Hier oder im Forum habt ihr sicher schon mal was von der ominösen Crunchtime gehört.
Gerade in der Spiele-Industrie ist dies seit Jahren wenn nicht sogar schon Jahrzehnten ein Problem und abseits der japanischen Arbeitskultur kommt dies auch vermehrt in die entsprechenden Medien. Zuletzt gerieten diesbezüglich Telltale (vor der Insolvenz), Rockstar Games und Bioware in die Kritik.
Richtig problematisch wird es, wenn Games-as-service als Geschäftsmodell dient, gerade in umkämpften Genres wie Battle Royal. Denn immerhin muss für solche Spiele ständig neuer Kontent geschaffen werden, müssen Kundenwünsche zeitgerecht umgesetzt werden und dürfen Bugs mal nicht eben Monate bestehen bleiben.
Polygon hat nun einen Artikel über die entsprechenden Arbeitsbedingungen bei Fortnite-Entwickler Epic Games veröffentlicht.
Dabei berichten Mitarbeiter des Entwicklers, dass 70h Wochen zur Norm gehören und man sogar schon mal 100h hinter sich bringen musste. Dabei erlaubt Epic allen Mitarbeitern als Entschädigung auch lange Auszeiten, aber Jeder weiß dass dann seine Arbeit nur auf dem Schreibtisch eines Anderen landet.
Andere wiederum befürchten, wenn sie nicht die entsprechende Leistung bringen, müssen sie mit Jobverlust rechnen. Gerade bei externen Auftragsarbeitern ist es besonders schlimm. Denn während die eigenen Angestellten noch mit einer gewissen Nachsicht bedacht werden, sind Externe oft nur "Wegwerf-Arbeiter" die auch mal als "bodies" in einem Memo genannt werden. Ist einer von Denen ausgebrannt, wird der Vertrag nicht verlängert und der Nächste wird angestellt.
Teil davon ist natürlich den überraschenden Erfolg, aber auch den Erfolgsdruck und der starken Konkurrenz geschuldet. Dabei hatte Epic zuvor ein eigentlich gutes Arbeitsklima wo Crunch zwar bei großen Projekten wie Gears of War dazu gehörte, aber alle Angestellten für diese überschaubare Zeit entschädigt wurden & sich auch Zeit frei nehmen konnten.
Den ganzen umfangreichen Artikel gibt es bei Polygon.