The Cooler
Mit „The Cooler“ bringt McOne wieder einen Film hierzulande auf DVD, welcher in Deutschland ziemlich untergegangen ist. Leider, wie ich nach dem Sehen feststellen musste, denn der Film ist ein ziemlich bewegendes und kompromissloses Kleinod, welches Las Vegas in einem ganz andern Licht erscheinen lässt.
Originaltitel: The Cooler Regie: Wayne Kramer Darsteller: William H. Macy, Alec Baldwin, Maria Bello Laufzeit: 98 FSK: 16 (PC Spiel ohne Altersbeschränkung) Sprachen: Deutsch, Englisch (DD 5.1, headphone surround) Untertitel: Deutsch, Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte (farbig unterlegt) Regionalcode: 2 Bildformat: 2,35:1 TV-Norm: PAL Produktion: 2004 Vertrieb: McOne
Story: „Bernie (William H. Macy) ist ein Loser und alles was er anfasst geht schief. Somit ist es nicht verwunderlich das er Unmengen an Schulden hat die er beim Casino Inhaber Shelly (Alec Baldwin) im Shangri-La abstottern muss. Da er nicht nur sich sondern auch anderen Pech bringt, wird er als sogenannter „Cooler“ beschäftig. Er brauch sich somit nur einem Gewinner zu nähern und schon verlässt ihn sein Glück. So fristet er im Casino seit Jahren sein Dasein, bis er kurz vor seiner Entlassung die hübsche Kellnerin Natalie (Maria Bello) trifft und sich in sie verliebt. Das hat natürlich auch Auswirkung auf seinen Job und von nun an bringt er den Leuten Glück anstatt Pech. Das missfällt natürlich Shelly, welchen die ganzen Neumillionäre überhaupt nicht passen, und er setzt Natalie und Bernie unter Druck.“
Der Film ist fast klischeefrei und die drei Hauptdarsteller schaffen es den Film durchgängig zu tragen. Charakterdarsteller William H. Macy überzeugt als Loser wieder auf ganzer Linie und Alec Baldwin (belohnt mit einer Oscar-Nominierung) gibt mit die beste Leistung seiner Karriere ab. Auch Maria Bello gibt sich bis auf die gewagten und freizügigen Sexszenen mit Macy keine Blöse. Baldwin mimt zwar auf den ersten Blick den bösen, doch beim genaueren hinsehen bekommt der Zuschauer zunehmend auch mit ihm Mitleid. So ist er noch einer der alten Schule und trauert der guten alten Zeit in Las Vegas nach wo man nicht gleich dachte man sein in Disneyland. Er wird ebenfalls zunehmend von oben unter Druck gesetzt, denn diese wollen eine Art Erlebniscasino aus dem Shangri-La machen. Er stäubt sich natürlich dagegen, denn bei ihm gibt es wie in alten Zeiten neben dem Hausverbot noch eins mit dem Baseballschläger, bevorzugt auf die Kniescheibe. Klar hat die Story etwas Märchenhaftes an sich und das Ende ist schon etwas zu Hollywoodtypisch inszeniert und passt nicht so ganz, aber die Charaktere agieren dabei dennoch glaubhaft und so ziemlich kitschfrei. Der Film wird in keiner Sekunde langweilig - obwohl er gemächlich erzählt wird - da der Zuseher sofort in den Bann gezogen wird. Gibt es ein Happy End? Kann Shelly die Tradition des Shangri-La bewahren?
Optisch ist der Film auch wunderbar inszeniert und Las Vegas sieht man in den schönsten Farben. Auch die gelungenen und einfallsreichen Kamerafahrten und Schnitte überzeugen ebenfalls auf ganzer Linie. Der Soundtrack zieht einen auch mit seinen jazzigen Klängen in den Bann und verdichtet so die Atmosphäre nochmals.
Bild: Das Bild ist mir ab und an etwas zu dunkel, dennoch scharf und frei von rauschen und Verunreinigungen. Die Farben sind kontrastreich und zeigen ein schönes buntes Las Vegas. Andere kleine Labels können sich hier ruhig ein Beispiel nehmen.
Ton: Der Soundtrack passt mit seinem jazzigen Ambiente hervorragend zum Setting und bringt das Casinoflair gekonnt rüber. Bombastische Effekte gibt es Genrebedingt natürlich keine, die es gibt kommen jedoch glasklar rüber.
Bonus: McOne hat die Special Edition mit den 2 DVD’s in einem sehr schönen Digipack verstaut. Die DVD bietet neben wunderschön - im Casinostyle gehaltene - animierten Menus und Extras rund um den Film - welche alle deutsche Untertitel haben - noch das PC Spiel „Casino Jackpot“. Hier gibt es 12 kurzweilige Spiele, welche eine schöne Dreingabe sind. An Extras sind vorhanden: -Biografien -Trailer, Programmhinweise -Audiokommentar mit Regisseur Wayne Kramer, Drehbuchautor Frank Hannah und Kameramann James Whitaker -Audiokommentar mit Regisseur Wayne Kramer und Komponist Mark Isham -Storyboard/Film-Vergleich -Interviews -Casino Jackpot-Game
FAZIT: „The Cooler“ hat mich echt positiv überrascht und lies mich nicht kalt. Alec Baldwin gibt eine Glanzleistung wie selten ab und mimt den harten Casinoboss mit hang zu Traditionen sehr glaubhaft. Zudem ist die Handlung realistisch und wirft ein ganz anderes, dunkles Bild, auf das äußerlich glänzende Las Vegas. Ein sehr empfehlenswertes Liebesdrama, welches teilweise recht hart ausgefallen ist und mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Kaufen!
Bild - 8/10 Ton - 8/10 Bonus - 7/10 Film - 9/10
[Diese DVD wurde uns freundlicherweise von McOne zur Verfügung gestellt]
[Review verfasst von Shagy] |
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