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inFamous: Second Son
22. März 2014

Eigentlich hat jeder gedacht, dass Sucker Punch auf der PlayStation 4 mit ihrer schon länger vermuteten neuen IP einsteigen wird. Stattdessen entschied man sich der „inFAMOUS“ Reihe einen Nachfolger zu bescheren und so dürfen wir nun seit kurzem „inFAMOUS: Second Son“ in den Händen halten und erneut mit Superkräften die Welt retten. Wie sich“ inFAMOUS: Second Son“ im Test schlägt, erfahrt ihr bei uns.

Rowdies lieben Superkräfte

In „inFAMOUS: Second Son“ schlüpft ihr in die Rolle von Delsin Rowe, einem Jugendlichen der seinen ganzen Tag lang über nichts Besseres zu tun hat, als um die Häuer zu ziehen und ein paar Graffiti zu sprühen. Das ändert sich jedoch schlagartig als ein Polizeizug mit Conduits durch sein Dorf fährt. Conduits sind übrigens Menschen mit übernatürlichen Fähigkeiten, die von der Allgemeinheit jedoch als Bioterroristen bezeichnet werden. Als dieser Polizeizug dann in einen Unfall verwickelt wird und einer der Conduits fliehen kann, ändert sich Delsins Leben schlagartig. Durch einen Zufall übernimmt er nämlich die Kraft des Conduits und verfügt von nun an über die Fähigkeit Rauch aufzunehmen und damit zu kämpfen. Gleichzeitig macht er auch mit der Departement of Unified Protection (D.U.P.) Chefin Augustine Bekanntschaft, welche über Betonkräfte verfügt und es sich zum Ziel gemacht hat alle Conduits dieser Welt wegzusperren. Dabei kommen alle Conduits in ein entferntes Gefängnis und werden nicht gerade mit Samthandschuhen behandelt, weswegen Delsin das nicht auf sich sitzen lassen kann und mit seinem Bruder und Polizisten Reggie nach Seattle flieht, um der D.U.P. den Gar auszumachen. Dort angekommen müssen sie aber feststellen, dass die komplette Stadt in Händen der D.U.P. ist und man als Conduit dort kein leichtes Leben führen kann. Glücklicherweise kann Delsin die Kräfte anderer Conduits übernehmen, umso stärker für die Zerschlagung des D.U.P zu werden.

Oh yeah!

Spielerisch dürften sich Kenner der Vorgänger bei „inFAMOUS: Second Son“ sofort wieder wohl fühlen. Obwohl die Elektrokräfte den Rauchkräften weichen mussten, gibt es spielerisch große Ähnlichkeiten. So kann man wieder Geschosse abfeuern, im Nahkampf mit einer Kette kämpfen oder auch Rauchbomben und ähnliches ablegen. Die Besonderheit bei „inFAMOUS: Second Son“ ist jedoch, dass es nicht nur eine Kraft gibt, sondern gleich mehrere. Die unterscheiden sich dann im Kampf, wie in der Fortbewegung. Beispielsweise kann man mit den Rauchkräften problemlos durch Gitter hindurch gleiten oder mittels Luftschächten die Gebäude in Sekundenbruchteilen erklimmen. Mit einer anderen Kraft, wie der aus den Trailern bekannten Neonkraft kann man dagegen diese Dinge nicht tun, aber unglaublich schnell rennen und das sogar Häuserwände herauf und Gegner mittels gezielten Schüssen festketten. Mit den weiteren Kräften sind ähnliche Dinge möglich und die Kunst liegt darin alle Kräfte passend zu kombinieren. Gewechselt wird zwischen den Kräften übrigens indem man die passende Grundlage, also z.B. Rauch oder Neon, aufsaugt, um sich zu stärken. Eine Combo aus einem Rauchschuss gefolgt von einem Neonball funktioniert also nicht. Man merkt dabei aber auch recht schnell, dass man zur Fortbewegung die Kräfte nutzen soll. Denn wenn man versucht, wie in den Vorgängern an den Häusern hoch zu klettern, wird merken, dass dies alles andere als geschmeidig von statten geht. Man bleibt gerne mal hängen, kommt nicht weiter, obwohl dort ganz klar ein Vorsprung ist oder wird wegen einem blöden Fehler sogar runtergeworfen. Alles etwas ärgerlich, aber dank der Kräfte ist dies kein großes Problem. Ansonsten gibt es die gewohnt offene Welt, die man völlig frei erkunden darf und in der man neben den Hauptmissionen noch einige Nebenaufgaben findet. Beispielsweise darf man die Stadt mit seinen Graffitis besprühen, gefangene Conduits befreien oder auch nach Scherben Ausschau halten mit denen man seine Kräfte verbessern kann. Wieder mit von der Partie sind natürlich die moralischen Entscheidungen. In manchen Missionen wird man vor die Wahl gestellt sich für das Gute oder Böse zu entscheiden, was dann den weiteren Spielverlauf beeinflusst und auch die eigenen Kräfte. Denn gute bzw. böse Spieler erhalten leicht andere Kräfte. Dabei muss man auch sonst aufpassen, denn wer gut sein möchte, muss Zivilisten beschützen und aus Kämpfen heraushalten, während man als böser Spieler auf niemanden Acht geben muss. Um aber alles gesehen zu haben, wird man die zwei Spieldurchgänge für Gut und Böse benötigen und so dürfte man auf seine 25-30 Stunden Spielzeit kommen, wenn man alle Nebenaufgaben erledigen möchte.

Lichter, überall Lichter!

„inFAMOUS: Second Son“ ist ein Open World Spiel und diese sehen von Natur aus meist etwas schlechter aus als das was man sonst auf einer Konsole zu sehen bekommt, weil natürlich viel mehr los ist in einer riesigen Stadt als in einem Schlauchlevel eines Shooters. Daher ist es umso höher anzurechnen, was Sucker Punch mit „inFAMOUS: Second Son“ abgeliefert hat. Denn das Spiel ist auf der PlayStation 4 das definitiv schönste Spiel und läuft zudem in 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde, die man nahezu auch jederzeit halten kann. Nur ganz selten bricht die Bildrate mal etwas ein und selbst dann ist man vor nervigen Effekten, wie Tearing oder Aliasing geschützt. Dabei erhält man nicht nur astrein modellierte Charaktere mit allerlei Details, sondern auch eine große und lebhafte Welt, die zu jederzeit perfekt in Szene gesetzt wird. Dies ist vor allem der genialen Beleuchtung mit den dynamischen Schatten zu verdanken. Vor allem nachts kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn Neonlichter leuchten, Fahrzeuge ihr Scheinwerferlicht werfen und dabei der Regen für tolle Spiegelungen sorgt. Einzig der Schatten Delsins ist etwas komisch, denn nicht immer ist einer zu sehen. Die Entwickler erklären dies damit, dass dies nachts ausgeschaltet wird, weil bei so vielen Lichtquellen der Schatten eh nicht zu sehen wäre und es somit nur unnötig Rechenleistung verbrauchen würde. Die meiste Zeit geht die Rechnung auch auf, aber manchmal gibt es doch ein Licht und man sieht dann keinen Schatten, was etwas komisch aussieht. Kein großartiges Problem, aber eben doch ein einziger Kritikpunkt in Sachen Grafik. Denn ansonsten erhält man mit der Beleuchtung und den Partikeleffekten der Kräfte einfach etwas geboten, was man so noch nicht gesehen hat. Dagegen können sogar Spiele, wie „Killzone: Shadow Fall“ einpacken.
Übrigens hat Sucker Punch sich für die Stadt die amerikanische Großstadt Seattle als Vorbild genommen. Zwar gibt es kein detailgetreues Abbild der Stadt, aber die wichtigsten und markantesten Punkte gibt es auch im Spiel, wie die weltbekannte Space Needle. Ortskundige dürften noch viel mehr Orte finden.

Next-Gen Sound

Sucker Punchs Bemühungen ein Next-Gen Erlebnis auf die Beine zu stellen, hörte nicht im Gameplay und der Grafik auf. Denn auch was den Sound angeht, liefert Sucker Punch eine sehr gute Arbeit ab. Einerseits liegt es daran, dass man im Hintergrund nicht einfach nur eine Loop eines „Stadtsounds“ abspielt, sondern die Sounds wirklich von vielen unterschiedlichen Punkten in der Welt kommen. Um den Effekt jedoch auch wirklich mitzubekommen, ist aber eine entsprechende Soundanlage von Nöten. Dafür dürfte jeder mitbekommen, dass man für die vielen verschiedenen Sounds nicht nur einen Sound aufgenommen hat, sondern gleich mehrere, sodass sich jeder Schuss, jeder Sprung, minimal anders anhört und so für mehr Realität sorgt. Untermalt wird das Spiel dabei oftmals von einem etwas rockigeren Soundtrack, der jedoch meist im Hintergrund bleibt und in den entscheidenden Momenten dann einsetzt.

FAZIT:

Viele Spieler behaupten, dass es auf der PlayStation 4 noch keine echte Killerapplikation gibt, die einen Kauf rechtfertigt. Mit „inFAMOUS: Second Son“ ist dieser Titel nun aber endlich da. Das liegt nicht nur an der grandiosen Grafik, sondern auch an dem tollen Gameplay mit mehreren Kräften, die nicht nur toll aussehen, sondern auch Abwechslung ins Gameplay bringen. Perfekt ist aber auch „inFAMOUS: Second Son“ nicht und so fällt das Klettern etwas umständlich aus und die manchmal fehlenden Schatten passen auch nicht so recht in die ansonsten perfekte Präsentation. Diese Probleme sind aber so marginal, dass sie schon wirklich meckern auf hohem Niveau sind, denn am Ende überwiegt der Spielspaß durch die interessante Geschichte und noch interessanteren Kräfte. Superhelden, versammelt euch! Denn „inFAMOUS: Second Son“ braucht eure Hilfe!

[ Review verfasst von crack-king ]

Kommentar verfasst von .ram

Kollege crack-king ist ja richtig begeistert vom Spiel. Aber er war auch schon von den beiden Vorgängern angetan. Ich kenne dagegen nur den ersten Teil und der war in meinen Augen bestenfalls solide und nicht mehr.  Den Nachfolger habe ich übrigens ausgelassen und trotzdem rotiert „Second Son“ auch in meiner PS4.  Insofern will ich das Spiel auch nicht madig machen, es ist schon gut, aber halt nicht genial, wie crack-king uns das weiß machen will. Zum einen finde ich die Story nicht sonderlich weltbewegend und das eigentliche Spielprinzip hat sich faktisch überhaupt nicht geändert.  Man rennt durch eine Stadt, verbessert seine Fähigkeiten und lehrt den Schergen das Fürchten. Bis auf die Grafik gab es das auch auf der PS3. Wo sind die Neuerungen? Die vier neuen Kräfte sind zwar nett, aber quasi das Gleiche in grün und warum kann ich immer noch nicht Auto fahren? Bei Cole war es wegen der Elektrizität…hier wohl, weil der Protagonist noch jung ist?  Und warum sind die feindlichen D.U.P. Truppen neben schwerer Artillerie auch noch mit Superkräften ausgestattet? Aber am Nervigsten empfinde ich das Free Running – überall bleibt man kleben / hängen, das bekommt ja sogar ein „Assassins Creed“ besser hin. Positiv sind dagegen Grafik und Sound – zudem stimmt der Spielumfang – dank des Karmasystems lohnt sich sogar das Durchspielen zum zweiten Mal. Unterm Strich also ein gutes, aber eben nicht herausragendes Spielerlebnis. Wenn man so will, hatte ich mehr Spaß als Superheld in „Saints Row 4“ als hier.

Kommentar verfasst von Andy

Ohne Zweifel, „InFamous: Second Son“ ist der grafische Vorzeigetitel den die PS4 braucht. Wie Kollege crack-King schon geschrieben hat, leistete Sucker Punch hier technisch einiges. Das alles sind aber auch Verbesserungen, die man von einer neuen Konsole erwartet. Ich persönlich habe noch auch Revolutionen und Evolutionen der bekannten Strukturen gehofft. Einzigartiges, Neues, Kreatives - einfach all das, was man sich bei der letzten Generation satt gesehen hat. Hier versagt „InFamous: Second Son“ für mich. Versteht mich nicht falsch, das Gameplay ist großartig, alles was man sich bei einen „InFamous“ Spiel erwartet ist am richtigen Platz. Die Kräfte wurden gut integriert, bieten viel Abwechslung und laden zum Experimentieren ein. Auch das Klettern ist wie bei den Vorgängern. Aber was ist nun der große negative Punkt? „Grand Theft Auto V“ hat mich gelehrt, dass Open World Spiele mehr sein können. Eine lebendige Welt, mit all Ihren Eigenheiten. Sucker Punch nutzt Seattle als eine optisch beeindruckende Kulisse. Ich persönlich hätte gerne mit dieser Welt stärker interagiert und sie nicht nur betrachtet. „InFamous Second Son“ ist für mich somit ein kleiner Rückschritt und ähnelt in vielen Belangen Teil 1 der Serie. Langweilige, immer wieder kehrende Nebenmissionen mit den gleichen Zielen. Suche die Kamera, Finde den Agenten, Zerstöre die Überwachungskamera, erledige das D.U.P. Kommando - immer und immer dasselbe. Sollte das wirklich alles sein, was man von einer neuen Spielegeneration erwartet? Wenn ja, warum? Teil 2 war in allen Belangen doch ein großer Sprung nach vorne. Interessante Missionen, abwechslungsreichere Nebenmissionen und besseres Gegnerdesign. Ich persönlich empfinde somit immer noch den zweiten Teil als besten Ableger der Serie. Angefangen bei der Evolution des Gameplay bis hin zu den selbst erstellten Missionen, war dieses Spiel mehr Next-Gen als „Second Son“. Zumindest gibt es mit Delsin einen sympathischeren Spielcharakter, als der 08/15 Cole. Vielleicht gehe ich aber auch mit Sucker Punch und „InFamous: Second Son“ zu hart ins Gericht. Das Spiel wurde von Sony stark propangiert und hat wohl einen falschen Eindruck hinterlassen. Trotz allem haben die Entwickler ein gutes Spielerlebnis geschaffen, trotz fehlender Evolution. Kurz gesagt: Wo „InFamous“ drauf steht, ist „InFamous“ auch drinnen.

Pluspunkte:

  • Grandiose Grafik
  • Endlich mehr Kräfte
  • Spaßiges Gameplay

Minuspunkte:

  • Klettern ohne Kräfte fällt schwer
  • Manchmal fehlende Schatten
  • Offene Stadt bietet wenig Interaktionsmöglichkeiten



Infos zum Spiel
NameinFAMOUS: Second Son
SystemPlayStation 4
PublisherSony
EntwicklerSucker Punch
GenreAction-Adventure
USKab 16 Jahren
PEGI16+
Preis71,95 €
PlatinumNein
Release
 21.03.2014
 21.03.2014
 22.05.2014
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenJa
Speicherbedarf24GB
HeadsetNein
720pJa
1080pJa
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
PlayStation 4 ProJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
inFamous: Second Son
Gameplay
9.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
9.5
Sound
9.0
Spielspass
9.0

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