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PlayStation All-Stars Battle Royale
23. Februar 2013

Party Beat‘em Ups und Maskottchenprügler haben eine lange Traditionen und reichen bis in das Jahr 1995 zurück, in dem die Arcade Prügelei The Outfoxies von Namco erschien. Danach folgte Capcom mit Power Stone, Sega mit Sonic the Fighters und wurde schlussendlich von Sonys stärksten Konkurrenten perfektioniert. Lange hat es aber gedauert bis Sony bereit war selber einen Maskottchenprügler auf dem Markt zu bringen. Zusammen mit dem neuen Entwicklerstudio Superbot Entertainment(wurde mittlerweile wieder geschlossen) versuchte man einen Kompromiss aus Spaß und Komplexität zu finden. Das Ergebnis ist PlayStation All-Stars Battle Royale, kurz PASBR, welches sowohl Casuals auch als Hardcoregamer verbinden will!

Die 20 Kämpfer!

Das Lineup bei PASBR wurde relativ klein gehalten und umfasst 20 Kämpfer, die teilweise noch aus der PSOne Zeit stammen. Zu den 16 Sonymaskotchen wie Kratos, Sackboy und Jak gesellen sich auch der Big Daddy, Raiden, den neuen Dante und das Beat‘em Up Urgestein Heihachi aus Tekken. Aber wie verbindet und erklärt man das Aufeinandertreffen dieser 20 einzigartigen Ikonen? Die Antwort, gar nicht! Superbot wählte die einfachste Lösung und präsentiert den Storymodus als klassischen Arcade Wettkampf. Man wählt seinen Kämpfer aus und man bekommt ein kurzes Intro, in Form von Standbildern präsentiert. Danach folgt eine Abfolge von Kämpfen ohne Erklärungen, Texten, Infos oder dergleichen bis man kurz vor dem großen Endkampf steht. Hier findet man die erste und einzige Szene, in dem der Kämpfer auf seinen Rivalen trifft und beide sich ein kurzes Wortgefecht liefern. Diese Rivalen wurden nicht beliebig gewählt und verbergen so manche Ironie. So stehen sich die beiden PS2 Legenden Jak und Ratchet gegenüber oder der neue Dante und Nariko, die beiden Ninja Theorie Charaktere. Wurde der Rivale im Zweikampf besiegt, folgt der Endgegner und ein kurzes Outro. Wer hier eine durchgehende und unterhaltsame Geschichte im Stile des letzten Mortal Kombat Reboots erwartet hat, wird enttäuscht werden. Vielleicht lag es aber an der kurzen Entwicklungszeit oder auch an der fehlenden Kreativität der Entwickler, aber hier wäre definitiv mehr drin gewesen. 

Manchmal etwas chaotisch

Die Kunst des Kampfes!

In seinen Kernelementen unterscheidet sich PASBR nicht stark von der Konkurrenz. Ein Knopf zum Springen, drei für den Angriff und einer zum Blocken und alle Charaktere verfügen über Vor- und Nachteile. Während man mit Spike aus Ape Escape vor allem auf Nahkampf setzt, ist Radec unschlagbar im Fernkampf. Kombolastige Spieler werden ihre Freude an Raiden und Heihachi finden, welche ihre Angriffe direkt aus ihren aktuellsten Spielen übernommen haben. Für jeden Spielertyp sollte sich deshalb ein Charakter finden lassen oder man nimmt einen Allrounder, wie Kratos. Auch wenn Superbot noch ein relativ junges Spielestudio ist, merkt man, dass hier Profis am Werk sind. Man hat viel Zeit mit dem Testen und Ausarbeiten des Balancing verbracht, denn bis auf ein bis zwei Ausnahmen ist dieses sehr gelungen. Was aber PASBR von der Konkurrenz unterscheidet, ist das Fehlen einer Lebensanzeige. Mit gelungenen Angriffen und Combos füllt man die Allstar Power Leiste. Ist diese voll kann der Charakter einen speziellen Angriff einsetzen der einen oder mehrere Gegner vernichtet, was wiederum Punkte auf dem Spielerkonto gibt. Am Ende wird zusammen gerechnet wer die meisten Gegner besiegt hat und am wenigstens gestorben ist. Hört sich sehr einfach und logisch an, doch die Kunst ist es Punkte zu erzielen. Jeder Charakter kann drei dieser Angriffe ausführen, wobei für jedes Level eine Bestimmte Menge von All-Star Power benötigt wird. Auch garantiert nicht jeder Angriff einen sicheren Kill. Radecs Level 1 Angriff ermöglicht es gezielt einen Gegner anzuzielen, sein Level 3 hingegen erlaubt ihm sein Jetpack zu nutzen und aus der Ferne alle Gegner auf einmal anzuzielen. Bleibt die Frage ob man hier auf jede Menge Level 1 Angriffe setzt oder man sich alles für den Vernichteten Schlag aufspart. Wie immer hängt dies stark mit der Spielweise des Spielers zusammen und den verschiedenen Angriffen der Charaktere. 

Einer gegen alle oder doch jeder gegen jeder?

Grundlegend gibt es in PASBR zwei Spielmodi: Team Kampf oder „Jeder gegen Jeden“. Bei beiden Spieler Modi können bis zu vier Spieler gleichzeitg, online und offline, gegeneinander antreten. Wer auf der Suche nach einem 1vs1 Kampf ist, muss sich umständlich einen Freund einladen. Es fehlt leider auch vollkommen die Möglichkeit online nach diesen Spieltyp zu suchen. Sehr ärgerlich, wenn man bedenkt, dass man vor allem Beat em Up Profis ansprechen will. Hat man sich aber für einen Modus entschieden, bleiben nur noch die Siegesbedingungen einzustellen. Hier stehen drei Optionen zur Verfügung, soll es über eine bestimmte Zeit gehen, soll der Spieler mit den meisten Punkten gewinnen oder gibt es ein Lebenslimit. Hat man alle Optionen gewählt, fehlt nur noch der Austragungsort. Insgesamt stehen euch 14 Arenen und sechs Trainingslevel zur Verfügung. Die Trainingslevel sind, wie es der Name vermuten lässt, sehr einfach gehalten, das wahre Highlight sind die Arenen, da diese aus zwei Spielen zusammen gesetzt wurden. Da kommt es schon mal vor, das man in der Unterwelt von God of War auf die kleinen Krieger aus Patapon trifft. Diese sind bei ihrem Beutezug auf Hades gestoßen und bekämpfen ihn. Dieser Kampf ist nicht nur optisches Beiwerk, sondern wirkt sich auch auf die Arena aus. Bei den Angriffen von Hades werden neue Plattformen geschaffen, während die Spieler von den Speeren der Patapons getroffen werden. Diese Fallen entziehen dem Spiel nicht nur All-Star Power, sondern können ihn auch lähmen und machen ihn zu einem leichten Ziel für die Gegner. Glücklicherweise konzentrieren sich diese Angriffe nur auf einen Abschnitt der Arena und werden optisch wie akustisch hervorgehoben. Als wäre das nicht schon hektisch genug, erscheinen in regelmäßigen Abständen Items in der Arena, welche von jedem Spieler genutzt werden können. Man findet unter anderem die Nano Tech Kiste aus Ratchet & Clank oder die Rail Gun aus Metal Gear Solid. Jedes dieser Items hat eine spezielle Eigenschaft, welche dem Gegner stark zusetzen können. Glücklicherweise kann man in den Optionen Fallen wie auch Items aus der Arena verbannen, damit sich die Spieler auf ihre Fähigkeiten verlassen und nicht auf die Glückskomponente.

Bis zu vier Spieler auf einem Bildschirm

Spielumfang, ein Fremdwort

Über die Jahre hinweg wurde der Spielumfang bei Beat‘em Ups immer umfangreicher, dank lustigen Spielmodi, Kleidung oder Bonus Kämpfer. Doch in letzter Zeit wird der Spieleumfang immer kleiner und auch PASBR macht da keine Ausnahme. Zwölf Arenen, 20 Kämpfer, mehr gibt es nicht! Nichts zum freischalten, zum Erspielen oder zu Ercheaten. Auch bei den Spieloptionen, hält man sich an den Standard. Neben dem Arcade-, Online- und dem "Schnelles Spiel"-Modus gibt es nur noch Kampfprüfungen für die 20 Kämpfer. In diesen kann man beweisen wie gut man die jeweiligen Angriffe der Figur beherrscht. Einzig bei den Profil Einstellungen und den Anpassungen an der Figur, findet man freischaltbares. Für jeden erfolgreichen Kampf oder erreichtes Ziel bekommt die Figur Erfahrungspunkte. Je höher man im Level steigt, desto mehr Objekte werden freigeschalten. Diese reichen von einem zweiten Outfit, einem neuen Intro oder Outro bis hin zu einem neuen Bild für das Online Profil. Viele Optionen findet man hier nicht und ist neben dem schwachen Arcade Modus ein weiterer großer Kritikpunkt.

PaRappa the Rapper in HD

Ein hässliches Spiel ist PASBR auf keinen Fall. Die Figuren wurden aus ihrem Spiel entnommen und haben nur eine leichte Grafikanpassung bekommen. Dadurch wirken die Figuren nicht allzu befremdlich wenn ein realistischer Charakter, wie Nathan Drake, neben der 2D Figur PaRappa the Rapper steht. Auch bei der Framerate gibt es nichts zu meckern. Superbot waren konstante 60 FPS wichtig und dies wurde auch konstant erreicht. Nur die angezielte Auflösung von 1080p musste auf 720p herabgesetzt werden, was aber keine großen negativen Folgen hat. Auch bei der Gestaltung der Levels merkt man viel Liebe zum Detail. Es ist immer wieder erstaunlich, wie im Hintergrund eine Welt aus dem LBP Editor entsteht und dann nahtlos zur Buzz Quiz Show übergegangen wird. Einzig die Kamera macht in einigen Arenen Probleme. Aufgrund des relativ großen Areals zoomt die Kamera dann nämlich weit hinaus, damit man das gesamte Geschehen überblicken kann, worunter dann die Übersichtlichkeit leidet. Bei der akkustischen Gestaltung gibt es ebenfalls nicht viel zu bemängeln. Wie bei den Levels hat man sich an den Soundtrack der Spiele gehalten und diesen zu jedem Level eingebaut. Dazu kommt noch ein sehr guter Themsong, der fast Ohrwurmcharakter hat. Einzig die Sprachausgabe fällt negativ auf. Es ist sehr löblich von Sony, dass man auf die deutschen Sprecher zurückgegriffen hat, aber nur bei ihren eigenen Charakteren. Für Raiden und Dante wurde kein deutscher Sprecher eingestellt, was etwas Konsequenz vermissen lässt. 

Die Hintergründe mischen oftmals mit

All Stars on the go!

Eine Besonderheit des Spiels ist, dass man als Besitzer der PS3 Version die PSVita Variante zum Nulltarif erhält. Einmal kurz im PSN Store aktiviert, steht sie bereit zum Download. Für die Entwicklung der PSVita Version waren Blue Point Games zuständig, die sich durch HD PS3 Ports, wie die Metal Gear Solid HD Sammlung auf der PSVita einen Namen gemacht haben. Ohne Kompromisse im Umfang wurden alle Funktionen der PS3 Version übernommen. Nicht nur das, dass Spiel läuft auch auf der vollen PSVita Auflösung und in 60 FPS. Da kann man über die teilweise detailarmeren Ingame Charaktere hinweg sehen. Auch spielerisch ist die PSVita Variante der PS3 dank der Mobilität und der schnellen Zugänglichkeit im Vorteil. Erstaunlicherweise macht selbst das minimale Menüdesign eine bessere Figur auf der PSVita und Optionen sind wesentlich leichter zu finden. Abgerundet wird das Erlebnis nur noch durch einen funktionierenden Online-Modus, in dem man auch gegen PS3 Besitzer antreten kann. Wer möchte kann aber auch seine Spielstände zwischen beiden Konsolen snychronisieren, um auch unterwegs mit dem selben Spielstand weiterspielen zu können. 

FAZIT:

Ich habe einige Stunden mit dem Spiel verbracht und mit der Zeit wurde eines deutlich. Der Fokus von Superbot lag eindeutig auf dem Kampfsystem. Dieses System ist akribisch ausgearbeitet und hat tatsächlich Turnierchancen. Es spricht sowohl Hardcore Spieler an, wie auch den Rest des Publikums. Wirklich eine gute Arbeit, vor der man den Hut ziehen sollte. Schade ist eigentlich, dass ein gutes Gameplay nicht automatisch ein gutes Spiel bedeutet. Es fängt bereits beim Menüdesign an, welches amateurhaft anmutet und grundlegende Spieleinstellungen gut versteckt. Der Arcade Modus ist ein liebloses Beiwerk ohne Herausforderungen und Abwechslung. Weiter geht es beim Online Modus, der mehr als minimalistisch gehalten wurde. Keine 1vs1 Möglichkeit, keine selbsterstellbaren Turniere, kein Zuschauermodus, kein ordentliches Spieler Profil, keine Statistiken usw. Diese Liste könnte ich ewig weiterführen. Was mich aber wirklich zur Weißglut treibt, ist das Fehlen eines Archives. Wenn man schon einen Prügler ganz den Sony Charakteren verpflichtet, dann hätte ich auch gerne Infos zu den Charakteren. Es hätte schon ein paar Informationen, Skizzen oder Bilder zu den jeweiligen Spielen gereicht. Unterm Strich bleibt also ein  spaßiges Beat em Up, nicht mehr und nicht weniger. Sollte es einen zweiten Teil geben, sollte man unbedingt die Grundlegende Präsentation überarbeiten. Dank des funktionierenden Gameplays sollte dafür genügend Zeit sein! Der PlayStation Vita Version attestiere ich jedoch ein besseres Urteil, was an der Mobilität und perfekten Spielzeit für zwischendurch liegt.

[ Review verfasst von Andy ]

Kommentar von crack-king:

Ganz so positiv, wie mein Kollege Andy sehe ich PlayStation All-Stars Battle Royale nicht. Die Charakterauswahl lässt zwar Platz für einige Erweiterungen (wo sind Crash Bandicoot oder Spyro? ), aber ist nicht das eigentliche Problem. Auch das Kampfsystem macht wirklich Spaß, wenn man einmal die Logik dahinter verstanden hat. Es gibt aber ein ganz großes Problem, nämlich das Balancing. Figuren wie Raiden oder Kratos haben dank ihrer schnellen und mächtigen Moves nahezu immer einen Vorteil und es verwundert auch nicht, dass man online quasi nur auf diese trifft. Charaktere wie Fat Princess hingegen sind überhaupt nicht zu gebrauchen und fast schon das Todesurteil in einem Kampf. Die völlig unterschiedlichen Charaktere sorgen so für einigen Frust und das liegt auch an den All-Stars Moves, die je nach Charakter mal ein sicherer Punktetreffer sind und manchmal eben nicht. Ansonsten ist PlayStation All-Stars Battle Royale ein nettes Spiel für zwischendurch, aber ohne Langzeitmotivation, da es kaum Freischaltbare Gegenstände gibt und der Online-Modus auch nicht sehr motivierend ist. Immerhin läuft es dort rund und auf Partys mit vier Spielern dürfte das Spiel ein echter Hit sein. Zu einem guten Spiel fehlt es PlayStation All-Stars Battle Royale jedoch an dem nötigen Feinschliff. 

Pluspunkte:

  • Sehr gutes Kampfsystem
  • Spaßiges Partyspiel
  • 1:1 Umsetzung der PS3-Version

Minuspunkte:

  • Kein richtiger Story-Modus
  • Unübersichtliches und amateurhaftes Menüdesign
  • Geringer Spielumfang


Infos zum Spiel
NamePlayStation All-Stars Battle Royale
SystemPlayStation Vita
PublisherSony
EntwicklerSuperBot Entertainment
GenreBeat'em Up
USKab 12 Jahren
PEGI12+
Preis39,99 €
PlatinumNein
Release
 23.11.2012
 20.11.2012
 31.01.2013
Spielerzahl4
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
PlayStation All-Stars Battle Royale
Gameplay
9.5
Atmosphäre
8.0
Grafik
8.0
Sound
8.0
Spielspass
8.0
 

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