Es gibt zwei Arten von Frustration in Videospielen. Da wäre zum einen eine Unfairness gegenüber dem Spieler, wo man nur durch Glück eine Passage überlebt und zum anderen die eigene Unfähigkeit. Letzteres trifft auf das Skate Spiel „OlliOlli“ zu, welches sich als eine Mischung aus „Tony Hawk“ und „skate“ beschreiben lässt. Dabei stammt aus „Tony Hawk“ der Surrealismus der Levels, wo man völlig losgelöst endlose Grinds über Helikopter, Häuser, Zäune und sonstiges vollführt. Aus der „skate“ Serie stammt dagegen die Steuerung, da fast alle Tricks mittels des Analogsticks getätigt werden.
Leicht zu lernen, schwer zu meistern!
In den fünf Locations gibt es jeweils fünf Amateur und fünf Profilevels, welche man nach und nach freischalten muss. Während man den nächsten Amateurlevel einfach freischaltet, wenn man das Ende eines Levels erreicht hat, schaltet man den Profiparcours nur frei, wenn alle Aufgaben im jeweiligen Amateurlevel erfüllt wurden. Und genau darin liegt die wahre Herausforderung von „OlliOlli“. Pro Level sind dies fünf Aufgaben, wobei zwei davon stets durch das Erreichen einer bestimmten (maximal bzw. Combo) Punktzahl gelöst werden. Die restlichen Aufgaben bestehen darin über spezielle Objekte zu grinden, irgendwas einzusammeln, perfekte Landungen/Grinds zu stehen, einen Level ohne grinden hinter sich zu lassen oder einen bestimmten Trick zu absolvieren. Dies sorgt dafür, dass man viele der Levels auf verschiedene Arten angehen muss, um alle Aufgaben erfolgreich zu lösen. Um den Schwierigkeitsgrad hierbei etwas zu senken, muss man bei nur sehr wenigen Aufgaben den Level erfolgreich überstehen. Dennoch sind die Herausforderungen vor allem später extrem tricky!
Neben den 50 normalen Parcours gibt es zudem noch 50 Spots zu meistern. Um diese freizuschalten, muss man ebenfalls einfach den entsprechenden Level hinter sich bringen. Bei den Spots geht es schließlich darum, dass Level ohne den Boden zu berühren zu beenden, was einen ziemlich viel Fingerfertigkeit und Timing abverlangt. Doch damit noch nicht genug an Aufgaben, welche den Spieler bei Laune halten sollen. So gibt es tägliche Online Herausforderungen, wo man zwar unendlich viel trainieren kann, aber einmal scharf geschaltet nur einen Versuch hat, seinen perfekten Run auf den Asphalt zu bringen. Letztendlich kommen so weit über 100 Levels zustande, was einem recht lange bei Laune halten wird.
„FUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUU.......ahhhhhh!!!!! “
„OlliOlli“ zeigt einem ziemlich schnell, wo die Grenzen liegen und zählt zu dieser Art von Spiel, wo Freud und Leid extrem dicht zusammen liegen. Das Timing muss fast Pixelgenau sein, da man sonst an den Plattformen vorbei fliegt, oder eine unsaubere Landung hinlegt. Leider macht es die Steuerung von „OlliOlli“ den Spieler etwas schwer, in hohe Punkteregionen vorzudringen. Dies ist nämlich etwas überladen. Die über 100 Tricks startet man alle über den Analogstick und merkt recht schnell, dass hier nur Nuancen zwischen den Stickbewegungen liegen. Da das Spiel ziemlich schnell ist und man stets das richtige Timing benötigt, fällt es dem Spieler sehr schwer, den gewollten Trick auszuführen. Hinzu kommt noch der L/R Button, welcher die Spielfigur rotieren lässt. Landen tut man übrigens mit X, während man einen Grind mit einem Druck in eine gewünschte Richtung auf den Analogstick startet. Auch hierbei muss das Timing stimmen, da bei einer schlechten Landung schnell viele Punkte flöten gehen, oder der namenlose Skater ins Schwanken kommt.
Audiovisuell gibt es an „OlliOlli“ eigentlich nichts zu beanstanden. Die Grafik im sexy Pixellook ist absolut flüssig und smooth und überzeugt durch viele hübsche Details und schöne Animationen. Hinzu gesellt sich ein treibender Elektro Soundtrack, der einem zusätzlich antreibt. Vor allem der Song aus dem Trailer ist knallt ziemlich rein! Ebenfalls toll ist, dass es innerhalb eines Levels keinerlei Ladezeiten oder sonstige Unterbrechungen gibt, welche einen zur Weißglut bringen lassen, wenn man einen Level immer und immer wieder neu angehen will. Die entsprechende Tastenreihenfolge zum Levelneustart geht übrigens schneller von der Hand als die Tricks. Zu erspielen gibt es übrigens zwölf Trophies an der Zahl.
FAZIT:
„OlliOlli“ könnte das perfekte Spiel für sein, wäre da nicht die überladene Steuerung, welche einem mal mehr oder mal weniger einen Strich durch die Punkterechnung macht. Eine optimiertere Handhabung hätte hier Wunder bewirkt, da man sich so den perfekten Run hätte optimieren können. Ansonsten gibt es nichts zu beanstanden und somit kann man „OlliOlli“ trotz des Steuermankos Freunden des Genres bedenkenlos empfehlen. Fingerlegastheniker (Was für ein Wort – Anmerkung der Redaktion) sollten aber einen Bogen um das Spiel machen.
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