Auf der PlayStation 4 läuft der Spielenachschub etwas schleppend an. Doch im März kommt das ein oder andere vielversprechende Spiel und eines davon ist sicherlich „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“. Dies soll quasi den Einstieg zu „Metal Gear Solid V: The Phantom Pain“, dem eigentlichen Hauptspiel, darstellen und wir klären für euch, ob „Ground Zeroes“ eher eine bezahlbare Demo oder doch ein eigenständiges Spiel ist.
Rein, Aufgabe erledigen, raus
„Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ spielt zeitlich gesehen nach „Peace Walker“ und daraus dürften einige schon Paz und Chico kennen, welche entführt und auf eine feindliche Basis zur Befragung gebracht wurden. Eure Aufgabe ist es nun als Snake diese feindliche Basis zu infiltrieren, Paz und Chico zu finden und beide sicher und heile wieder nach Hause zu befördern. Das ist bereits der ganze Plot der Geschichte in „Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“. Keine bahnbrechenden Wendungen, keine lange Zwischensequenzen und viel Spiel. Dafür aber eine Geschichte, die beim ersten Durchspielen ca. 90 Minuten Zeit in Anspruch nehmen dürfte. Weitere Spieldurchgänge dürften auch in bis zu 20 Minuten problemlos machbar sein.
Open World
Spielerisch hat sich seit „Metal Gear Solid 4“ einiges getan. Denn „Ground Zeroes“ führt erstmals eine wirkliche offene Welt in der Serie ein. So kann man nun die komplette feindliche Basis mit allen Anlagen, Wachtürmen und Untergrundtunneln erkunden und es werden einem kaum Grenzen gesetzt. Zwar sind einige Türen verschlossen, aber die Größe des Levels sollte genügend Raum dafür bieten. Dabei muss man jedoch immer wieder aufpassen, dass man nicht entdeckt wird, denn vorbei sind die Zeiten des Radars. Man muss sich nun selber umsehen und Feinde entdecken, wobei diese markiert werden können, um sie nicht so schnell aus den Augen zu verlieren. Wird man doch mal entdeckt, erhält man ein kurzes Zeitfenster, in dem man den Gegner noch ausschalten kann. Ansonsten wird der Alarm aktiviert, es wird Verstärkung angefordert und man sollte lieber das Weite suchen. Dabei kann man sich natürlich fast wie in einem First Person Shooter durch die Gegnermaßen kämpfen, aber sinnvoller ist es sich in Gräsern und Büschen oder neuen Gebäuden zu verstecken und abzuwarten bis der Alarm abgeschaltet wird. Etwas nervig kann dabei sein, dass scheinbar unendlich viele Feinde vorhanden sind. Denn sobald eine Gruppe ausgeschaltet ist, kommt direkt die nächste und es nimmt nie ein Ende. Auch komisch ist das Verhalten der KI. Diese übersieht während eines Alarms gerne umherliegende Leichen, sobald dieser abgeschaltet wird und die Wache wieder an der gerade noch uninteressanten Leiche vorbeikommt, beginnt der Alarm von vorne und man darf sich weiter verstecken. Ansonsten dürften sich Metal Gear Fans direkt wieder heimisch fühlen, da die Steuerung kaum bis marginal verändert wurde. Komplett neu sind jedoch Fahrzeuge, die erstmals auch selber gesteuert werden können. Wer also in „Ground Zeroes“ schnell von A nach B kommen möchte, kann sich auch einen der Jeeps einer Wache zu eigenmachen und dann durch die Welt Fahren. Dabei steuern sich alle Fahrzeuge recht intuitiv und könnten so manchem anderen Open World Spiel Konkurrenz machen. Für „Ground Zeroes“ sind sie aber noch nicht wirklich sinnvoll. Neben der Hauptmission „Groud Zeroes“ werden nach dem Durchspielen übrigens noch fünf weitere Nebenmissionen freigeschaltet, die am selben Ort stattfinden, aber andere Ziele und meist auch andere Tageszeiten bieten, ansonsten aber ziemlich uninspiriert daherkommen und kaum für Spannung sorgen können.
So flüssig wie noch nie
Grafisch macht das Spiel einen wirklich soliden Eindruck, auch wenn auf der PS4 der WOW-Effekt aus bleibt. Man merkt dem Spiel durchaus seine Last-Gen Wurzeln an, wobei es einige kaum zu übersehende Verbesserungen gibt. Als erstes wäre da die echte Full HD 1080p Auflösung in Kombination mit 60 Bildern pro Sekunde zu nennen. Dies sorgt für ein mehr als scharfes Bild mit einer absolut flüssigen Darstellung der Szenerie und die Bildrate geht so gut wie nie in die Knie. Hinzu kommen noch einige wirklich schöne Regeneffekte, die das Spiel am Ende doch toll aussehen lassen. Zudem kann man sogar manche Bereiche zerstören, was für schöne taktische Möglichkeiten sorgt und auch noch toll aussieht. Was den Sound angeht, gibt es keine großen Überraschungen. Dafür jedoch bei den Synchronsprechern. Denn erstmals wird Snake nicht mehr von David Hayter, sondern von Kiefer Sutherland (bekannt aus der TV-Serie 24) gesprochen. Im ersten Moment ist das noch etwas merkwürdig, doch man gewöhnt sich recht schnell daran. Vor allem da Snake in „Ground Zeroes“ eher zuhört, als spricht.
FAZIT:
„Metal Gear Solid V: Ground Zeroes“ - Demo oder Spiel? Wenn ihr mich fragt, dann ist es ganz klar eine Demo. Die sogenannte Geschichte ist nicht der Rede wert und nicht umsonst so schnell durchzuspielen. Letztlich ist man nach dem Durchspielen genauso schlau wie vorher und Fragen wurden auch so gut wie keine gestellt, die für „The Phantom Pain“ wichtig sein könnten. Da bietet der offizielle Trailer mehr Inhalt als die offizielle Vorgeschichte in Form von „Ground Zeroes“. Am Ende fühlt es sich so an, als ob man dem Spieler die neuen Gameplayelemente vorführen wolle. So gibt es eine recht große Welt, die man völlig frei erkunden kann, aber kaum Grund zum Erkunden bietet. Bis auf Munition und Waffen gibt es kaum etwas zu finden. Auch die Fahrzeuge sind eine schöne Neuerung, aber in „Ground Zeroes“ kaum bis gar nicht sinnvoll. Da kann man sich schon fragen, warum man die Haupt- und uninspirierten Nebenmissionen nicht in die eine Welt integriert hat. Denn aktuell wird für jede Mission dass gleiche Level zu anderen Zeiten geladen und man kann nicht einfach etwas von der Hauptmission machen und nebenbei Nebenmission X erledigen. Wirklich positiv ist nur die Technik hervorzuheben, die absolut sauber und perfekt läuft und mit dem ein oder anderen netten Effekt überzeugen kann. Den riesigen Sprung von PS3 auf PS4 gibt es aber grafisch nur in Sachen Auflösung und Bildrate. Somit ist „Ground Zeroes“ mit 30€ auf der PS4 schon ziemlich teuer und wirklich nur für die absoluten Metal Gear Solid Fans, auch wenn man dank mehrmaligen Spielen der Missionen die Spieldauer in die Höhe treiben könnte. Alle anderen dürften nichts verpassen, wenn sie auf „The Phantom Pai“n warten.
[ Review verfasst von crack-king ]
Pluspunkte:
Entwickelt bekannte Stealthformel durch sinnvolle Neuerungen weiter
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