Jedes Jahr ein neues FIFA ist mittlerweile Standard und zu großen Events wie der Europameisterschaft gibt es dann auch noch ein weiteres Spiel, was auch dieses Mal wieder der Fall ist. Unterschied dabei ist aber, dass das Spiel nicht als Vollpreisspiel in den Handel kam, sondern nur als eine Art Add-On für FIFA 12 zum Budgetpreis erschien. Ob darunter die Qualität gelitten hat, erfahrt ihr hier bei uns.
Europa zu Gast bei Freunden
Die diesjährige Europameisterschaft findet in Polen und der Ukraine statt und natürlich ist auch Deutschland wieder mit dabei. Inhaltlich erhält man daher ein optisch an das Logo der EM angepasstes Menüdesign und 53 Nationalmannschaften, sowie die acht EM-Stadien aus den beiden Ländern. Aber auch Gameplaymäßig hat sich das ein oder andere geändert. Zwar ist es im Grunde immer noch FIFA 12 doch wer mal beide Spiele miteinander vergleicht, wird schnell merken, dass das Spielgeschehen deutlich verlangsamt wurde und man nun auch stärker auf Passrichtung und Stärke achten muss, was zum Realismus beiträgt. Positiv ist auch, dass Dribblings schwerer geworden sind und man in der Abwehrarbeit nicht mehr ganz so hilflos dasteht. Dies trifft aber nur auf Non-CPU Spieler zu. Sobald man gegen die CPU antritt, klebt der Ball an ihren Füßen und man hat starke Probleme diesen zu erobern. Glücklicherweise gibt es wieder mehrere Schwierigkeitsgrade, so dass für jeden der passende dabei sein sollte. Im Großen und Ganzen sollte der Umstieg von FIFA 12 zum Add-On also leicht fallen.
Es wird mal wieder Zeit...
Deutschland vor, noch ein Tor!
In Sachen Spielmodi bekommt man einiges geboten. Da wäre einmal der obligatorische EM-Modus, in dem man mit einer Mannschaft die EM-Endrunde spielen darf und sein Lieblingsteam zum Sieg führt. Denselben Modus gibt es dann noch einmal online, aber Dreh- und Angelpunk des Spiels ist der sogenannte Expeditionsmodus. Hier darf man sich einen Spieler aussuchen, wahlweise auch der eigene Virtual Pro aus FIFA 12, und gründet ein völlig neues Team. Dieses wird dann mit völlig unbekannten Reservisten aufgefüllt und man startet in einer Region Europas und darf dort seine ersten Spiele gegen Teams, wie Kasachstan & Co. Bestreiten. Bei jedem Sieg erhält man einen neuen Spieler aus dem gegnerischen Team und man darf gegen bessere Teams antreten. Mit der Zeit kann man sich so sein eigenes Wunschteam zusammenstellen und jedes Team aus Europa besiegen. Ansonsten gibt es wieder die Herausforderungen aus FIFA 12, wobei diese dieses Mal klar auf das EM-Thema zugeschnitten sind und wahrscheinlich während des Turniers ständig aktualisiert werden.
Poldi strauchelt virtuell dank mäßiger Technik
Technisches Eigentor
Was Grafik und Sound angeht, muss man nicht viel zu sagen, außer dass nahezu alles gleich geblieben ist. Man muss jedoch erwähnen, dass so einige Kommentare hinzugekommen sind, welche sich meist um vergangene Europameisterschaften drehen, aber leider gibt es auch hier wieder teilweise unglückliche Formulierungen bzw. viel zu häufige Wiederholungen der Phrasen. Leider ist der Rest des Spiels teilweise eine einzige Katastrophe. Denn damit ich das Spiel überhaupt starten konnte, musste ich zuerst all meine FIFA-Spieldaten, inklusive Virtual Pro, löschen, da es sonst zum Einfrieren der Konsole kam. Aber auch ansonsten gibt es hin und wieder Abstürze oder Bugs, wie das die Spieldaten auf der Festplatte gar nicht erkannt werden oder das man nicht online spielen kann, da die aktuellen Kaderdaten nicht heruntergeladen werden können. Solche Fehler machen einfach keinen Spaß und sorgen auf kurz oder lang dafür, dass man genervt die Finger vom Spiel lässt und man kann nur hoffen, dass EA dies noch ändert.
Über den Preis darf man jubeln, sonst musste man immer 60€ für einen Standalone Titel hinblättern
Wer ist Tomaschuk?
UEFA Euro 2012 wurde damit beworben, dass es das einzig original lizenzierte Spiel zur Fußball Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine sei. Da FIFA nun seit Jahrzenten dafür steht, dass man alle Lizenzen erhält, gingen wohl die meisten auch davon aus, dass die 53 Teams in Originaltrikots und mit Originalnamen auflaufen würden. Aber bereits kurz nach dem Release wurde klar, dass dem nicht so ist. Bestätigung brachte dann eine Stellungnahme seitens EA in der eingestanden wurde, dass gleich 29 Teams nicht lizenziert seien und somit nur mit Fantasienamen auflaufen. Darunter fällt sogar die Ukraine als Gastgeberland, was wirklich schade ist. Hinzu kommt, dass viele Mannschaften nicht in den Originaltrikots auflaufen, was sicher auch für viele enttäuschend sein dürfte. Fans der deutschen Nationalmannschaft dürfen sich aber freuen, da EA alle Lizenzen des DFB erhalten hat.
FAZIT:
Mit 20€ verlangt EA nicht viel für sein EM-Update zu FIFA 12. Man erhält dafür neue Teams, Stadien, die einzigartige EM-Atmosphäre, den Expeditionsmodus und sogar leicht verbessertes Gameplay. Auf der Gegenseite stehen aber viele unlizenzierte Teams und unverschämt viele Bugs im Spiel, die auf Dauer nerven. Wer über diese technische Schwäche hinwegsehen kann, darf nahezu bedenkenlos zugreifen. Alle anderen sollten aber lieber auf FIFA 13 warten, da man im Grunde nur ein Teamupdate und ein paar neue Designs fürs Menü herunterlädt.
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