Zugegeben, die PlayStation Vita leidet zurzeit unter der fehlenden Unterstützung großer Publisher und bekannten Entwicklern, doch das führte zu einem unerwarteten positiven Nebeneffekt. Sony hat damit begonnen kleine und unabhängige Entwickler zu fördern und ihre PC Hits auf den Sony Konsolen zu veröffentlichen. Nach „Thomas was alone“ bringt Curve nun den zweiten Indie Hit Stealth Bastard unter den Namen Stealth Inc auf die Vita und PS3. Wie der Name verrät schlüpft man in die Rolle eines Klons und man muss versuchen unbemerkt an Sicherheitskameras und Wachleuten vorbei zu kommen. Doch wie viel Solid Snake und Sam Fischer steckt in diesen Klonen?
Ein Klon kommt selten allein!
Die Aufgabe ist es den Klon sicher und unbemerkt durch die Levels zu bewegen und Konsolen zu hacken. Um nicht gesehen zu werden gilt es sich in den Schatten aufzuhalten. Wie Sam Fischer ist der Klon mit einer Nachsichtbrille ausgestattet, welche immer eine optische Rückmeldung gibt ob man Sichtbar ist oder nicht. Sind die Gläser Grün kann man unbemerkt an Sicherheitskameras vorbeischleichen, bei Rot sollte man diesen meiden, wenn man nicht von einem Laserstrahl getroffen werden will. Doch mit schleichen und verstecken ist es nicht getan, denn um Fallen zu deaktivieren oder einen zusätzlichen Schatten zu schaffen müssen Schalter aktiviert und Objekte verschoben werden. Um an diese zu kommen sind eure Sprungkünste gefragt. Diese beiden Kernelemente gilt es zu verinnerlichen und zu meistern, denn die Levels sind kein einfacher Spaziergang und mit unzähligen Fallen und Wachen gespickt. Um an diese vorbei zukommen und die Konsolen zu aktivieren gilt es verschiedene "Rätsel" zu lösen. Diese reichen von einfachem Schalter aktivieren in den man einen Gegner auf eine Plattform lockt, bis hin zu einem Bewegungssensorstrahl der jederzeit mit dem Klon oder einen Gegner Kontakt haben muss. Auf den ersten Blick erscheinen diese Rätsel nicht sofort logisch und verständlich. Nur durch dem bekannten Trial und Error Prinzip sind diese zu lösen. Glücklicherweise sind die Levels mit unzähligen Rücksetztpunkten versehen und ein „Erzähler“ schreibt kryptische Botschaften an die Wand wie diese Probleme zu lösen sind. Man sollte meinen, dass durch die vielen Tode das Spiel seinen Reiz verliert, was erstaunlicherweise nicht der Fall ist. Für jede dieser Fallen gibt es ein faire Lösung und sind durchaus machbar. Das Spiel ist nie unfair und alle gescheiterten Versuche sind meist darauf zurück zu führen, dass man den falschen Lösungsansatz gewählt hat oder man einfach nicht schnell genug bei seinen Sprüngen war. Scheitert man dennoch immer wieder an einen Level besteht die Möglichkeit diesen zu überspringen.
Und entdeckt...
Das allsehende Auge und mehr!
Sind die einzelnen Levels noch relativ leicht zu lösen gibt es am Ende einer Welt einen Endgegner, in Form einer 360° Sicherheitskamera, zu überlisten. Der ganze Raum wird in einen gewissen Bereich von dieser abgetastet und reagiert auf die kleinsten Bewegungen. Dieses Rätsel ist eine Spur schwieriger als die Levels an sich, aber dank den erworbenen Fähigkeiten in den vorhergegangen Levels ist diese Sicherheitskamera auch kein unüberwindliches Hindernis. Wer selbst mit diesen Herausforderungen keine Probleme hat sollte sich auf die Suche nach der versteckten Helix machen. Diese sind gut in den Levels versteckt und können erst gefunden werden, wenn ein bestimmter Schalter aktiviert wurde. Wer auch diese gemeistert hat kann sich in den weltweiten Ranglisten mit den Besten der Besten messen. Als zusätzlicher Anreiz die Levels erneut zum durchzuspielen wird nach dem beenden der Mission eine Spezialfähigkeit für den Klon freigeschaltet, unter anderem einen Tarnanzug, Geräuscherzeuger, mobiler Schatten, Holo-Doppelgänger und einen Teleporter.
Wo ist mein Klon?
Ein Klon mit dem gewissen Etwas
Optisch macht das Spiel einen sehr guten Eindruck und kann auch bei der Animation der Gegner und des Klons überzeugen. Auch das Spiel mit den Schatten wurde gut integriert und man erkennt jederzeit ob der Klon sichtbar ist, bzw. wie weit der Gegner sieht. Einziger Nachteil des oft sehr dunklen Setting ist, dass auf dem kleinen Bildschirm der Vita die Übersichtlichkeit verloren geht. Wer nicht genau schaut kann schon mal einen kleinen Gang übersehen. Auch tontechnisch gibt es keine Kritik und die Musik kann überzeugen. Als weiteres Extra haben die Entwickler einen sehr komplexen Leveleditor eingebaut, in den man sich erst einmal einarbeiten muss. Schade ist nur, dass diese Dateien nur Lokal gespeichert werden und somit für Freude online nicht zugänglich ist. Abgerundet wird das Paket, dass es sich bei Stealth Inc um einen Cross-Buy und Cross-Save Titel handelt.
FAZIT:
Stealth Inc. ist eines dieser wenigen Spiele das man selbst nach unzähligen gescheiterten Versuchen immer weiter versucht. Die Entwickler haben einen fairen Kompromiss aus einem fordernden Gameplay und dem Spaß dieses zu meistern gefunden. Dass das Spiel auch noch optisch einen guten Eindruck macht, wie auch dass es sich um einen Cross-Buy und Cross-Save Titel sind weitere Pluspunkte. Negativ hingegen ist, dass man wirklich einige Zeit in die Welten investieren muss, denn die Lösung ist nicht immer eindeutig. Auch das freispielen der zusätzlichen Fähigkeiten des Klons ist ungeschickt gelöst und fordert ein fünfmaliges durchspielen eines Levels. Trotzt diesen kleinen Macken und dem teilweise entstehenden Frust kann ich dieses Spiel empfehlen.
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