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Grand Theft Auto V
28. September 2013

Dieses Jahr erscheint die PlayStation 4, doch für viele Videospieler gibt es in diesem Jahr einen anderen Release der für einige noch viel wichtiger ist. Die Rede ist natürlich von Grand Theft Auto V von Rockstar und wenn man sich einige Beiträge im Internet durchliest, dann erwartet uns mit Grand Theft Auto V das Spiel des Jahres 2013, das Spiel der Generation, das Spiel der Spiele und der Messias der Videospielwelt, der die Welt ein klein wenig besser macht. Was davon letztlich wirklich wahr ist, erfahrt ihr in unserem Review.

Michael, Franklin und Trevor

Erstmals in der Geschichte der Grand Theft Auto Serie dreht sich die Geschichte nicht nur um einen Charakter, sondern gleich drei. Diese sind Franklin, ein afroamerikanischer Möchtegern-Gangster, Michael, ein verzweifelter Familienvater in der Midlife-Crisis und Trevor, ein wahnsinniger Psychopath und das ist noch nett ausgedrückt. Dabei geht es vor allem um das Verhältnis von Michael und Trevor, die sich schon seit Jahrzenten kennen und krumme Dinger gedreht haben und nun wieder an die falschen Leute geraten und so immer und immer wieder in Probleme geraten. Leider bleibt die Geschichte aber insgesamt unter ihren Möglichkeiten und ein echter roter Faden ist nicht zu erkennen. Alles wirkt recht zufällig und man fragt sich des öfteren, warum das Problem auf diese Weise gelöst wird. Zudem ist Franklin mit Abstand der schwächste Charakter im Spiel und wirkt eher wie ein Mitläufer als eine echte Persönlichkeit. Dafür entschädigen während den Missionen die unzähligen Anspielungen auf echte Personen und Unternehmen, wie Apple oder Facebook. 

Die drei "Helden"

Los Santos, Baby!

Bereits in Grand Theft Auto: San Andreas auf der PS2 verschlug es den Spieler nach San Andreas, doch nun ist die Welt noch größer und noch lebendiger geworden und hier haben die Entwickler Wort gehalten. Die Welt ist deutlich interessanter als in den Vorgängern, was in erster Linie den vielen Nebenbeschäftigungen zuzuschreiben ist, die endlich wieder den Weg ins Spiel geschafft haben. Zu nennen wären da unter anderem Flugzeuge und Fahrräder, aber auch völlig neue Dinge, wie beispielsweise Fallschirmspringen oder auch zufällige Ereignisse in der Welt, wodurch man beispielsweise nach einem Autounfall verletzte rettet oder der alten Dame die gestohlene Brieftasche wiederholt. Zudem kann man Tennis oder Golf spielen, sich in Stripclubs die Zeit vertreiben oder einfach mal eine Runde tauchen gehen. Etwas unter den Erwartungen bleiben hingegen die im Vorfeld groß angekündigten Raubüberfälle während der Geschichte. Diese kann man zwar theoretisch planen, aber in der Praxis hat die eigene Planung eher wenig Einfluss auf den Verlauf der Mission. Trotzdem sind diese toll inszeniert, was auch für die restlichen Missionen gilt. Auch diese sind extrem abwechslungsreich und erst gegen Ende häufen sich die „Erledige alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist“-Missionen. Zudem erhält jeder Käufer von Grand Theft Auto V Zugang zum Online-Modus namens Grand Theft Auto: Online. Dieser ist aktuell noch nicht verfügbar und startet erst am 1. Oktober, soll dann aber noch nie dagewesene Interaktionsmöglichkeiten in Grand Theft Auto bieten. Unter anderem sollen dann 16 Spieler zusammen auf der Karte Raubüberfälle planen dürfen und andere Dinge starten können, die zum Teil sogar Auswirkungen auf den Singleplayer haben werden. Zu nennen wären hier unter anderem die Aktien. Da der Online-Modus jedoch nicht nicht verfügbar ist, werden wir erst etwas später gesondert im Detail auf diesen eingehen.

Die Landschaft ist abwechslungsreich undes gibt eine enorme Weitsicht

Gameplay

Was das Gameplay betrifft, gibt es in Grand Theft Auto V nicht allzu viele Neuerungen, sodass Veteranen sich sofort zuhause fühlen. Die größten Neuerungen finden sich daher im Fahrzeughandling. Während Grand Theft Auto IV versucht hatte das Handling etwas realistischer zu machen, wird diese Entwicklung in Grand Theft Auto V wieder rückgängig gemacht. Die Autos fühlen sich nun alle recht gleich an und vor allem Kurven fühlen sich an, als ob man auf Schienen abbiegen würden. Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch daran und kommt sehr gut durch den dichten Verkehr. Das gilt aber nur für Autos. Motorräder können kaum zielgenau gesteuert werden und fühlen sich eher wie Spielzeug an, sodass hier eher selten Fahrspaß aufkommt. Ähnliches gilt für Hubschrauber, die in der Luft hin- und herschwenken und kaum vernünftig zu kontrollieren sind. Dies wird vor allem dann ersichtlich, wenn man mit einem Hubschrauber punktgenau manövrieren muss. Flugzeuge sind wiederum sehr direkt und einfach zu steuern und machen auch wirklich Spaß. Ein weiterer Streitpunkt im Spiel ist das Schießen mit den Charakteren. Standardmäßig ist nämlich das wohl bislang heftigste Autoaim eingestellt, dass man in einem Spiel gesehen hat. Denn sobald man die Zielen-Taste drückt, wird der nächste Gegner anvisiert und man kann ihn direkt ausschalten, sodass Schusswechsel keine Herausforderung sind. Glücklicherweise kann dieses Autoaim ausgeschaltet werden, was wiederum andere Schwächen aufzeigt. Denn das Fadenkreuz in Grand Theft Auto V besteht nur aus einem kleinen weißen Punkt auf dem Bildschirm und selbst im „umfangreichen“ Modus ist es kaum auf dem Bildschirm zu erkennen. Dies fällt vor allem beim Schießen aus dem Auto heraus auf, wo man erstmal das Fadenkreuz suchen muss. Ein etwas größeres Fadenkreuz das sich besser vom Hintergrund abhebt, wäre also wünschenswert.

Sommer, Sonne, Sonnenschein

Wie üblich hat Rockstar vor der Veröffentlichung nur sehr wenig Bilder oder Szenen aus dem Spiel gezeigt. Dieses sahen dafür aber alle unglaublich gut aus und es gab berechtigte Sorgen, ob das Spiel wirklich so gut auf der PS3 aussehen wird. Die Antwort lautet leider ganz klar: Nein! Denn während Bilder und Videos absolut flüssig und technisch sauber liefen, gilt das selbe nicht fürs Spiel. Im Spiel selbst muss man mit leichtem Aliasing und deutlich stärker auffallendem Kantenflimmern kämpfen. Hinzu kommen deutliche Einbrüche in der Framerate, wenn man mit einem schnelleren Fahrzeug unterwegs ist. Für Besitzer der PSN-Version kommt es jedoch ganz dick, da dort noch heftige Streaming und Pop Up Probleme hinzukommen, da das Spiel eigentlich darauf ausgelegt ist die Inhalte, sowohl von der Disk als auch der Festplatte zu streamen. Die Disk entfällt aber offensichtlich bei der PSN-Version. Dafür muss man jedoch Rockstar hoch anrechnen, dass in Grand Theft Auto V nicht nur die bisher größte Open World Map erstellt wurde, sondern auch die detaillierteste. Vor allem die Großstadt strotzt nur so vor Details und man kann sich in diese wahrlich verlieben! Dieser Detailreichtum mit vielen unterschiedlichen Umgebungen wiegt die technischen Schwächen dann doch auf. Wirklich beeindruckend ist vor allem die Sichtweite, welche wohl bislang unerreichte Ausmaße erreicht hat. Egal ob mit dem Flugzeug oder auf einem hohen Gebäude, man kann nahezu die gesamte Map überblicken und es sieht einfach nur verdammt gut aus, wenn man nachts mit dem Flugzeug über die wunderschön beleuchtete Stadt fliegt. Hier kommt dann die tolle Beleuchtung zum tragen, welche die Szenerie meist perfekt einfängt und durchaus Maßstäbe in Open World Spielen setzt. Allgemein ist Rockstar sehr detailverliebt, was man an vielen Stellen im Spiel merkt. Rennt man beispielsweise bei Sonne fängt der Charakter an zu schwitzen und wenn man gerade im Auto fährt und die Charaktere locker plauschen oder sich auch streiten, kann man diesen dabei zuschauen. Denn auch im Auto sind die Charaktere noch voll animiert und verhalten sich passend zur Situation. Enttäuschend ist jedoch die Tatsache, dass man im Spiel zwar mit dem Ingame-Handy Fotos schießen kann, diese aber nur gesichert werden, wenn man mit dem Internet verbunden ist und Zugang zum Rockstar Social Club hat, welcher bislang dank des großen Ansturms öfters ausfällt. Zudem hat es Rockstar bislang nicht geschafft ihre iFruit-App für Smartphones für andere Betriebssysteme als iOS zu veröffentlichen, was an sich nicht weiter schlimm ist. Jedoch entgehen dem Spieler dadurch im Spiel selbst einige Features, die sogar beim Start beworben werden. Einfach schwach!

Jagen ist eine neue Nebenaktivität, auch gut zu sehen: Geniale Wettereffekte

Radio Ga Ga

Grand Theft Auto: Vice City war unter anderem wegen des genialen Soundtracks bekannt und dementsprechend waren auch hier die Erwartungen groß. Wie immer gibt es bei auch bei Grand Theft Auto V für nahezu jeden Musikgeschmack einen Radiosender, wobei die Musikauswahl etwas schlechter wirkt, als in vergangenen Teilen. Dies muss jedoch jeder für sich selbst entscheiden. Wirklich toll sind dafür die englischen Synchronsprecher, welche die Personen perfekt verkörpern und ihnen viel Leben einhauchen. Dies merkt man auch in den zahlreichen Gesprächen während der Aufträge, die allesamt informativ und interessant sind. Leider haben die Entwickler dabei oftmals den Weg von Punkt A zu Punkt B nicht bedacht, wodurch man fast immer vor dem Ziel länger warten muss, um das Gespräch zu Ende zu hören. Dafür kann dann der allgemeine Soundtrack begeistern, der an diverse Filme erinnert und die jeweiligen Situationen in den Aufträgen toll einfängt.

FAZIT:

Grand Theft Auto V ist nicht so schön, wie im Vorfeld angedeutet und hat mit zahlreichen technischen Schwächen zu tun. Vor allem von der PSN-Version muss abgeraten werden. Zudem wirkt die Story etwas oberflächlich und der Charakter Franklin bleibt im weiteren Verlauf sehr blass. Somit ist das Spiel sicher nicht perfekt, aber es macht trotzdem verdammt viel Spaß! Rockstar hat es einfach geschafft eine riesige lebendige Welt zu erschaffen, die dann auch noch mit vielen abwechslungsreichen Missionen gefüllt wurde, welche oftmals für ein Lächeln auf dem Gesicht des Spielers verantwortlich sind. Im Grunde wurden alle Fehler des schwachen Vorgängers beseitigt und das Spiel in fast allen Bereichen verbessert. Trotzdem bleiben einige Probleme, die dem Spiel dann doch die perfekte Wertung verwehren.

[ Review verfasst von crack-king ]


Kommentar von .ram:


Zur Einstimmung auf Grand Theft Auto V habe ich vor ein paar Wochen damit angefangen, mich nochmals durch den Vorgänger zu Kämpfen. Und ja, kämpfen trifft es gut, denn heute mag ich das Spiel noch weniger als jemals zuvor. Die Steuerung ist träge und umständlich (Waffen durchschalten, Zielerfassung), die Steuerung im Auto mit 780 Metern Bremsweg absolut grottig und Charaktere sowie Missionen sind allesamt recht langweilig bzw. nicht konsequent genug. Die Grafik wirkt damals wie heute trist und drückt mit blassen Farben auf die Laune. Da nutzt mit die umfangreiche Simulation einer Großtadt recht wenig, wenn ich mich dort nicht aufhalten will und es keine Nebenbeschäftigungen gibt (dass Taubenjagen war ja wohl der absolut Unfug). Kein Vergleich zum grandiosen Grand Theft Auto: San Andreas auf der PS2.

Waffen gehen nicht verloren, wenn man geschnappt wird und lassen sich individuell aufmotzen

Jetzt steht GTA V im Laden und es macht Spaß. Es fesselte mich vom Anfang bis zum Schluss, bietet sensationell gute Grafik für die alternde Konsolengeneration und es hat einen potentiell umfangreichen Multiplayermodus mit an Bord (der jedoch erst ein paar Wochen nach Release freigeschaltet wird). Kein Spiel der letzten Zeit hat mich so in den Bann gezogen. Hier stimmt einfach alles: Drei unterschiedliche Spielcharaktere, zwischen denen man wechseln kann; große Raubüberfälle, die Vorbereitungen erfordern; Waffenrad und ordentliches Zielsystem, brauchbare Framerate; viele Sachen zum Entdecken; coole – neue Nebenaktivitäten (Tauchfahrten mit U-Boot) und vor allem Eines, einen ungeheuren Detailreichtum. Zum Beispiel haben die Läden in Vespucci Beach abends die Rollos unten; wenn man im Auto sitzt und hupt, drückt der Charakter auch wirklich auf die Hupe auf dem Lenkrad; wenn man sprintet, dann fängt man an zu Schwitzen, es gibt einen simulierten Börsenmarkt im Spiel, den man auch manipulieren kann, wenn man konkurrierende Unternehmen ausspielt, in Tunneln setzt das GPS Navisignal aus und noch vieles mehr.

Doch zurück zum Spiel. Zwar besitzt man nicht immer die Freiheiten beim Ausführen der Missionen, wie man es sich wünschen würde, doch ist die Inszenierung spitzenmäßig. Zudem gibt es immer spezielle Ziele, für die man Goldmedaillen gewinnen kann, wenn man diese erfüllt. Deshalb lassen sich Missionen auch nach Abschluss der Kampagne wiederholen. Da fällt es weniger auf, dass der Schwierigkeitsgrad recht niedrig angesiedelt ist. Zwar landet man hin und wieder mal im Krankenhaus, aber knifflige Situationen gibt es trotzdem kaum. Meistens hat man einfach nur Pech. Das Fahrverhalten der Autos ist zwar noch nicht perfekt, aber weitaus besser als im Vorgänger. Mit den Motorrädern hatte ich keine Probleme, Hubschrauber waren dagegen schwer zu steuern. Was man noch hätte verbessern können, wäre der Punkt, dass man zum Sprinten immer noch [x] Drücken muss, das ist nicht mehr zeitgemäß. Die Spezialfähigkeiten der Charaktere sind dagegen eher überflüssig, im Spiel habe ich die kaum eingesetzt. Die englische Sprachausgabe ist sehr gut und die Sprecher machen einen tollen Job, doch auch hier gilt: Warum nicht in Deutsch – das viele Geplapper vor allem beim Fahren ist teils schwer verständlich (Slang von Franklin) und man wird beim Untertitel lesen nur abgelenkt. Langsam sollte Rockstar Games aufwachen und die Reihe auch in Deutsch synchronisieren. Die Musikauswahl ist übrigens auch nur mäßig, viel Füllmaterial und kaum Highlights. Zudem frage ich mich: Warum gibt es jedes Mal einen eigenen Reggae-Kanal? Gelungen ist dagegen der Soundtrack, der in den Missionen zum Zuge kommt, Tangerine Dream und Co. Haben fantastische Arbeit geleistet, auch wenn diese Songs für meinen Geschmack etwas zu leise abgemischt waren. Was ich enttäuschend fand, war die Tatsache, dass es kein richtiges Handbuch gibt. Da waren Rockstar Games immer führend, doch nun darf ich mir eine müllige App fürs iPhone runterladen. Vielen Dank auch, denn im Spiel werden einige Sachen nur unzureichend erklärt (Börse). Die Einbindung von Smartphones und Co geht übrigens noch weiter, per iFruit App kann man zumindest auf Apple-Produkten Autos tunen und den Hund Chop trainieren. Nett, aber für mich kein wirklicher Kaufgrund.

Raubzüge bieten immer die Wahl zwischen gewaltätiger und subtiler Vorgehensweise 

Unterm Strich bleibt trotzdem ein geniales Spielerlebnis, dass man unbedingt gespielt haben sollte. Für mich ist Grand Theft Auto V definitiv eines der Spiele dieser Generation, das hoffentlich durch den riesigen Multiplayermodus noch länger begeistern kann. Natürlich hoffe ich auch, dass man im nächsten Jahr noch eine Version für die PS4 nachschiebt, damit dann die technischen Mäkel noch ausgemerzt werden, denn ich würde mich definitiv nochmal nach Los Santos und Blaine County begeben.


Kommentar von philley:


Ja, ich gebe zu ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten wie der letzte Fanboy auf Erden aufgeführt. Ich habe es als Aufgabe angesehen unsere Community mit Infos zu versorgen und versucht noch Unentschlossene mit auf den Hypetrain aufspringen zu lassen. Ich habe diverse Threads eröffnet, um dieses Spiel zu zelebrieren und um zu zeigen, dass es DAS Überspiel schlecht hin werden wird. Und dann kam er. Der lang ersehnte 17. September des Jahres 2013. Der Tag, auf den man fast 2 Jahre nach offizieller Ankündigung hingefiebert hat. Genüßlich schob ich den flachen Datenträger mit der Aufschrift Grand Theft Auto V in das Laufwerk meiner PS3, wartete den Ladeschirm ab und fand mich wieder in einer Welt auf die ich zunächst nicht vorbereitet war. Ja, ich gebe zu, ich war zunächst nicht sonderlich beeindruckt von dem was in den ersten Minuten gezeigt wurde.

Im Getunten Auto kann man die großen Highways entspannt langdüsen

Erst als die Kameraeinstellungen gameplaybedingt in die Totale gegangen sind, sich das erste mal das neue Belichtungskonzept der Engine zeigte und, gepaart mit der genialen Weitsicht, ein einmalige Stimmung erzeugte, war ich sofort verliebt! Der Wechsel der Szenerie nach Los Santos verlief ähnlich. Nach der Stimmungsvollen "Introduction Scene" musste sich mein durch Trailer und Screenshots verwöhntes Hirn erst einmal auf das bewegte, tatsächliche Geschehen einstellen. Es ist doch so: Wir haben es mit einer Konsole zu tunm, welche nun mehr fast 7 Jahre auf dem Buckel hat. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass auch Rockstar Games zumindesten keine vollkommenen Wunder vollbringen kann. Es fallen (leider) framerate drops während schneller Autofahrten durch die Stadt auf (draußen auf dem Land ist es mir nicht aufgefallen), Aliasingprobleme sind ebenfalls vorhanden genau so wie diverse aufploppende oder matschige Texturen sowie weitere Fade-Ins, was vor allem für die Schatten gilt. Jedoch werden all diese kleinen Schönheitsfehler fast schon obsolet, wenn man sich zum einen nicht andauernd auf Fehlersuche begibt und zum anderen sich die positiven Dinge einmal ganz sachlich vor Augen führt! Ich weiß nicht wie es der Entwicklerhaufen aus Schottland geschafft hat, aber die Drawing Distance (Weitsicht) in GTA V ist schier fantastisch! Durch diverse technischer Tricks gepaart mit der Beherrschung der Hardware streamt die Engine sämtliche Lichtquellen, egal wie weit man sich davon entfernt. So erkennt man das Leuchten der Glühbirne in der Straßenlaterne tatsächliche noch in meilenweiter Entfernung.

Ein weiterer Punkt ist die Belichtung der Szenerie gepaart mit den unglaublich schönen Wettereffekten. In San Andreas scheint die schönste und glaubwürdigste Sonne der gesamten Videospielwelt vom stahlblauen Firmament. Vorbei ist es mit dem einheitlichen braun in grau eines Liberty City. Farbe ist angesagt! Und somit zaubern wechselnde Wetterbedingungen mit samt den unglaublich facettenreichen Darstellungen sämtlicher Wolkenarten derart tolle Momente auf den Bildschirm, das man minütlich anhalten muss um das Szenenbild mit seinem Ingame-Smartphone für die Ewigkeit fest zu halten und mit der Community zu teilen. Geht die Sonne unter, werden ebenfalls tolle Panoramen und Lichtspielereien geboten. Von den Xenonscheinwerfer der Autos über die individuellen Neonreklamen der Einkaufstraßen bis hin zum Mondschein: Es sieht richtig toll aus! Ebenfalls Atmosphärisch: Ich habe mich neulich in der Senore Desert wiedergefunden. Es war Nacht, der Mond hinter dicken, schwarzen Sturmwolken. Und was soll ich sagen: es war dunkel wie in einem Bärenpopo! Nur das wage Licht eines nahestenden 24/7 Stores erhellte eine wenig die Szenerie. Hammer! Der eigentliche heimliche Star des Spiels ist jedoch das Wasser bzw. die Darstellung des Ozeans. Meine Fresse! Noch nie habe ich realistischere und glaubwürdigere Wellenbewegungen beobachtet! Ebenfalls erfreut einem das Auge an tollen, plastischen Effekten, Schaumkronen und brechenden Wogen an der Küste! Es lädt wortwörtlich dazu ein hinein zu springen (per Tastendruck auf werden tatsächlich Kopfsprünge vollführt) um sich einfach treiben zu lassen oder die komplett modellierten Unterwasserregionen entlang der Küsten zu erkunden.

Tauchen ist spaßig, zumal es auch noch aggressive Meeresbewohner gibt

Das Gesamtpaket GTA V ist unglaublich liebevoll gestaltet und bietet neben den von Rockstar Games gewohnten polit-satirischen Anspielungen zum aktuellen Zeit- und Kulturgeschehen der USA die detailverliebteste Open-World-Umgebung welche man derzeit Erkunden kann! Man merkt deutlich, wieviel Aufwand und Zeit investiert wurde um den Detailgrad möglich zu machen. JEDER Straßenzug in Los Santos ist einzigartig, eine Laden-/Häuserfront taucht niemals doppelt auf. Die NPC gehen ihren täglichen Geschäften nach. So sieht man morgens in den Suburbs Gruppen von spanischen Einwanderen an Straßenecken stehen welche auf die Zeitarbeittrucks warten. Unter den Freewaybrücken Hausen Obdachtlose in ihren Zelten. Die Polizei jagd Verbrechen hinterher und nimmt Verdächtige fest, Gangmitglieder stehen an jeder Straßenecke, NPCs warten auf Busse und Trams, gehen Einkaufen, liegen am Strand, gehen Schwimmen, feiern Parties am Lagerfeuer, gehen Wandern, Angeln, Golf spielen, machen Yoga oder versuchen dich am Steuer deines Wagen anzuhalten und aus zu rauben nur weil du wie ein spanische Einwanderer aussiehst!

Ihr seht wie sehr die positiven Eigenschaften im Spiel überwiegen, wenn man sich drauf einlässt. Und ehrlich gesagt bleibt einem fast nichts andere übrig. Wenn man zum ersten mal in seinen Wagen steigt und sieht wie das Türlicht im Innenraum angeht, wenn man zum ersten mal einen Koyoten draußen in der Wüste überfährt nur weil er vergeblich versucht hat die Sträße zu überqueren, wenn man zum ersten mal vor dem riesigen Alamo See steht und die unglaublich schöne Kulisse im Sonnenuntergang beobachtet, wenn man mitten in LS steht und der verdammt realistischen Geräuischkulisse der Autobahnen, Sirenen und Stadtgeräusche lauscht, wenn man zum ersten mal am pazifischen Ozean steht und die Wassereffkte bestaunt,...dann vergisst man die im Vergleich kleinen technischen Schönheitsfehler, dann sieht man über das im ersten Augenblick zu inkonsequente Schadensmodell hinweg und dann nimmt man auch die leichten Framerate-Einbrüche nicht sonderlich war. Man ist eingetaucht in ein weiteres Meisterwerk aus dem Hause Rockstar Games welches einen für viele viele Stunden entführt in eine Welt welche unglaublich gut parodiert, an detailverliebtheit nicht zu übertreffen ist, atmosphärisch seines Gleichen sucht und letzten Endes auch eine tolle Story mit drei verschiedenen und unterhaltsamen Charakteren bietet.

Pluspunkte:

  • Abwechslungsreiche Missionen
  • Lebendige Welt mit vielen Beschäftigungen
  • Interessante Charaktere (Michael, Trevor)

Minuspunkte:

  • PSN-Version hat technische Probleme
  • Grand Theft Auto Online erst später verfügbar
  • Geschichte etwas oberflächlich, Ende wirkt schnell herbeigeführt



Infos zum Spiel
NameGrand Theft Auto V
SystemPlayStation 3
PublisherRockstar Games
EntwicklerRockstar North
GenreAction
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis69,99 €
PlatinumNein
Release
 17.09.2013
 17.09.2013
 10.10.2013
Spielerzahl16
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Grand Theft Auto V
Gameplay
9.0
Atmosphäre
10.0
Grafik
9.0
Sound
8.0
Spielspass
9.0

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