Alice im Wunderland
Tim Burton ist einer der kreativsten Regisseure, welcher vor allem durch einen eigenwilligen und außergewöhnlichem Stil überzeugt. Bisher hat dies auch wunderbar funktioniert, sieht man von der miesen Auftragsarbeit „Planet der Affen“ ab. Nun versucht er sich an den von Lewis Carroll verfassten „Alice“ Büchern. Dabei hielt er sich nur grob an die Vorlagen und vermischte beide zu einer eigenständigen Komposition. Originaltitel: Alice in Wonderland Regie: Tim Burton Darsteller: Mia Wasikowska, Johnny Depp, Helena Bonham Carter, Crispin Glover, Alan Rickman, Anne Hathaway Laufzeit: 108 FSK: 12 Ton: dts-HD 5.1 (Deutsch, Engisch, Französisch) DD 5.1 (Türkisch) Untertitel: Deutsch, Englisch, Arabisch, Französisch, Türkisch Regionalcode: B Bildformat: 1,78:1 TV-Norm: 1080p Produktion: 2009 Erschienen: 22.07.2010 Vertrieb: Buena Vista Entertainment Preis: 25€ Film: Alice hat keine Lust sich den gesellschaftlichen Normen unterzuordnen und verdrückt sich kurzerhand von ihrer eigenen inszenierten Verlobungsfeier. Ursache der Flucht war aber nicht nur das versnobbte Verhalten der Anwesenden, sondern auch ein kleines weißes Karnickel in einer Weste. Am Ende der jadgt nach dem Kaninchen purzelt sie ungeschickter Weise in einen Kaninchenbau und fällt und fällt und fällt. Nach dem endlos wirkenden Fall landet sie in einer quietschbunten Welt, welche jedoch schwere Zeiten durchmacht. So hat die fiese Rote Königin ihrer Weißen Schwester die Krone geklaut und eine Schreckensherrschaft errichtet. Wie es der Zufall will, ist Alice natürlich die Einzige, welche wieder Ordnung ins Wunderland bringen kann. Immerhin bekommt sie Hilfe von einem verrückten Hutmacher, dem erwähnten Karnickel, einer Grinsekatze und der mutigen Teemaus.
In dieser „Alice im Wunderland“ Verfilmung gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten, aber einer neuen Geschichte. Alice ist nun erwachsen, hat jedoch das Wunderland mittlerweile ins hinterste Eck ihres Köpfchen verbannt und kann sich an nichts mehr erinnern. Die Idee dahinter ist recht gut, doch leider wird ihr Potential nicht im geringsten genutzt. Anstelle verrückten Unsinns gibt es eine müde Prophezeiung inklusive einem 08/15 Drachen, welche das Ende bereits nach wenigen Minuten vorweg nimmt. Dieses kommt zu allem Übel mehr als langweilig und austauschbar daher, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann. Spätestens hier merkt man, wie sich Burton der Disney“magie“ beugen musste. Depp macht sich sprichwörtlich zum Depp und Alice räumt, zurück in England, mit der Verwandtschaft aufs platteste auf. Dank Johnny Depp wurde die Rolle des verrückten Hutmachers ziemlich aufgeblasen, doch bringt sie dem Film keinen wirklichen Nutzen, da der Hutmacher nur sinnloses Geplapper von sich gibt. Tiefe hat der Charaktere keine, wie alle anderen Charaktere ebenfalls. Sinnfrei verrückt ist hier nichts, sondern eher lächerlich peinlich. Positiv sollte man aber erwähnen, dass die Charaktere zumindest optisch herrlich schräg daherkommen. Aber bringt einem optische Finesse, wenn der Rest nicht stimmt. Einzig überzeugen kann hier die Rote Königin, welche als herrliche Karikatur konzipiert wurde. Ihre Art lässt einem in jeder ihrer Szenen schmunzeln.
Bild: Das Bild ist durchweg sehr scharf und zeigt viele Details. Nur einige CGI Hintergründe wirken komischerweise etwas zu weich. Die herrlich knalligen Farben kommen sehr gut zur Geltung und unterstreichen das tolle surrealistische Design. Abgerundet wird alles durch eine sehr gute Plastizität, sowie Kontrast. Ton: Auch hier gibt es wenig zu meckern. Die Effekte werden sehr gut und direktional auf alle Boxen verteilt, was für einen gelungenen Raumklang sorgt. Dazu gesellt sich ein hervorragender Score von Danny Elfman, welcher sich ebenfalls auf alle Boxen verteilt. Einziger Kritikpunkt ist der viel zu basslastige Showdown. Auf der anderen Seite hat der Sub während des restlichen Filmes nämlich recht wenig zu tun. Bonus: Die Extras sind recht dürftig und geben nur kurze Einblicke in die Entstehungsprozesse des Filmes. Bei einer Länge von nicht einmal 20 Minuten aber auch kein Wunder. Einen Audiokommentar sucht man ebenfalls vergebens. Immerhin gibt es eine digital Copy, doch leider kein Wendecover.
FAZIT: Das Weiterspinnen der Geschichte in Form einer erwachsenen Alice ist eine super Idee, welche zumindest optisch hervorragend umgesetzt wurde. Leider hat es Tim Burton nicht geschafft, auch inhaltlich zu punkten. Dafür sind die Charaktere zu flach und die zum Ende hin banale Story zu austauschbar. Selbst mit meiner rosa-roten-Brille ist „Alice im Wunderland“ leider nur knapp über Durchschnitt. Bild – 9/10 Ton – 8/10 Bonus - 4/10 Film – 6/10 [Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Buena Vista Entertainment zur Verfügung gestellt] [Review verfasst von Shagy] |
|