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Final Fantasy Type-0 HD
2. August 2015

Als Square Enix im Jahr 2006 die Fabula Nova Crystallis – Final Fantasy Serie angekündigt hat, hätte wahrscheinlich keiner damit gerechnet, dass der letzte Teil der Serie erst 9 Jahre später erscheinen würde. Final Fantasy Type-0 HD ist das finale Kapitel einer langen Reise. Eine Reise, die durch mittelmäßige Spiele und langwidrige Entwicklungszeiten geprägt wurde. Und auch Type-0 ging sprichwörtlich durch die Entwicklungshölle. Als es noch Final Fantasy Agito XIII hieß, war es nichts anderes als ein Mobile-Game. Anschließend wechselte man nicht nur die Plattform, sondern auch den Namen. Type-0 erschien 2011 in Japan und war eines der letzten großen PSP Spiele. Knapp vier Jahre später haben wir nun eine sogenannte HD Version des Spiels in unseren Händen. Ob das Spiel sein Geld wert ist und das Prädikat HD wirklich verdient hat, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

War has changed

Was die Geschichte von Final Fantasy Type 0 HD angeht könnte ich euch ohne Probleme ein Loch ins Bauch reden. Da es das Spiel aber sowieso machen wird, versuche ich mich relativ kurz zu fassen. Type-0 spielt in der Welt Orience, dessen Angesicht von vier mächtigen Nationen bestimmt wird. Doch was passiert, wenn ein Land mehr Macht, als das andere haben will? Richtig. Es kommt zum Krieg. Das Thema Krieg zieht sich wie ein roter Faden durch die knapp 40 Stunden lange Geschichte von Final Fantasy Type-0. Als Spieler kümmert man sich dabei um die sogenannte Klasse 0. Hierbei handelt es sich um eine junge Sondereinheit, deren Aufgabe darin besteht die eigene Schule vor den Angriffen der Feinde zu schützen. Was mich persönlich aber am Meisten überrascht hat, war die ernsthafte Präsentation der Thematik. Während der Krieg überraschend düster und erbarmungslos dargestellt wird, kämpfen auch die noch jungen Kadetten mit den psychischen Konsequenzen des Leidens. Obwohl sie dazu geschaffen wurden keine Gedanken an die Verstorbenen zu verlieren, zeigt das Hinterfragen von Sterblichkeit und Sinn ein ungewohnt tiefgängiges Verhalten für Charaktere des Final Fantasy Universums. Abgerundet wird die Geschichte durch die Existenz der sogenannten L’Cie. Die aus Final Fantasy XIII bekannten Kreaturen spielen auch in Type-0 eine elementare Rolle. Und nach den eher laschen Geschichten von Final Fantasy XIII bis Lightning Returns muss ich zugeben, dass mir die Thematik von Type-0 deutlich besser gefallen hat. Natürlich gibt es hier und da immer noch fragwürdige Dialoge und Story-Wendungen, aber wenigstens hat die Hauptgeschichte Hand und Fuß. 

Mission has changed

Wie eingangs erwähnt erschien Type-0 zunächst nur für die PSP. Und wie die Meisten sicher wissen, haben Entwickler damals sehr viel Wert drauf gelegt, dass man seine portablen Spiele ohne Probleme in kurzen Teilabschnitten zocken konnte. So wird die Hauptgeschichte von Type-0 durch einzelne aneinandergereihte Missionen getragen. Und meistens lassen sie sich auch in einem Ruck durchspielen. Was die Variation angeht, gibt es verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Dazu gehören unter anderem das Erstürmen von feindlichen Basen, das Verteidigen von eigenen Stellungen oder das Erledigen von standardmäßigen Sidequests, die man zum Beispiel von den Kommilitonen oder Kommandeuren bekommt. Weiterhin gibt es sogar einen Echtzeit-Strategie Part, wo es darum geht die eigenen Heere im Kampf gegen die Feinde zu leiten. Zwar ist die Steuerung hier ein wenig hakelig, aber dennoch dauert es nicht lange bis man die Leitung über die Truppen in Griff hat. Alles in allem ist es ist die Vielfalt an Missionsvarianten sehr erfreulich. Insbesondere in Hinblick auf die lange Spielzeit sorgt Type-0 dafür, dass einem nicht so schnell langweilig wird. Interessanterweise hat der Spieler aber nicht die alleinige Entscheidungsgewalt über die Auswahl seiner Handlungen. Aktivitäten, die nichts mit der Haupthandlung zu tun haben, lassen sich nur innerhalb einer vorgeschriebenen Zeitspanne erledigen. Ist diese Zeit zu Ende, geht’s mit der Hauptmission weiter. Das Ganze erinnert ein wenig an das Tageszeit-System von Persona 4. 

Gameplay has changed

Auch das Gameplay hat nur noch wenig mit dem System der Final Fantasy XIII Spiele zu tun. Stattdessen erinnert es mehr an das deutlich rasantere Gameplay von Crisis Core Final Fantasy VII. Jeder eurer Kadetten hat maximal vier Attacken, die mittels der Facebuttons aktiviert werden. Während man zu Beginn des Spiels nur relativ schwache Angriffe zur Verfügung hat, kann man nach und nach neue Abilities und Zauber freischalten. Und selbst Espers und Comboangriffe gehören nach kurzer Zeit zum Standardrepertoire. Insgesamt kämpfen 3 Studenten auf einmal. Kontrolliert wird aber nur einer. Man kann aber jederzeit in Echtzeit zwischen Ihnen durchwechseln. Und stirbt mal einer, lässt sich ein weiteres Mitglied der „Klasse 0“ dazu holen. Trotz des simplen Gameplays sollte man jedoch kein einfaches Spiel erwarten. Insbesondere die Bosse können euch vor großen Problemen stellen. Kluges Ausweichen ist jedoch der erste Schritt zum Sieg. Obwohl das Kampfsystem nicht ganz so dynamisch wirkt, wie zum Beispiel bei einem Devil May Cry oder God of War ist es dennoch eine solide Abwechslung vom ansonsten so trägen Final Fantasy Alltag. Einzig die Kamera stellt euch hin und wieder vor einigen Problemen. Zum einem ist sie nämlich etwas ungenau beim Lock-On und zum anderen dauert es nicht lange bis man keine Lust mehr auf den nervigen Motion Blur-Effekt hat.

Graphics have changed.... or not

Trotz zahlreicher Auffrischungen, lässt sich nicht verheimlichen, dass Type 0 einst ein PSP Spiel war. Während zahlreiche Bauten und die einzelnen Hauptprotagonisten tatsächlich überraschend gut aussehen, wirkt ein Großteil des restlichen Spiels ziemlich hässlich und altbacken. So können die Zaubereffekte nur bedingt überzeugen und auch die viele Landschaftstexturen sind einfach nur matschig und nicht wirklich schön anzuschauen. Einen Großteil meiner Type 0 HD Spielzeit habe ich dank Remote Play auf meiner PlayStation Vita verbracht. Und genau für dieses System hätte das Spiel eigentlich erscheinen sollen. Stattdessen hat sich Square Enix für den einfachen Weg entschieden und das Spiel zusammen mit der Demo zu Final Fantasy XV für die PS4 veröffentlicht. Trotz des soliden Inhalts ist es aber fast schon dreist ein solches Spiel für Sonys Powerhouse anzubieten.

Zum Thema Sound kann ich nur jeden raten die japanische Sprachausgabe auszuwählen. Die englischen Synchronsprecher lassen sich einfach nicht ernstnehmen. Immerhin kann wenigstens der bombastische Soundtrack überzeugen. Dieser klingt absolut mächtig und beeindruckend.

FAZIT:

An sich ist Final Fantasy Type-0 kein schlechtes Spiel. Die Story ist verhältnismäßig erwachsen und das Gameplay rasant und griffig. Hinzu kommt ein großer Umfang der einen über Stunden hinweg unterhalten wird. Dennoch wäre es vermessen zu behaupten, dass die PS4 tatsächlich die geeignete Plattform für das Spiel ist. Die grafische Qualität verdient maximal das Prädikat „Ausreichend“ und die Tatsache, dass man aufgrund der Hinzugabe der FF XV Demo auch noch Vollpreis bezahlen muss, zeigt zweierlei Dinge: Die Jungs von Square Enix sind gewiefte Geschäftsmacher und die Fertigstellung von FFXV benötigt jede Menge Geld. Anders kann ich mir die Existenz dieses Produkts nicht erklären. Wer über diese Fakten hinwegsehen kann, bekommt ein solides J-RPG vorgesetzt.

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

  • Interessante Story
  • Viele Charaktere mit unterschiedlichen Kampfstilen
  • Jede Menge Umfang

Minuspunkte:

  • Die Grafik ist nicht PS4-würdig
  • Multiplayer-Komponente der PSP Version ist weg
  • Nervige Kamera

Kommentar von crack-king:

Jahrelang habe ich nun auf die Veröffentlichung des Spiels im Westen gewartet und dann kam es endlich für die PS4. Leider hat sich die Wartezeit kaum gelohnt. Trotz des Vollpreises erhält man ein grafisch sehr altbackenes Spiel mit einer grauenhaften Kamera, die bei mir für Kopfschmerzen gesorgt hat. Das Gameplay an sich mit der Idee der Missionen ist durchaus nett, aber nicht wirklich spaßig. Die Missionen sind unheimlich abwechslungsarm und am Ende spammt man einen Angriff, um möglichst schnell durch die Level zu kommen. Selbst die Geschichte kann einen kaum bei der Stange halten und so ist Final Fantasy Type-0 HD nichts, was man unbedingt spielen müsste. In den letzten Jahren haben sich Spiele weiterentwickelt, das Spiel aber leider nicht.



Infos zum Spiel
NameFinal Fantasy Type-0 HD
SystemPlayStation 4
PublisherSquare Enix
EntwicklerSquare Enix
GenreRollenspiel
USKab 12 Jahren
PEGI16+
Preis59,95 €
Release
 20.03.2015
 19.03.2015
 17.03.2015
Spielerzahl1
SpracheEnglisch
Japanisch
TexteDeutsch
720pJa
1080pJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
Final Fantasy Type-0 HD
Gameplay
8.0
Atmosphäre
8.0
Grafik
5.5
Sound
7.5
Spielspass
7.0
 

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