Die Mittelaltersimulation Kingdom Come: Deliverance erscheint nächste Woche auf der PS4. Doch eine Disc-Version kann man sich eigentlich sparen, denn das umfangreiche Abenteuer kommt mit einem ebenso umfangreichen Day 1 Patch einher. Ganze 23 GB muss man sich via Internet laden, um wahrscheinlich keine "halbwegs" fertige Alpha-Version spielen zu müssen. Neben zahlreichen Balancing Sachen (zum Beispiel wie man zu Geld kommt), werden auch einige Quests / Aufgaben hinzugefügt, Animationen überarbeitet, das Kampfsystem verbessert, das User Interface erweitert usw. Also eigentlich ziemlich umfangreich das Ganze und da fragt man sich: Hätte man das Spiel nicht noch einen Monat verschieben können? Klar, kaum ein Spiel kommt heutzutage noch ohne Updates aus und oft werden auch Sachen deutlich verbessert bzw. neue Features hinzugefügt. Doch letztlich muss man sich fragen, ob die Publisher überhaupt noch so etwas wie Respekt vor dem Videospieler haben, denn ähnlich wie der diabolische Publisher Activision erst jüngst mit dem letzten schrottigen Tony Hawks Spiel bewies: Wozu eigentlich noch irgendwas auf eine Disc pressen, lassen wir den Spieler doch das Spiel erst einmal herunterladen - am besten erst, wenn es halbwegs spielbar ist.
Gerade Kingdom Come: Deliverance Publisher Deep Silver sollte aus der Vergangenheit gelernt haben. Homefront: Revolution ging zum Launch gnadenlos unter - passiert halt, wenn man unfertige Spiele auf den Markt wirft - doch mittlerweile ist der Ego-Shooter auf der PS4 Pro tadellos spielbar und macht sogar eine Menge Spaß. Nur eben kauft man den Titel jetzt nur noch zum Ramschpreis...
Ach ja und dann meldet sich Martin Klima, Executive Producer beim Entwickler Warhorse auch noch zu Wort:
“Four years after our Kickstarter campaign, our game is set to be released tomorrow. The task was really big and our team although still quite small and we always wanted to deliver, to create the game we wanted and we believed you wanted. Before talking about some background, all of us at Warhorse would like to thank our community, the backers and friends who helped us to bring this dream to life by giving us the chance to develop what we believe is a unique RPG experience!
The production realities of game development mean that a ‘release’ version has to be finalized some time before the actual release date. We could have used this time to get some rest, or we could use it to create some additional content and sell it to you as DLC, but we went back to the version-to-be-released and worked on it. The results are obvious: quests are more balanced, RPG progression is smoother, the game runs faster and every facet of the game got more polish. The drawback of course is that most of the data in the old build was replaced and has to be downloaded as a patch. At a hefty size, it’s going to take some time to download and it’s a shame. Still, we strongly believe that after four years wait it will pay off to wait a little bit longer while the Day 1 patch is downloading. Trust me, it will deliver the awesome experience YOU deserve!”
Im Prinzip geht es hier darum, das man ein Spiel irgendwann beenden muss, um es zu veröffentlichen. Klar, dass dabei Inhalte entweder wegfallen oder eben später als kostenpflichtiger DLC nachgereicht werden, sollte logisch sein. Das die Entwickler selbstlos am Titel auch nach Abgabe ins Presswerk weiterarbeiten, muss auch begrüßt werden. Doch letztlich ist es trotzdem nur eine fadenscheinige Aussage.