Mit The Witcher 3: Wild Hunt erschien nach Dragon Age endlich ein weiterer Rollenspiel-Riese für die PlayStation 4. Wie gut The Witcher 3: Wild Hunt wirklich ist und ob CD-Projekt einen Hit gelandet hat, soll dieses Review zeigen.
Das Land braucht einen Monsterjäger
In der Welt von The Witcher 3 tobt der Krieg. Das Kaiserreich Nilfgaard versucht, das Nördliche Königreich einzunehmen und umherstreifende Räuber, Plünderer und wilde Bestien terrorisieren die Dörfer und Städte. In diesen Zeiten der Not sind die Dienste eines professionellen Monsterjägers sehr gefragt. Auch der Kaiser Nilfgaards beansprucht diese für sich und beauftragt kurzerhand den Meisterhexer und Protagonist Geralt von Riva mit der Suche nach seiner Tochter Cirilla. Die ehemalige Schülerin von Geralt hat eine besondere Gabe und soll in die Fußstapfen ihres Vaters treten. Doch auch die Wilde Jagd, Geister aus einer anderen Welt, sind auf der Suche nach ihr. Das macht es Geralt nicht leicht Ciri zu finden. Unterstützung erfährt er jedoch von seinem Mentor Vesemir und einigen alten Bekannten, darunter Rittersporn und Geralts ehemalige Geliebte, Yennefer von Vengerberg.
Klassische Rollenspiel-Elemente und viel Abwechslung
The Witcher 3 ist ein klassisches Rollenspiel. Durch das Erledigen von Quests und Töten von Monstern erlangt man Erfahrungspunkte und steigt im Level auf. Dafür bekommt man Fähigkeitspunkte, die dann in neue Fähigkeiten, wie Schwertangriffe, Armbrustverbesserungen, Zaubersprüche oder passive Fähigkeiten investiert werden können. Mit Hilfe von Mutagenen können diese Fähigkeiten zusätzlich verstärkt werden. Unter den Zaubersprüchen, die der Meisterhexer anwenden kann, findet sich unter anderem Igni, welcher einen Gegner in Brand setzt, oder Axii, mit welchem ein Gegner betäubt oder je nach Fähigkeitspunkteverteilung gar zur eigenen Unterstützung bekehrt werden kann. Insgesamt gibt es 5 verschiedene Zaubersprüche, die verbessert und verändert werden können. Das klingt nach wenig, ist aber sehr gut umgesetzt und die Sprüche müssen auch, je nach Gegner, verwendet werden. Beispielsweise lässt sich so manch ein Geist ohne den Einsatz von Yrden gar nicht bekämpfen. Oft muss je nach Gegner anders vorgegangen werden. Das ist auch der Grund für die zwei Schwerter, die der Hexer mit sich trägt. Das Silberschwert ist für die Bekämpfung von Monstern, das Stahlschwert für die der menschlichen Gegner. Die Schwerter und Rüstungen können selbst hergestellt oder beim Schmid gekauft werden. Auch in Truhen oder bei getöteten Gegnern finden sich häufig gute Gegenstände. Neben dem Handwerk gibt es noch die Alchemie. Geralt kann Tränke brauen, die ihn jedoch bei Einnahme langsam vergiften, so dass nicht zu viele verwendet werden können, und Öle herstellen, mit welchen die Schwerter bei den verschiedenen Gegnerarten mehr Schaden verursachen. Bei so manchem Monsterjägerauftrag kommt man an deren Nutzung kaum vorbei.
Zwischen einfachen Monsterjagden und weitreichenden Entscheidungen
Die Vorbereitung auf den Kampf gegen eine Bestie ist das A und O der Hexer, dafür bietet das Spiel auch so viele Möglichkeiten. Bei Annahme eines Hexerauftrags muss so zuerst durch Fährtenlesen und Gespräche mit Opfern, bzw. Augenzeugen das Biest identifiziert werden. Danach geht es mithilfe von Alchemie und Handwerk an die Vorbereitung. Fühlt man sich bereit, wird das Biest gesucht und zur Strecke gebracht. Um die Belohnung zu kassieren wird noch der Kopf oder ähnliches als Trophäe mitgebracht – So sieht der Hexeralltag aus. In einem umfangreichen Bestiarium werden alle Monster erfasst, mitsamt ihrer Schwächen und Verhaltensmustern. Hierauf sollte man zurückgreifen, um möglichst effizient zu sein. Daneben gibt es natürlich noch die Mainstory und Nebenquests, wo man fast immer die Möglichkeit hat sich zu entscheiden, zum Beispiel ob man sich in eine Kneipenprügelei einmischt oder nicht, ob man einer Frau in Not beisteht, oder ob man den Räubern beim Plündern hilft. Auch die Belohnung für ein erlegtes Biest kann oft dankend abgelehnt werden. Alle Entscheidungen haben Folgen, so kann später im Spielverlauf eine Wirtin einen als Mörder anklagen, weil man ihr im Notfall half und die Randalierer tötete, oder man wird von Räubern überfallen, die ihre Freunde rächen wollen. Auch können Leute einen im Nachhinein besser entlohnen, wenn man die vereinbarte Belohnung für eine Quest dankend ablehnt.
Gwint – ein Spiel im Spiel
Gwint verdient einen eigenen Absatz, so gut ist das Spiel, das Geralt und seine Gefährten spielen. Gwint ist ein Kartenspiel in der Spielwelt, das von nahezu jedem Händler, Schmid oder sonstigen wichtigen NPC gespielt wird. Es hier zu erklären wäre zu Umfangreich. Es sei jedoch erwähnt, dass es leicht zu lernen und nicht zu schwer zu meistern ist. Die Karten, auf denen Geralt und seine Kollegen, Monster, wichtige Persönlichkeiten und normale Streitkräfte bzw. Monster abgebildet sind, können gesammelt und zu einem Deck zusammengestellt werden. Hier kann viel Zeit investiert werden, um eine gute Strategie zu entwickeln, mit welcher man nahezu jedem Gegner gewachsen ist. Die Karten lassen sich meist bei Wirten erwerben, im Spiel gegen andere NPC’s gewinnen, oder sind Belohnung für manch eine Quest. Online spielbar ist Gwint nicht. Generell gibt es bei The Witcher 3 keinen Online-Modus, was jedoch bei der riesigen, umfangreichen Spielwelt nicht weiter stört.
Auf dem Pferderücken in den Sonnenuntergang
Die Landschaft in The Witcher 3 sieht umwerfend aus. Die Sonne blendet, überall finden sich unterschiedliche Blumen und Sträucher, die Weizenfelder senken sich im Wind und in der Ferne geht gerade die Sonne unter. Umwerfend. Selten hat mich ein Spiel mit seiner Umgebung, seinem Flair und seiner Atmosphäre so überzeugt. Grafisch ist alles auf einem sehr hohen Niveau, was vermutlich auch der Grund für die 30fps ist. Ab und zu kann es noch zu Rucklern kommen, die jedoch meist nicht stören. In manchen Gebieten bricht die Framerate aber merklich ein (z.B. im Sumpfgebiet in Velen). CD-Projekt arbeitet jedoch an Patchs um das Spiel weiterhin zu stabilisieren. Auf audiotechnischer Ebene weiß The Witcher 3 ebenso zu überzeugen. Der Sound ist stark, die Monster klingen grausam (positiv gemeint) und alle NPC’s sind gut vertont, Untertitel werden nicht benötigt (können jedoch aktiviert werden). Auch die Zauber klingen beim Anwenden alle unterschiedlich und zum Beispiel bei Flammen ist ein angenehmes Knistern zu hören. Bei Schwertkämpfen kann man deutlich den Schlagabtausch hören. Wenn Metall auf Metall trifft klingt auch das sehr authentisch. Bei Kämpfen kommt eine, anfangs seltsam erscheinende Musik, die sich jedoch sehr gut in die Atmosphäre einbringt.
FAZIT:
The Witcher 3: Wild Hunt überzeugt auf ganzer Linie. Die Monsterjagden sind authentisch, die Spielwelt umwerfend und lebendig und die Story interessant. Dieses Spiel ist ein Muss für jeden RPG-Spieler. Die Welt enthält Massen von Nebenquests und Zusatzaufgaben. Wem das noch nicht genug ist, der sammelt alle Gwintkarten und versucht, das Kartenspiel zu meistern. Ein Ausflug in die wunderschöne und brutale Welt von The Witcher 3 lohnt sich allemal. Vielen Dank CD-Projekt für dieses wunderbare Rollenspiel, es erfüllt alle Erwartungen.
[ Review geschrieben von Ben0909 ]
Kommentar von crack-king:
The Witcher 3: Wild Hunt ist schon jetzt einer der heißesten Anwärter auf den Game of the Year Award. Zu verdanken hat man es vor allem der wirklich riesigen und lebendigen Welt. Es gibt kleine Dörfer, größere Städte und endlich hat es ein RPG geschafft, dass Wälder und Sümpfe auch wie Wälder und Sümpfe aussehen. Zudem sind selbst die Nebenquests voller interessanter Details und können mit der ein oder anderen überraschenden Wendung aufwarten. Simple Sammelquests gibt es natürlich auch, aber zum Glück nicht in dem Maße, wie in anderen RPGs. Man merkt einfach an jeder Stelle, dass die Entwickler mit viel Liebe zum Detail gearbeitet haben. Trotzdem gibt es auch hier ein paar Schönheitsfehler. Zum einen ist die Bildrate nicht immer super stabil und bei Kämpfen im Sumpf wird es leider zur Ruckelpartie. Aber auch die Steuerung ist vor dem Patch sehr ungenau und frustig. Nach einem Patch wurde das Problem aber zum Glück behoben. Trotzdem bietet das Spiel so viel Spielzeit, die interessant gestaltet wurde, dass man eigentlich keinen Weg um das Spiel herum findet. Also los, kaufen!
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