oder so, richtig lang ist man mit keinem der Level beschäftigt.
4 Player Koop = 4x so viel Chaos
Ob lokal zu zweit oder online zu viert, im Koop-Modus macht Shoot Many Robots erst so richtig Spaß. Durch die vielen Items sieht auch nicht jeder Spieler gleich aus, dennoch kann es manchmal unübersichtlich werden, wenn ganze Roboterhorden auf dem Bildschirm herumwuseln. Als Lobby fungiert dabei das Innere des Wohnmobils mit Zugang zum Item-Shop und der Levelkarte, die sich allerdings im Multiplayer komischerweise nicht benutzen lässt. Das Spiel macht automatisch dort weiter, wo man im Singleplayer zuletzt unterwegs war – manchmal aber auch nicht und das nervt. Was auch nervt, ist die Join-Funktion: Ist der entsprechende Host nämlich gerade in einem Level unterwegs, muss man warten bis entweder das Level beendet wurde oder alle Spieler tot sind und am letzten Checkpoint respawnen, was mitunter recht lange dauern kann, denn die Anzahl der Gegner skaliert mit der Anzahl der Spieler. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, ein eigenes Spiel zu starten, denn so findet man sich gleich in der Lobby wieder und neue Spieler kommen schnell hinzu.
Wer sucht, der findet: Wo war nochmal die Spielfigur?
Und der Rest? Mittelmaß!
Bleiben noch Grafik und Sound. Beides ist leider nur Mittelmaß, was bei einem PSN-Spiel noch am ehesten zu verschmerzen ist. Die Grafik erfüllt ihren Zweck, wenn Walter im Level unterwegs ist, doch in der Lobby, wenn die Kamera sehr nah hineinzoomt, wirken die Texturen einfach nur noch matschig und erinnern dabei ein wenig an Borderlands. Der Sound beschränkt sich auf wenige und zu kurze Musikstücke, die einem schnell aus den Ohren hängen. Auch die Waffen- und Robotersounds sind nicht so abwechslungsreich, wie man es gerne hören würde, da man diese Sounds eigentlich die ganze Zeit hört. Doch letztlich gewöhnt man sich dran.
FAZIT:
Für eine kleine Runde Spaß zwischendurch ist Shoot Many Robots auf jeden Fall immer geeignet, doch längere Spielrunden will man eigentlich nur im Multiplayer absolvieren. Der Singleplayer-Modus wird dann doch ein bisschen zu schnell monoton. Bei einem Preis von 9,99 Euro sollte jeder zuerst die Demo spielen, bevor er sich überlegt, es zu kaufen. Doch im (sicher noch kommenden) Angebot ist Shoot Many Robots wirklich sein Geld wert. Die Item-Spirale dreht sich auf jeden Fall ordentlich, vor allem im Multiplayer.
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