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Drachenzähmen leicht gemacht 3D

Bei „Shrek“ war schon lange die Luft raus und es wurde sichtlich Zeit für ein neues Franchise. Nachdem man mit Filmen wie „Bee Movie“, „Flutsch und Weg“ und „Madagascar“ gegen Pixar nichts reisen konnte, schaffte „Kung Fu Panda“ immerhin den Anschluss. Noch einen Zacken besser war der Comming-of-Age Film „Drachenzähmen leicht gemacht“, welcher hier nun unter die Lupe genommen wird.

Originaltitel: How To Train Your Dragon
Regie: Dean DeBlois, Chris Sanders
Laufzeit: 98
FSK: 6
Ton: Dolby True HD 7.1 (Englisch), DD 5.1 (Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Koreanisch, Kantonesisch Niederländisch, Portugiesisch, Russisch, Türkisch)
Untertitel: Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch, Italienisch, Koreanisch, Kantonesisch Niederländisch, Portugiesisch, Russisch, Türkisch
Regionalcode: A, B, C
Bildformat: 2,35:1
TV-Norm: 1080p
Produktion: 2010
Erschienen: 01.12.2011
Vertrieb: Paramount Pictures
Preis: 23€

Film:
Hicks „der Hühne“ hat es nicht leicht. Er ist nicht nur der Sohn des Stammesoberhauptes Haudrauf der Stoische, sondern hat auch bei seinen gleichaltrigen Mitwikingern einen schweren Stand. Den im Gegensatz zu den anderen Dorfbewohnern hat er zwei linke Hände, wenn es um die Handhabung von Axt und anderem Kriegsgerät geht. Dabei ist dies doch die Vorraumsetzung, um gegen die vermeintlich bösen Drachen zu kämpfen und das Dorf zu beschützen. Auf der anderen Seite ist sein Erfindergeist recht groß und er bastelt daher lieber an diversen Apparaturen. Mit einer dieser Erfindungen will er seine Ehre wieder herstellen und geht auf Drachenjagd, welche sogleich erfolgreich ist. Leider hat es keiner gesehen und Hicks macht sich allein zur Absturzstelle auf, um dem Tier den Gnadenstoß zu geben. Im Angesicht des Drachen kommt es dann aber ganz anders ...


Das ein Sohnemann eines Herrschers eine andere Richtung einschlägt als der Papa, ist nichts neues. Auch nicht, dass man nicht nur auf Muskelmasse, sondern auch auf Hirnmasse setzten sollte. Das eine vermeintlich böse Brut von Geschöpfen letztendlich doch nicht so böse ist, hat man ebenfalls schon gesehen. „Drachenzähmen leicht gemacht“ ist eine gekonnte Vermischung aus bekannten Elementen, verpackt in ein kunterbuntes Abenteuer mit Anspruch. Den der Film von Dean DeBlois und Chris Sanders ist ein seltener Vertreter der Gattung des Kinderfilmes, den sich auch Erwachsene gerne ansehen und das nicht nur aus Liebe zu den Kindern.

Wie sich Hicks seinen baldigen Freund Nachtschatten annähert, wurde charmant und mit trockenen Humor in Szene gesetzt. Auch das nachträgliche Pimpen des Drachen mit Hicks Erfindungen ist nicht nur lustig mitanzusehen, sondern zeigt auch das Vertrauen der Beiden zueinander, welches mit der Laufzeit stetig zunimmt. Auf der anderen Seite steht der Reifeprozess von Hicks und die fehlende Anerkennung durch seinen Vater. Wie in der heutigen Zeit auch, werden die Schluchten zwischen den Generationen immer größer und die Kommunikation und das Verständnis zum anderen fällt immer schwerer. Die Wege, das eigene Weltbild und die Traditionen sind so eingefahren, dass ein Umdenken so schwer fällt, dass man sogar Gefahr läuft den eigenen Sohn zu verlieren. All diese Themen wurden aber mit viel Witz ausdiskutiert, sodass die jüngeren Zuschauer nicht die Lust am Abenteuer verlieren.

Neben der ausgeklügelten Geschichte, weiß aber auch die technische Umsetzung zu gefallen. Besonders die Vielzahl an verschiedenen Drachenarten mit ihren Fähig- und Eigenheiten wurde besondere Aufmerksamkeit zuteil. Aber auch die toll inszenierten Flugsequenzen wurden eindrucksvoll animiert. Zwar kommen vor allem die einzelnen Charaktere noch nicht an Pixar heran, doch Dreamworks ist auf dem richtigen Weg. Auf der anderen Seite ist die deutsche Synchronisation aber etwas in die Hose gegangen. Hier fehlt etwas Differenziertheit im Ausdruck der Stimmen.


Bild:
Besonders bei den Flugszenen, bietet der Film eine sehr hohe Tiefenwirkung und strotzt vor Plastizität. Dazu ist das Bild wundervoll scharf und offenbart eine Menge Details. Abgerundet wird alles durch ein sehr gutes Kontrastverhältnis und kräftige, natürliche Farben. Der 3D Effekt ist ebenfalls sehr überzeugend und fügt sich nicht störend in den Film ein. Die Flugsequenzen machen so um einiges mehr her und fühlen sich noch rasanter an. Fans von Pop Outs kommen ebenfalls in einigen Szenen auf ihre Kosten.

Ton:
Der Film wartet mit einer durchgehend surroundlastigen Abmischung auf. Stetig ist aus allen Kanälen etwas zu hören und dreht bei Action Szenen noch mehr auf. Viele tolle direktionale Effekte und ein gut abgestimmter Subwoofer, welcher nie übertrieben daherkommt, sorgen für eine tolle Atmosphäre. Aber auch, wenn der Ton in den Actionszenen ordentlich aufdreht, gehen die Dialoge nie unter und bleiben verständlich.

Bonus:
Enthalten sind zwei Blu-ray. Auf der einen befindet sich neben der 3D Fassung (welche auch in 2D abgespielt werden kann) nur noch ein Trailer zu Megamind. Auf der anderen Blu-ray liegen neben dem Film (nur in der 2D Fassung) schließlich die anderen Extras. Neben den tollen Kurzfilm „Die Geschichte vom Knochenräuber Drachen“ und der Dreamworks Jukebox (fünf musikalische Trailer) gibt es noch etliche Features, welche allerdings meist etwas zu Promomässig daherkommen. So gibt es Infos über den Cast (11min) der originalen Syncro Sprecher (z.B. Gerard Buttler, Jay Baruchel, America Ferrera, Craig Ferguson), die Technik hinter dem Film (10min), Hintergründe zum Film und der Vorlage von Cressida Cowell (7min), fünf kurze 30-sekündige Clips über Wikinger Sportarten, eine kleinen Zeichenübung um den Nachtschatten selbst zu zeichnen (10min) und man kann anhand von einigen Multiple Choice Fragen herausfinden, was für ein Wikinger man selber ist.

Hauptbestandteil der Extras ist aber zum einen der Audiokommentar mit den Regisseuren Dean DeBlois und Chris Sanders sowie Produzentin Bonnie Arnold. Zudem gibt es noch ein Bild in Bilod Feature, wo die Animatoren zu Wort kommen. Abgerundet wird alles durch diverse Fakten zum Film, welche als englischer Text ab und an eingeblendet werden. Warum es, wie sonst bei Paramount üblich, kein Wendecover gibt, ist mir allerdings schleierhaft.


FAZIT:
Während die meisten anderen Dreamworks Animationsfilme eher auf eine große und schnelle Aneinanderreihung von Gags und auf eine flache Story setzten, kommt „Drachenzähmen leicht gemacht“ um einiges ruhiger daher und überzeugt eher durch eine durchdachte Geschichte. Dies macht aus dem Film einen der besten Animationsfilme der letzten Jahre und man kann nur hoffen, dass Dreamworks auf diesem Niveau bleibt. Wenn ja, muss sich Pixar warm anziehen! Technisch mischt die Blu-ray ebenfalls vorne mit, wie auch der nicht aufdringliche 3D Effekt, welcher vor allem bei den Flugsequenzen punkten kann.

Bild – 10/10
Ton – 10/10
Bonus - 7,5/10
Film – 9/10

[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Paramount Pictures zur Verfügung gestellt]
 
[Review verfasst von Shagy]

 

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