Es ist soweit, nach einer langen Zeit des Wartens kehrt der Virus zurück zu seinem Erstwirt, der PlayStation [2]. Der erste bekannte Ausbruch des Virus wurde 1996 verzeichnet, damals kamen PSone-Spieler in den Genus eine schaurig schönen Spieles. Und eben so schnell wie Resident Evil erschien, so schnell verkauft es sich auch, binnen kurzer Zeit war Resident Evil zum Kassenschlager mutiert. Jedoch ließ es sich der Virus nicht nehmen seinen Wirt zu wechseln, der nächst Beste war der Gamecube. So schloss Nintendo zum Leidwesen alle PS2-Fans mit Capcom einen Deal über Gamecube-exklusive Resident Evil Spiele. Zu einem wurde der erste Teil als Remake neu aufgelegt und glänzte als einer der GC Start-Titel mit einer nahezu perfekten Grafik. Zum anderen wurden zwei weitere Resident Evil Spiele exklusiv für Nintendos Spielewürfel entwickelt.
Doch so ganz wollte Capcom seine treuen Fans auch nicht vergraulen und so kündigte man einen Ableger der Serie für die PlayStation 2 an. Resident Evil: Outbreak sollte ursprünglich auch online spielbar sein, leider schaffte es diese Funktion aber nicht nach Europa, womit wir hier als nur offline gegen die Zombies vorgehen dürfen.
„Everyone´s gonna die“
Wenngleich ich denke, dass die Story von Resident Evil jedem halbwegs bekannt sein sollte, hier noch einmal die wichtigsten Fakten.
Story-Overview
Vom einen auf den anderen Tag häufen sich seltsame Vorfälle in Racon City, Menschen verschwinden, andere werden von wilden Hunden angefallen und grausam verstümmelt oder in den Wäldern von Racon City tot wieder gefunden. Kurzerhand gründet das RPD [Racon City Police Department] eine Sondereinheit, welche sich mit dem Fall befasst. Diese Einheit hört auf den klangvollen Namen S.T.A.R.S und besteht zum wesentlichen aus zwei Teams [Alpha und Bravo]. Das Bravo-Team bekommt den Auftrag, den Waldrand per Hubschrauber zu untersuchen, dabei bekommen sie jedoch Motor-Probleme und müssen notlanden [was mit dem Bravo-Team nach dieser Notlandung passiert, erfährt man in RE Ø ]. Da das Alpha-Team keinen Kontakt mehr knüpfen konnten, gingen sie vom schlimmsten aus und suchten das Bravo-Team [ebenfalls per Hubschrauber]. Beim überfliegen des Waldes entdeckten sie ein großes Gebäude, welches mitten im Wald steht. Da die Chance bestand, dass sich das Bravo-Team darin zurückgezogen hatte, stürmten sie ebenfalls in dieses Haus. An genau dieser Stelle übernahm man 1996 das erste mal die Kontrolle über einen der zwei Hauptprotagonisten des ersten Teils. Im Laufe des Spieles krystalisierte sich schnell ein Verantwortlicher heraus. Die Umbrella Corporation, welche unter dem Deckmantel eines Pharmazie Konzern, Experimente mit Viren durchführte. Ihr Ziel war es, eine möglichst effektive Waffe für den Krieg zu finden. Dabei schlug jedoch eines ihrer Experimente fehl und der Virus verbreitete sich.
Bei Resident Evil: Outbreak übernehmt ihr die Kontrolle über einen von insgesamt 8 Protagonisten. Jeder der acht verfügt über eine eigene Spezialfähigkeit. Bei Outbreak spielt ihr mehrere vollkommen unterschiedliche Zenarien, welche nichts direkt miteinander zu tun haben.
„You ones again entered the world of survival horror....“
Resident Evil: Outbreak durchlebte eine Namens-Orgie wie kein Resident Evil zuvor, zuerst als 'Online' angekündigt, dann zu „Network“ umbenannt und dann schlußendlich als "Outbreak" gelaunched. Sicher kommt bei euch jetzt die Frage hoch, warum das Spiel mal „Online“ hieß. Outbreak war ursprünglich als Online-Spiel angekündigt. Bei dem Online-Modus übernehmen die anderen Spieler einen der anderen 8 Characktere und man durchlebt das Spiel zusammen mit anderen. Leider hat es Capcom sich nicht nehmen lassen, uns Europäer wiedereinmal außen vor zu lassen, während in Japan und Amerika seit einer halben Ewigkeit bereits online gezockt wird [in Japan sogar schon Teil 2 !], dürfen wir Europäer fröhlich offline auf Zombie-Jagd gehen, wegen angeblicher Probleme wurde dieser Online-Modus für Europa komplett gestrichen. Da fragt man sich ernsthaft, was für Leute in der entsprechenden Abteilung bei Capcom sitzen. Ein Weltklasse Puplisher, der es immer noch nicht realisiert hat, dass Europa nicht zu den unwichtigen kleinen Abnehmern ihrer Spiele gehört. Auch die „Ausrede“ mit den technischen Problemen zieht spätestens dann nicht mehr, wenn man sich mal aktuelle Spiele mit Online-Modus ansieht. Oder will Capcom uns ernsthaft weiß machen, dass sie in ihrer Entwicklung hinter Low Budget Produktionen wie World Championship Pool [welches auch in Europa über einen Online-Modus verfügt] zurück stehen? Scheinbar schon...
Aber nun als europäischer Fan eine Entschädigung zu erwarten, wäre zu viel verlangt. So bin ich der Meinung, dass es von Capcom fair gewesen wäre, eine halbes Spiel auch nur zum halben Preis auf den Markt zu bringen [und zwar für 30 statt 60 Euro]. Aber auch hier Fehlanzeige...
Die Kameraden werden also anstatt mit menschlicher mit künstlicher Intelligenz ausgestattet und das merkt man. Sie verhalten sich nicht gerade klug, bleiben an Ecken hängen oder, um es mal auf den Punkt zu bringen, teilweise fällt es echt schwer, sie von den Zombies [welche ja dämlich sein dürfen] zu unterscheiden. Man kann ihnen zwar Anweisungen geben [aller „Helfe mir“, wenn man gerade angegriffen wird] aber ob sie diesen Folge leisten ist eine andere Sache. So kann es schon mal vorkommen, dass sie entweder dumm rumstehen oder einfach den Raum verlassen, während man selbst gerade Opfer einer Zombie-Horde wird.
Die Grafik ist eigentlich relativ gelungen, es gibt viele schöne Levels und die Szenarien sind durchweg gut designed. Auch an Abwechslung fehlt es nicht, mal kämpft man sich durch die Straßen von Raccon City, dann wieder durch ein unterirdisches Umbrella Labor. Jedoch tauchen auch immer wieder kleine Cliping Fehler auf [was man von der Resident Evil Serie NICHT gewohnt ist] , dadurch wird die Atmosphäre teils schon arg in Mitleidenschaft gezogen. Man sollte auch nicht den Fehler machen, die Grafik mit der eines GC Resis [etwa der jap. Resident Evil 4 – Demo] zu vergleichen, denn in einem solchen Vergleich schneidet Outbreak deutlich schlechter ab. Aber das braucht man auch gar nicht, das Letzte auf der PS2 veröffentlichte Resident Evil war Code Veronica [welches mittlerweile indiziert wurde] und im Vergleich zu diesem sieht Outbreak wirklich gut aus. Am opulentesten sind die wirklich sehr gut gemachten Rendersequenzen, welche sich auch nicht vor Games á la Final Fantasy verstecken brauchen.
„Loading.....“
Capcom hat aber auch einige weitere Verschlimmbesserungen an Resident Evil: Outbreak vorgenommen [neben der Entfernung des Online-Modus]. So wurden die altbekanten Türanimationen, welche beim Betreten eines neuen Raumes kamen, entfernt. Diese dienten seit jeher [seit Resi 1] zur Überbrückung der Ladezeiten bei einem Raum-Wechsel. Das wäre ja auch durchaus sinvoll, würde es keine Ladezeiten bei einem Wechsel mehr geben [bsp. RE 4]. Aber die Ladezeiten wurden eben nicht entfernt. So bekommt man nun bei einem Raumwechsel einen schnöden schwarzen Bildschirm mit dem Wort „Loading“ in der Ecke. Warum die Animationen entfernt wurden, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben. Die Ladezeiten sind relativ lang und so darf man schon ne ganze Weile darauf warten, einen „neuen“ Raum zu betreten. Diese Ladezeiten treten sehr oft auf und gehen einem schon nach wenigen Minuten auf den Keks. Aber auch das ist [mal wieder] ein Problem, welches „exlusiv“ für uns Europäer entsteht. Überall anders auf der Welt hat Resident Evil: Outbreak einen Festplatten-Suport, welcher die Ladezeiten drastisch verkürzt. Da Sony die Festplatte jedoch offiziell niemals in Europa veröfentlichen wird, wurde dieses Feature [logischerweise] auch komplett entfernt.
„Into the unknown“
Keinen Anlass zum nörgeln gibt einem der Soundtrack, denn dieser ist wirklich ausgezeichnet gelungen. So werden die opulenten Rendersequenzen von passender Musik untermalt und auch die Soundeffekte im Spiel sind recht gut gelungen. Leider gibt Capcom - Europe Europäern keine Chance, sich die Soundtrack CD zu kaufen. Aber für knapp 20 Euro kann man den japanischen Soundtrack bei seinem Importhändler beziehen. [etwa yesasia.com].
FAZIT:
Resident Evil: Outbreak darf man getrost als Abzocke am gutgläubigen Volk bezeichnen. Leute die sich vorher nicht über das Game informiert haben und es nur aufgrund des Namens kaufen [welcher ja in der Regel für Qualität steht], werden grenzenlos verarscht. Ihnen wird ein halbes Spiel zu einem ganzen Preis angedreht. Und so darf sich Residnet Evil: Outbreak getrost in eine Reihe mit anderen Resident Evil Lizenzgurken [wie etwa „Gun Survivor auf der PSone] stellen. Das gilt natürlich nur für die europäische Version.
Immerhin, Capcom hat versprochen, dass Resident Evil: Outbreak File 2 auch in Europa mit Online-Modus erscheinen wird. Hoffen wir also mal das beste.
[ Artikel von Alex | Flek@areaps2.de ]
Pluspunkte:
- Tolle Rendersequenzen
- Viele spielbare Charaktere
- Gute Atmosphäre
Minuspunkte:
- Kein Onlinemodus für Europa
- Lange Ladezeiten
- Künstliche Intelligenz der Mitstreiter schwach