Alle Welt spricht von den großen AAA Titeln wie „Uncharted“, „Gran Turismo“ & Co. Doch auch abseits der Millionenprojekte kann man viel Spaß haben und Supergiant Games scheint da keine schlechte Anlaufstelle zu sein, da sie mit dem Indie-Hit „Bastion“ bereits viel Erfolg hatten. Ihr zweites Spiel „Transistor“ ist mittlerweile auf der PS4 erhältlich und ob es ebenfalls überzeugen kann, klären wir im Test.
Wenn man alles ändert, ändert sich nichts
Im Spiel selbst schlüpft ihr in die Rolle von Red, die mit ihrem Freund von der Camerata überfallen wurde. Dabei wurde der Freund leider getötet und ihr habt eure Stimme verloren. Es steckt jedoch ein mysteriöses grünlich leuchtendes Schwert in eurem Freund. Dieses zieht ihr heraus und da beginnt auch die Geschichte. Fortan spricht das Schwert mit euch. Doch versteht Red es überhaupt? Spricht es nur mit uns? Wer weiß? Aber es gibt wichtigeres zu tun, denn die Camerata versucht alles nach ihrem Belieben zu verändern und ihr müsst dem Einhalt gebieten. Die relativ kurze Geschichte überzeugt weniger durch den Inhalt, als durch die Erzählweise, die nur nach und nach einige Details verrät und so kommt man Schritt für Schritt hinter das große Bild im Hintergrund und wird ca. fünf Stunden sehr gut unterhalten.
Turn()
Spielerisch präsentiert sich „Transistor“ als eine Mischung aus Action- und Strategie-RPG, denn auf beide Weisen kann das Spiel gespielt werden. So bewegt man sich die meiste Zeit durch die recht lineare Welt, trifft dabei recht häufig auf den sogenannten „Prozess“, der euch nur ausschalten möchte. Hier kommen nun eure Fähigkeiten zum Einsatz, die ihr dank des Schwertes habt. Ihr habt dabei die Wahl aus vier Angriffen, die ihr über die Aktionstasten betätigen könnt. Wer will, kann aber das Spielgeschehen mit der R2-Taste auch pausieren und den Turn() aktivieren. Hier kann man in Ruhe sein Vorgehen planen, hat aber auch nur eine begrenzte Anzahl an möglichen Aktionen zur Verfügung. Dafür ist man bei der Ausführung der Aktionen auch deutlich schneller. Jedoch muss man sich danach erst erholen. Der Schlüssel zum Sieg ist also die richtige Kombination von Aktionen, um alle Gegner zu beseitigen. Dafür stehen euch allerlei Aktionen zur Verfügung, die man während des Abenteuers einsammelt und an Checkpunkten ändern kann. Hier kann man nicht nur seine Aktionen auswählen, sondern auch passive Fähigkeiten und allerlei anderes Zeug aktivieren. Interessant wird es übrigens wenn eure Lebensleiste mal den Nullpunkt erreicht. Denn dann sterbt ihr nicht sofort, sondern werdet zuerst bestraft, indem man euch eine eurer Aktionen wegnimmt. Ihr müsst danach also mit einer Aktion weniger auskommen, habt dafür aber eine zweite Chance erhalten. Leichter wird es dadurch nicht. Vor allem da die Aktionen nicht sofort wieder verfügbar sind nach dem Kampf, sondern erst nach einer gewissen Zeit. So hat man einen tollen Weg gefunden die Tode zu bestrafen, aber gleichzeitig auch den Spielfluss nicht zu unterbrechen. Man wird sich aber trotzdem schwarz ärgern, weil meist die meist genutzte Aktion nach dem Tod verschwindet. Strafe muss eben sein. Übrigens gibt es neben der Kampagne noch einen New Game+ Modus, sowie diverse Herausforderungen, in denen man sein Geschick zur Schau stellen muss, was leichter gesagt ist als getan. Denn die Herausforderungen sind knüppelhart und benötigen einiges an Übung.
Wie gemalt
Der Begriff Indie ist quasi ein Synonym für grafisch bzw. stilistisch außergewöhnliche Spiele und das beweist auch „Transistor“ wieder einmal. Das Spiel kommt in einem grandiosen Zeichenstil daher, der mit knalligen Farben aufwarten kann und viele Details bietet. Zu sehen bekommt man diese vor allem in den futuristisch gehaltenen Umgebungen. Übrigens läuft Transistor nahezu durchgehend butterweich und ohne Ruckler und nervige Grafikfehler, wie Aliasing oder ähnliches wird man vergeblich suchen. Ähnlich gut kommt der Sound daher, der zwar sehr minimalistisch gehalten ist, aber eine tolle Atmosphäre rüberbringt, die der gedeckten Atmosphäre der Geschichte entspricht.
FAZIT:
„Transistor“ mag nicht das längste Spiel sein, dafür wird man in der recht kurzen Spielzeit grandios unterhalten in der Symbiose aus Story, Stil und Gameplay. Hier passt einfach alles und unnötige Längen gibt es nicht. Zudem bietet das Spiel dank der Herausforderungen und New Game+ genug Motivation für ein paar weitere Stunden, sodass die 20€ perfekt angelegt sind. Wer „Transistor“ nicht gespielt hat, lässt sich definitiv etwas Besonderes entgehen!
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