The Transformers: The Movie
Nachdem wir den ersten Realfilm rund um die Transformers im Review hatten, darf natürlich auch eine Besprechung zum Trickfilmabenteuer von 1986 nicht fehlen. Im Gegensatz zum gehirnsparenden Radaufilmchen von Michael Bay, kommt der Trickfilm aber um einiges Erwachsener und ernster daher.
Originaltitel: The Transformer: The Movie Regie: Nelson Shin Sprecher: Orson Welles, Leonard Nimoy, Eric Ridle, Peter Cullen, Robert Stack, Judd Nelson Laufzeit: 85 FSK: U Ton: DD 5.1 Englisch Untertitel: nicht vorhanden Regionalcode: 2 Bildformat: 4:3 TV-Norm: Pal Produktion: 1986 Erschienen: 2005 Vertrieb: Prism Leisure Preis: 5€
Film: Wenn man sich die Story oberflächlich anschaut, geht es auch hier nur um den ewigen Kampf Gut gegen Böse. Die Decepticons wollen unter der Führung von Megatron mit aller Macht die Autobots vernichten und blasen zum Angriff auf die Erde. Natürlich kann dies Optimus Prime, Anführer der Autobots, nicht zulassen und eilt sofort zur Hilfe. Nach gut zwanzig Minuten kommt es so zum ersten Showdown zwischen Optimus Prime und Megatron. Im Gegensatz zur Glorifizierung in Bayformers stirbt hier allerdings Prime, doch auch Megatron erleidet großen Schaden und muss sich zurückziehen. Große Zeit zum Verschnaufen haben die Autobots aber nicht, denn es mischt sich mit dem Planetenfresser Unicorn eine dritte Macht mit ein und benutzt Megatron – mittlerweile zu Galvatron transformiert – um die Geheimnisvolle Energiequelle der Autobots zu vernichten.
Megatron must be stopped. No matter what kost!
Viele sagen ja, dass Michael Bay nur deshalb so viele Menschen in seinem Film unterbrachte, weil man sich schlecht mit den Transformers identifizieren kann. Immerhin sind das ja Roboter! Tja Herr Bay. Hätten Sie mal mehr als nur eine Seite Drehbuch verwendet, hätte man auch die Transformer problemlos als Identifikationsfiguren nehmen können. Das dies wunderbar funktioniert beweist nämlich der Trickfilm die komplette Laufzeit über. Die Transformer agieren recht menschlich und der Zuschauer fühlt mehr als nur einmal mit ihnen und wer beim Ableben von Optimus Prime kein trauriges Gesicht macht, dann weis ich auch nicht. Aber auch die anderen Verluste auf Seiten der Autobots (z. B. auch Ironhide und Ratchet) sind recht heftig. Bei den Decepticons sieht es jedoch ebenfalls nicht besser aus und mit Starscream muss auch ein recht bekannte Charakter dran glauben. Der Film stellte damals einen Umschwung im Transformers Universum dar und diente auch dazu, alte Charaktere auszumustern und neue Einzuführen. Neben all den ernsten Szenen, kommen aber auch einige gewohnt witzige Szenen zum Einsatz, welche jedoch nie lächerlich wirken.
One shall stand, one shall fall!
Wo der Film ebenfalls noch punkten kann, ist die wirklich starke englische Synchronisation (von der neuen deutschen Synchronisation sollte man Abstand nehmen). Nicht nur, dass man mit Eric Ridle (Wreck Car), Leonard Nimoy (Galvatron) und Orson Welles (Unicorn) sehr bekannte Sprecher verpflichtete, auch alle anderen machen eine fabelhafte Figur und hauchen den Transformers ordentlich Leben ein. Erwähnenswert wäre noch, dass Peter Cullen in Michael Bay’s Transformers, wie auch hier im Trickfilm die Stimme von Optimus Prime ist. Um die tolle Ausstattung noch zu komplettieren, gibt es auch einen erstklassigen Soundtrack von Vince DiCola auf die Ohren. Zwar ist dieser für viele sicher etwas gewöhnungsbedürftig, doch die Rocksongs (teils sind richtig gute Hymnen dabei) unterstreichen hervorragend die Szenen. Wenn Optimus Prime einen geilen Onliner auf den Lippen hat, sich in einen Truck transformiert und im Hintergrund der Song „The Touch“ läuft, reist man zwangsläufig die Faust nach oben und singt mit. Überhaupt hört man fast den kompletten Film über Musik. Dabei wurden unter anderem Interpreten und Bands wie Lion, Spectre General (alias Kick Axe) und Weird Al Yankovic verpflichtet.
Von der Inszenierung her, ist der Film natürlich um einiges aufwändiger als die Serie. Es kommt zu vielen coolen Kameraeinstellungen und auch die Zeichenqualität an sich ist recht hoch. Besonders in Nahaufnahmen sieht man recht viele Details bei den Transformers. Aber auch Unicorn schaut sehr detailliert aus wie auch die ganzen Hintergründe (besonders der Schrottplanet).
Bild: Wirklich toll ist das Bild nicht auf der Prism Leisure DVD. Die Farben könnten kräftiger sein, es gibt viele Verschmutzungen und das Nachziehen der Animationen und die Doppelkonturen sind ebenfalls nicht schön. Außerdem liegt der Film nur im 4:3 Format auf der DVD und nicht im Original 1,78:1 Format.
Ton: Der englische Ton liegt zwar in DD 5.1 auf der Disc, doch überzeugen kann auch dieser nicht, da eigentlich alles nur aus dem Center kommt. Wenigstens sind die Dialoge immer klar verständlich und ein Rauschen kann man ebenfalls nicht vernehmen.
Bonus: Hier gibt es rein gar nichts! Traurig ist auch, dass die DVD von Prism Leisure bei den Dialogen geschnitten, bzw. entschärft wurde, um eine Freigabe „U“ zu erhalten. Wer Extras und eine uncut Fassung will, muss zur Ultimate Disc von Metrodome (ebenfalls aus Großbritannien) greifen. Hier gibt es dann etliche Trailer, Charakter Infos sowie Originalbildfomat. Außerdem erschien von Metrodome in Großbritannien auch eine ungeschnittene Blu-ray mit den gleichen Extras.
FAZIT: Meiner Meinung nach, wird der Zeichentrickfilm den Transformers gerechter als die Michael Bay Verfilmung, da diese recht herzlos geraten ist. So gibt es im Trickfilm die bessere Story, bessere Charakterzeichnung und kein Marketingversautes Design! Dazu gesellt sich ein toller Soundtrack und recht detaillierte Zeichnungen. Leider ist die DVD von Prism Leisure nicht zu empfehlen und man sollte lieber zur Metrodom DVD oder gleich zur Blu-ray greifen! Wer nicht so viel Geld ausgeben will, dem sei auch die ältere Metrodome Disc aus dem Jahre 2005 ans Herz gelegt.
Bild – 4/10 Ton – 5/10 Bonus – 0/10 Film – 8,5/10
[Review verfasst von Shagy]
Michael Bay's Transformers |