Metal Gear Solid V: The Phantom Pain befand sich bei Konami und Hideo Kojima nun schon seit einiger Zeit in der Entwicklung und gegen Ende der Entwicklungsphase kam ans Tageslicht, welche Differenzen Entwicklungsteam und Management hatten. Offenbar war das Management mit der langen Entwicklungszeit, den dementsprechend hohen Kosten und dem eigenwilligen Kojima mehr als nur genervt und Kojima wollte sich nicht in die Entwicklung hereinreden lassen. So ist Metal Gear Solid V: The Phantom Pain wohl Kojimas letztes Spiel der Serie, denn einheitlichen Berichten zufolge wird er demnächst gehen müssen. Ist der letzte Teil für Kojima nun sein wahr gewordener Traum? Oder haben die Probleme auch zu Problemen beim Spiel geführt? Wir haben uns Metal Gear Solid V: The Phantom Pain ganz genau angesehen.
Outer Heaven
Die Geschichte des Spiels schließt direkt an den Prolog Ground Zeroes an. Big Boss und seine Kumpanen werden verraten, was dazu führt, dass er und Miller lebensbedrohlich verletzt werden. Bei Big Boss führt es sogar dazu, dass er ins Koma fällt. Neun Jahre später, 1984, wacht er in in einem sowjetischen Krankenhaus wieder auf und wird mit einigen knallharten Fakten konfrontiert. Sein Körper ist voller Granaten- und Knochensplitter und seinen linken Unterarm hat er auch verloren. Als wäre dies noch nicht schlimm genug hat jemand einen Auftragskiller geschickt, um Big Boss endgültig zu erledigen. Dieser vermasselt es aber und sogleich wird ein ganzer Militärtrupp geschickt, um die Sache zu beenden. Doch mit etwas Glück kann Big Boss fliehen und trifft auch gleich auf Revolver Ocelot, der ihn wieder nach Hause bringt, zur Mother Base. Hier schwören sich Ocelot, Miller und Big Boss ihre Mother Base wieder aufzubauen als neutrale Nation und sich an Cipher, den Hintermännern hinter dem Anschlag 1975, zu rächen. Was folgt ist eine Geschichte getrieben vom Thema Rache und zahlreichen Versuchen die vielen losen Enden und offenen Fragen anderer Spiele zu beantworten.
Völlige Freiheit
Was Kojima und sein Team in Ground Zeroes an Gameplay eingeführt haben, wird in The Phantom Pain konsequent weitergeführt. Dieses mal gibt es also eine völlig offene Welt in Afghanistan bzw. dem Kongo, die euer riesiges Einsatzgebiet dargestellt. Darin gibt es einige Stationen und Wachposten der Gegner, die ihr in euren Aufträgen infiltrieren müsst. Dabei gibt das Spiel dem Spieler die freie Wahl bei der Missionsbewältigung. Wer das klassische Metal Gear Solid Feeling haben möchte, schleicht sich mit der Betäubungspistole in die Basis und inspiziert genauestens die Stellung der Feinde, um unentdeckt zum Ziel zu kommen. Es ist aber genauso gut möglich aus sicherer Entfernung mit einem Scharfschützengewehr jegliche Bedrohung schon vorher auszuschalten. Wer stattdessen eher auf knallharte Action steht, kann auch Helm und Kampfanzug anziehen und mit Schrotflinte und Maschinenpistole die direkte Konfrontation suchen. Die Gegner sind aber auch nicht doof und stellen sich mit der Zeit auf euren Spielstil ein. Wenn ihr also besonders oft Kopfschüsse landet, ziehen die Gegner irgendwann auch Helme an. Wobei ein Helm keine 100% Sicherheit gibt, wie in anderen Spielen. Die Trefferabfrage in dem Spiel ist sehr detailliert und ihr könnt trotzdem einen astreinen Kopfschuss landen, wenn ihr das vordere Gesicht trefft, statt dem Helm. Ähnliches gilt auch für schusssichere Westen und andere Rüstungselemente. Aber nicht nur der eigene Spielstil beeinflusst die Gegner, auch die Tageszeit oder das Wetter. Wenn tagsüber großer Trubel auf dem Wachposten herrscht, kann sich Nachts ein Teil des Teams schon schlafen legen. Es gibt also mehr als genügend Freiheiten zu agieren.
Gähnende Leere
Leider können diese positiven Aspekte nicht auf das restliche Gameplay ausgeweitet werden. Denn die offene Welt ist zwar groß, aber absolut leer. Vor allem Afghanistan wirkt sehr schnell sehr langweilig, weil alles nur aus sandiger Wüste und kahlen Bergen besteht. Hin und wieder läuft einem zwar eine Ziege über den Weg, aber es gibt keinerlei Heimatbevölkerung, keine interessanten Orte und selbst die Wachposten und Stationen der Feinde haben kaum Charakter. In Afrika wird es nicht viel besser und nach einiger Zeit merkt man die sehr langen Wege, die ziemlich nerven können, weil auf dem Weg nichts passiert. Man kann zwar Fahrzeuge klauen oder aber ein Pferd auf die Mission mitnehmen, aber das Grundproblem bleibt. Insgesamt gesehen ist das Spiel in Episoden aufgeteilt. Im Hubschrauber wählt man hier also entweder die nächste Hauptmission oder Nebenaufgabe aus und wird dann vom Hubschrauber im Zielgebiet abgesetzt. Es gibt ein paar kurze Infos zur Aufgabe, man erledigt sie und wird dann vom Hubschrauber wieder abgeholt, wo es per Funk wieder ein paar erklärende Worte gibt. Im Kern ist dies die Spielerfahrung in Metal Gear Solid V: The Phantom Pain. Vor allem die Hubschraubersequenzen sind etwas nervig, wenn man diese nach fünf Aufgaben fünf mal gesehen hat. Leider gibt es abseits von den Funkgesprächen und unzähligen Audiokasetten kaum nennenswertes Storytelling. Man erledigt gefühlt völlig irrelevante Aufgaben, die dazwischen mit einem kurzen Gespräch irgendwie in die Geschichte eingewoben werden. Die Filmreife Inszenierung aus den Vorgängern sucht man vergeblich und die spärlich gesäten Zwischensequenzen sind zum Großteil schon in den Trailern zum Spiel verraten worden. Zum Teil muss man sich schon zum Weiterspielen zwingen, denn die Aufgaben sind so abwechslungsarm, wie in kaum einem anderen Open World Spiel. Im Kern gibt es nur zwei Arten: Eliminiere Zielperson X oder Hole Zielperson Y bzw. ein wichtiges Dokument aus der Basis. Sonst macht man kaum etwas anderes und muss dafür oftmals immer und immer wieder die selben Basen infiltrieren. Ganz, ganz selten erlebt man mal, dass eine Aufgabe eine wirkliche Geschichte erzählt. Bei gut 50 Hauptmissionen und 157 Nebenaufgaben wird es nach einiger Zeit etwas langweilig.
Mother Base
Ein zentrales Spielelement ist die Mother Base, die man im Spielverlauf ausbauen muss. Dazu kann man während der Aufträge feindliche Soldaten entführen und sie für einen Arbeiten lassen. Jeder Soldat hat eigene Fähigkeiten und eignet sich je nachdem besonders für den Basenbau, ist ein guter Waffenentwickler oder eignet sich für das Sanitätsteam. Dieser Aspekt läuft weitestgehend automatisch und parallel zum eigentlichen Spielgeschehen und hin und wieder kann man dann neue Befehle erteilen, um beispielsweise ein besseres Gewehr zu entwickeln oder die Kampfstation auszubauen. Irgendwann wird der Aspekt wichtiger, denn es gibt die Möglichkeit online die Basen anderer Spieler zu infiltrieren und dem Spieler wichtige Ressourcen und Soldaten zu stehlen. Natürlich kann man auch bei der Verteidigung behilflich sein. Insgesamt eine nette Idee, die aber unter Umständen auch störend sein kann. Denn wenn während der Missionen ständig Angriffsnachrichten kommen und man so die Missionen abbrechen muss, um nicht schon wieder wichtige Ressourcen zu verlieren, wird es nervig.
FOX Engine
Wie schon Ground Zeroes basiert auch The Phantom Pain auf der eigens entwickelten FOX Engine. Dementsprechend gibt es wenig Überraschungen und trotz offener Welt bietet das Spie nahezu durchgehend stabile 60 Bilder pro Sekunde bei einer hervorragenden Bildqualität. Kein Tearing, kein Aliasing oder ähnliches stört die Grafik. Wenn man jedoch bedenkt wie leer die Welt ist, muss man das alles in Relation stellen. Denn grafisch ist das Spiel zwar immer noch sehr schön, aber andere Spiele sehen mittlerweile besser aus oder bieten viel mehr Leben in ihrer Welt. Dafür sind die zahlreichen Animationen sehr gelungen und wirken endlich zeitgemäß. Enttäuschend sind hingegen die zahlreichen Ladezeiten. Jedes mal vor und nach einer Mission gibt es Ladezeiten und wenn man online ist und das Ingame-Menü für die eigene Basis aufruft, dauert es relativ lange bis etwas auf dem Bildschirm sichtbar ist. Musikalisch wird dafür gewohnte Kost geboten. Es gibt nur englische Synchronstimmen, was nicht weiter schlimm ist, da diese ihren Job sehr überzeugend machen. Die Hintergrundmusik ist jedoch etwas weiter in den Hintergrund geraten als sonst und so wirkliche Ohrwürmer, wie in den Spielen zuvor gibt es sehr selten. Ein wirklich sehr nettes Feature ist die Möglichkeit im Spiel Kassetten von unterschiedlichen Songs aus der damaligen Zeit zu finden und während des Spielens anzuhören. Denn was gibt es schöneres als eine komplette Basis zu „Kids in America“ zu infiltrieren?
FAZIT:
Das Kerngameplay von Metal Gear Solid V: The Phantom Pain ist wirklich herausragend. Kein anderes Spiel gewährt dem Spieler beim Schleichen auch nur annähernd so viele Freiheiten und konnte dies so gut umsetzen. Leider kann der Rest des Spiels nicht ansatzweise daran anschließen. Völlig untypisch für ein Metal Gear Solid Spiel ist die Geschichte sehr kurz bzw. wird nur ganz grob angerissen und die Inszenierung war in den Vorgängern auch viel besser. Das dann zahlreiche Dinge, die es wert wären, nicht weiter verfolgt werden, tut ihr übriges. Aber auch sonst kann das Spiel die offene Welt kaum nennenswert nutzen und die unterschiedlichen Missionen bieten viel zu wenig Abwechslung. Vor allem The Witcher 3: Wild Hunt hat dieses Jahr gezeigt, wie man selbst der kleinsten Nebenaufgabe etwas Leben einhauchen kann. Das fehlt hier vollständig und so kommt nach einiger Zeit Langeweile auf. Immerhin kann man dem Spiel nicht wenig Umfang vorwerfen, denn unter 40 Stunden wird man das Ende wohl kaum zu Gesicht bekommen und dann wird man nur einen Bruchteil der Nebenaufgaben gespielt haben. Aber unterm Strich ist es ein enttäuschender Abgang von Hideo Kojima, denn vieles was die Serie ausgemacht hat, ist in diesem Ableger nicht mehr vorhanden und leider macht eine gute Kernmechanik im Gameplay noch lange kein gutes Spiel.
[ Review verfasst von crack-king ]
Pluspunkte:
Völlige Freiheit bei der Herangehensweise
Einwandfreie technische Umsetzung
Musiktapes
Minuspunkt:
Langweilige und schlecht inszenierte Geschichte
Offene Welt bleibt ungenutzt
Abwechslungsarme und uninteressante Aufgaben
Kommentar von Dimi:
Metal Gear Solid V ist Kojimas Abschied. Nach über 25 Jahren findet die Serie ihr wohlverdientes Ende. Und da ist es auch egal, ob Konami nochmal einen weiteren Ableger veröffentlichen wird. Mit Kojima Sans Abschied ist die Saga offiziell beendet. Und Kojimas Einfluss war in Sachen Entwicklung wahrscheinlich nie größer, als bei MGSV. The Phantom Pain strotzt nur so vor Merkwürdigkeiten und Kuriositäten. Das Bemerkenswerte an MGSV ist jedoch die Tatsache, dass das Spiel mehr zu bieten hat, als nur verrückte Dinge. Nach knapp 25 Jahren ist es Kojima gelungen nicht nur die Grafik auf den aktuellsten Stand der Dinge zu bringen, sondern auch das Gameplay. Nachdem 4 bereits ein Schritt in die richtige Richtung war, ist das Gameplay von 5 videospiel-gewordene Perfektion. Schleichen und Infiltrieren fühlte sich nie besser an. Egal ob laut oder leise. MGSV bietet unzählige Optionen an, wie man seine Missionen bestreiten will. Man könnte duzende Seiten über die Vielfältigkeit des Gameplays verfassen, aber für mich reicht bereits ein Wort: Perfektion. Was die Story angeht, muss man zugeben, dass Kojima wohl Opfer seiner eigenen Vision war. Ich bin mir 100% sicher, dass The Phantom Pain anfangs tatsächlich die langerwartete Verknüpfung zu den alten MSX Spielen sein sollte. Doch in Anbetracht der Geschehnisse, die zu Kojimas Entlassung führten, muss man wohl eingestehen, dass seine Version des oft angekündigten „missing links“ wohl eine zu aufwändige war. Anscheinend hat man bei Konami irgendwann mal die Rechnungen überprüft und herausgefunden, dass man bei Kojima Productions weit über dem Budget arbeitet. Und dies erklärt auch, warum manche Aspekte vielleicht etwas lückenhaft erscheinen. Aber selbst mit diesen Mängeln konnte mich die Story von V 100% überzeugen. Zum wiederholten Male hat es Kojima geschafft die gesamte Gamer-Gemeinde auf der ganzen Welt zum Überkochen zu bringen. Ob positiv oder negativ. Es ist egal. Wie kaum ein anderer schafft es Kojima Emotionen hervorzurufen von denen andere Spiele nur träumen können.
In diesem Sinne. Vielen Dank für eine der besten Spielerfahrungen der letzten Jahre, Kojima San.
Auf das wir bald wieder von dir hören!
Kommentar von Shagy:
Ich habe mich wahrlich auf den fünften Teil der Saga gefreut und machte kleine Freudensprünge, als ich dann sogar die Collectors Edition in meinen Händen hielt. Nach dem Auspacken der CE folgte jedoch schon die erste Ernüchterung und es sollte nicht bei der einzigen bleiben. Nach dem spielerisch gut gemachten Opening, welches jedoch mehrere abgedrehte Elemente besitzt, wird man in die Wüste von Afghanistan geschickt und ist erst mal von der Größe der Umgebung beeindruckt. Auch die ersten Missionen wissen zu gefallen, doch schon bald zeigt sich ein großes Problem des Open World Konzeptes, welches durch das Setting Wüste, bzw. später das etwas grünere Afrika, noch verstärkt wird. Beide Settings haben das Problem der Leere und weite Wege bleiben nicht aus. Da hilft es auch nicht, dass es immer mal wieder kleinere Wachposten auf dem Weg zur nächsten Mission gibt, welche man später aber eh links liegen lassen wird. Da hilft auch das Pferd und der Helikopter (mit seiner elend langen Flugsequenz) nicht viel. Wenn man dann noch innerhalb einer Mission lange Laufwege hat, überspannt Kojima leicht den Bogen. Die Wege hätte man auch mit Sequenzen überbrücken können, wo einem Storyrelevante Neuigkeiten erwarten oder von mir aus auch nur Small Talk gibt.
Ist man jedoch am Ziel erst mal angekommen, offenbart MGSV seine wahren Qualitäten und weiß vom Gameplay her voll und ganz zu überzeugen. Das Infiltrieren macht unglaublich viel Spaß und es gibt Unmengen an Möglichkeiten die Level anzugehen. Nimmt man sich die Sniper zur Hilfe und macht von Außerhalb erst mal alles platt? Schläfert man alle ein und bringt sie mit dem Ballon zur Basis? Nimmt man schweres Geschütz mit auf die Mission und macht einen auf Rambo? Überlässt man später Quiet die Arbeit? Dabei wissen sich die Gegner aber auch zu helfen und können mittels Funktstationen (welche man natürlich auch sprengen kann) Verstärkung rufen. Zudem passen sich die Gegner an die eigene Spielweise an und tragen irgendwann Helme, schußsichere Westen und Schilde. Die einzelnen Locations sind dabei sehr gut aufgebaut und können alle vollends überzeugen und sind alle unterschiedlich zueinander. Alles wie erwähnt echt cool, was uns Kojima hier vorsetzt. Hat man die Mission allerdings hinter sich, gibt es erneute Ernüchterungen. Statt einer tollen Zwischensequenz gibt es bis auf ein paar wenige Ausnahmen nur müde Infos auf Kassette. Das wars! Meine erste Storyrelevante Zwischensequenz hatte ich bei Mission 10 … nach 25h (!!!) Spielzeit. Für ein Metal Gear Solid in meinen Augen ein absolutes No-Go, da die Serie von seiner dichten Story lebt und eher an tiefgründiges Actionkino erinnert. Letztendlich wirken das Spiel so, als hätte man nur einzelne Episoden, welche nicht wirklich mit einem roten Faden verbunden sind.
Und so geht es das ganze Spiel über weiter. Man galoppiert oder fliegt zur nächsten Story- oder Nebenmission, hört sich ein Briefing an, absolviert das ganze und erhält ein Debriefing. Aller Jubeljahre füttert uns Kojima dann doch noch mit einer (meist kurzen) Videosequenz, damit man wohl nicht zu schnell die Lust am Spiel verliert. Denn das Gameplay kann noch so genial sein, wenn der Rest durchwachsen ist, fällt es schwer bis zum Ende durchzuhalten. Hinzu kommt, dass man etliche Locations mehrmals besuchen muss, was das Spiel unnötig in die Länge zieht. Klar, man könnte die Infiltration anders angehen (das Equipment wird ja auch immer besser/anders) als noch beim ersten Mal, aber toll gelöst ist dies nicht. Will man eine Mission anders angehen, könnte man diese eh nochmals im Menu anwählen (will man überall den besten Rang, bleibt dies sowieso nicht aus). Letztendlich hätte man das besser lösen können/müssen. Irgendwie viel selbstironischer. In etwa so, dass sich die Leute aufregen, dass sie schon wieder angegriffen werden, oder sich Big Boss sarkastisch äußert, dass er schon wieder in die gleiche Basis einsteigen muss. Oder das Wachposten andere Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, wenn sie häufig überfallen wurden. Und damit meine ich nicht nur Helme und Westen. Warum keine Jeeps mit Geschützen? Warum keine Stolperdrähte mit Alarmanlagen? Warum keine Wachhunde? Zwar hört man mal ein paar Generäle etwas von Minen reden, aber bei mir kam da nie etwas.
Wobei ich noch nicht am Ende des Spieles bin, kann ich jetzt schon sagen, dass mich Metal Gear Solid: The Phantom Pain mehr enttäuscht als begeistert. Die erste Woche nach Release hatte ich Urlaub und zockte locker 6h am Tag, doch ab Mission 20 ist bei mir die Luft etwas raus und ich muss mich ständig Überwinden weiter zu spielen. An Nebenmissionen mache ich zum Beispiel nur noch das Nötigste und nur die, von denen ich mir etwas verspreche (wie z. B. den Waffenschmied finden). Das schlimmste ist jedoch, dass von einer guten Story selbst nach kanpp 50h noch immer nichts in Sicht ist und mich die Tapes einfach nur noch nerven! Früher den Codecs konnte man immerhin noch etwas abgewinnen. Das Spiel ist letztendlich wie ein Kaugummi. Anfangs lecker, doch zum Ende hin ziemlich fad und man ist ständig am Überlegen, wenn man das Teil endlich ausspucken kann. Lange Rede kurzer Sinn: Open World war die größte Fehlentscheidung, welche Kojima treffen konnte.
Zum Schluss noch ein paar Worte zur Collectors Edition. Ich wusste, dass diese mit der japanischen Version nicht mithalten kann, doch dass wir nur so ein Stück billiges Plastik bekommen, ist schon eine Frechheit. Die Größe ist vollkommen OK und auch die Gelenke funktionieren super, doch warum hat man den Arm nicht so gestaltet wie das japanische Pendant? Dieses besitzt nämlich einen leichten Used Look und eine bessere Farbgebung. Außerdem ist die Lederoptik der Verpackung ziemlich lächerlich und ohne Struktur. Ganz nebenbei wäre ein Soundtrack ganz nett gewesen.
Kommentar von Greek God:
Das lang erwartete Metal Gear Solid V ist nun seit einiger Zeit erhältlich und dürfte wohl ein Metal Gear Solid sein, an dem sich die Geister scheiden. Das erste Mal Open World, das erste Mal viel Freiheit, doch was fängt man damit an? Verfolge ich die Hauptmissionen oder spiele ich doch lieber einige Nebenaufgaben, um mein Arsenal an Spielzeug und zusätzlichem Personal aufzustocken? Wähle ich ersteres spielt man zwar schön die Story durch, aber auf kosten nicht abwechslungsreicher Ausrüstung. Entscheidet man sich dagegen für einige Nebenaufgaben dazwischen, könnten manche meinen das Spiel hätte Pacing-Probleme. Ich habe relativ früh viele Nebenaufgaben beendet um mich dann mit viel "Spielzeug" bei den Hauptmissions auszutoben und Junge, war das ein Spaß. Die riesige Auswahl an Gadgets ermöglicht es einem immer wieder neue Strategien gegen die virtuelle KI auszuwählen. Besonders das Buddy-System ist sehr frisch und abwechslungsreich. So viel Freiheit an Optionen gab es bis dato noch nie in der Serie. Ich habe inzwischen über 110 Stunden auf der Uhr und entdecke immer wieder mal was neues. Langeweile ? Fehlanzeige! Ich persönlich halte es für das eines der besten Stealth-Games unserer Zeit. Metal Gear Solid V bietet viel neues, aber begeht auch Serienuntypische Wege. Bosskämpfe gibt es wenige und es wird auch schon mal vor einer Hauptmission gespoilert in den Credits (ja vor der Mission), wer alles auftauchen wird. Ein Großteil der Story ist auch nur in den Tapes zu hören, die meiner Meinung nach nichts anderes an Codecs sind, aber manche könnten das anders sehen. Das beste Metal Gear Solid? Ich glaube das muss jeder für sich entscheiden, wie z.B mit der Final Fantasy Serie. Zumindest in Sachen Gameplay ist es mit Sicherheit der absolute Diamant unter den Stealth-Games.
Kommentar von BlackGhostrider:
Man wartet ewig auf eine Fortsetzung, bekommt vorher einen kleinen Happen in Form eines Prologues serviert und kann den Hauptgang kaum noch erwarten. Das Spiel erscheint, man wird hineingesogen und nach hunderten Stunden Spaß erblickt man wieder das Licht (Internet) und was entdeckt man? Eine Fülle an sehr unzufriedenen Fans und man fragt sich, warum, so schlimm war es doch garnicht? Die Freiheiten, die das Spiel bietet, sind phänomenal. Lässt man sich darauf ein, spielt sich absolut jede der zugegebenermaßen repetitiven Missionen komplett verschieden, sodass ich selbst nach der 20. Wiederholung ein und derselben Mission meinen Spaß hatte. Für Spieler die sich gerne an der Hand führen lassen, ist dort verständlicherweise schnell die Luft raus. Vergleicht man es direkt mit Peace Walker wundert man sich schon, warum selbst die Nebenmissionen nicht sehr abwechslungsreich sind. Hier muss man selbst für seinen Spaß sorgen, was auch gut funktioniert wenn man es denn versucht. Die Story ist typisch Kojima, viel wird gezeigt/gesagt, nichts ergibt einen Sinn und alles hat versteckte Bedeutungen, also genial. Warum also die Unzufriedenheit Vieler? Meiner Meinung nach falsche Erwartungen/Hoffnungen durch die Trailer. Befasst man sich ausgiebiger mit der Story erkennt man, dass man im Endeffekt genau das bekommt, was Kojima immer lieferte: Eine verwirrende, 20-deutige Geschichte mit Höhen und Tiefen. Die Inszenierung der Story hat zwar dieses Mal ihre Schwächen, aber die Nachricht wird übermittelt. Jedoch leidet die Story an sich nicht an dem Schritt zur Open World und ich bin fest davon überzeugt, dass es kaum einen Unterschied gemacht hätte auf diese zu verzichten. Der Storyfluss lässt, je nach Spielweise, allerdings schon etwas zu wünschen übrig. Die Grafik ist sehr hübsch anzusehen und gerade bei Regen/Nacht kommt sie richtig gut zum Vorschein. Die Effekte, speziell am Charakter-Modell gehören definitiv zu den Besten dieser Generation. Zudem läuft es absolut Flüssig, was will man mehr? Das Audio ist auch überragend, die Soundeffekte lassen einen gut ins Spiel eintauchen. Die Musik wird aber leider oft zu sehr in den Hintergrund geschoben und verliert dadurch an Wirkung. An der Stelle kann ich nur empfehlen sich den offiziellen Soundtrack noch einmal getrennt vom Spiel anzuhören. Und da das hier gerade viel zu Lang für einen 'kleinen' Kommentar wird: Metal Gear Solid V: The Phantom Pain hat zwar einiges nicht optimal gelöst, aber ist es dadurch ein schlechtes Spiel? Nein. Hätte es besser sein können? Ja. Ich bin nah wie vor begeistert, es hat mich sehr gut, sehr lange unterhalten und würde es weiterhin jedem empfehlen.
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