Sonys neuer Handheld orientiert sich stark an die bekannten Betriebssysteme von Mobiltelefonen. Kein Wunder das man hier auch auf Apps setzt und zwar reichlich. Jede Funktion wurde in eine eigene Applikation gepackt. Teils verständlich, wie „Near“ aber bei "Freundeslisten und Trophäen fragt man sich doch warum.
Begrüßungscenter
Die erste App mit der man in Kontakt kommt ist das Begrüßungscenter. Geschickt hat Sony ein Tutorial der vorhandenen Eingabemöglichkeiten in ein Spiel verpackt. In insgesamt Fünf Minispielen werden die Möglichkeiten der Vita präsentiert. Angefangen von der Touchscreen Eingaben, bis hin zur Kamera ist alles dabei. Wer fleißig diese Minispiele spielt und Rekorde schlägt, wird zusätzlich mit Trophäen belohnt.
Party
Jahre lang forderte man auf der PS3 einen Gruppenchat, welcher noch immer auf sich warten lässt, doch nicht bei der Vita. Diese App ermöglicht es einen eigenen Party Chat zu eröffnen und sieben Freunde einzuladen. Gechattet wird mit Texteingabe oder über ein Headset. Doch das beste zum Schluss, diese Party funktioniert Spiele übergreifend. Sony hat aus ihren Fehlern gelernt, naja nicht ganz, die Möglichkeit PS3 Spieler einzuladen fehlt.
Freunde
Seine PSN Freunde findet man nun ebenfalls in einer gesonderten App. Hier kann man auf das jeweilige Profil zugreifen und die letzten Aktivitäten seiner Freunde verfolgen. Die Aktivitäten bieten die Möglichkeit für Kommentare und Bewertungen und erinnern im weitesten Sinne an die bekannte „Wall“ aus Facebook. Eine weitere Option, welche aus bekannten Socialmedia Seiten übernommen wurde, sind Freundeslisten. Wer es in den Option erlaubt, kann seine PSN Freude öffentlich machen. Jeder Besucher hat nun die Möglichkeit die Profile der Freunde zu besuchen.
Gruppennachrichten
Unter den Gruppennachrichten findet man die gewohnten Nachrichten, welche man von der PS3 kennt. Im Gegensatz zu dem Chat funktionieren diese in beide Richtungen. Sowohl PS3 und Vita Besitzer können sich gegenseitig Nachrichten schicken und empfangen.
Trophäen
Hier findet ihre eure errungen Trophäen, unterteilt in zwei Kategorien: PlayStation Vita System und PlayStation Network. Ersteres zeigt eure Trophäen, welche an euer Vita System gebunden sind. In PSN findet ihr alle erhalten Trophäen von PS3 Spielen und Vita Spielen. Auch die Möglichkeit zum Vergleichen von Trophäen findet man hier. Wie bei der PS3 fehlt die Möglichkeit der automatischen Synchronisation mit dem Server und muss manuell gestartet werden. Merkt euch, errungen Trophäen werden erst beim Start dieser Funktion aktualisiert.
PS Store
Der PlayStation Store bekommt seine eigene Applikation. Wie von der PS3 und PSP bekannt, kann man hier schnell und einfach die vorhandenen Spiele, Demos, Videos usw. suchen und kaufen.
Foto
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um die Kamerafunktion. Diese ist sehr simpel gehalten und verfügt nur über die notwendigsten Funktionen. Eine Zoomfunktion sucht man vergebens, dafür findet man die Möglichkeit Fotos mit einem GPS Tag zu versehen. Seit der Firmware 1.61 verfügt die Vita auch über eine Aufnahmefunktion. Diese ist mit Ihren Funktionen noch Sparsamer als die Kamera. Über die Foto App kommt man auch zu seinem Bilder Archiv, in denen man die geschossenen Fotos und Screenshots findet. Wie die gesamte App ist diese auf das nötigste begrenzt. Eine Option Fotos zu bearbeiten, wie schneiden und drehen fehlt gänzlich. Auch die Möglichkeit diese gleich direkt über PSN zu versenden oder online zu Teilen. Hier besteht noch einiges an Nachholbedarf, da die ansonsten geniale Screenshot Funktion an Bedeutung verliert.
Browser
Die PlayStation Vita verfügt ebenfalls über einen Browser. Mit den großen Konkurrenten wie Chrome, FireFox und Internet Explorer kann dieser nicht mithalten. Es fehlt die Unterstützung einfacher Web Standards, wie Adobe Flashplayers (was es wohl nie geben wird). Eingaben erfolgen nur über den Bildschirm. Wer genau einen Link treffen will, braucht schon etwas Fingerspitzen Gefühl. Hier muss unbedingt wieder die normale Tastensteuerung her. Der Browser hinkt in allen Belangen noch weit hinter her und funktioniert mehr schlecht als Recht, zumindest kann man einfache Webseiten aufrufen.
Musik
Hier findet man die Musik, welche auf der PS Vita gespeichert ist. Wie viele Funktionen ist diese auch sehr simpel gehalten und bietet nur die notwendigsten Funktionen. Es wurde auf einen Visualisierung verzichtet und auch auf sonstigen Schnickschnack, wie Bearbeitungsmöglichkeiten. Nur ein Equalizer findet man, in den man aus vier verschiedenen Einstellungen Wählen kann. Das gute ist, dass die Musik auch im Hintergrund gespielt wird, egal in welcher App ihr seid. Die Musik spielt selbst bei Spielen weiter, sofern diese die Funktion unterstützen. Startet man ein Video oder ein Spiel welches den Player nicht unterstützt, wird dieser pausiert. Nach Beendigung startet die Musik wieder.
Videos
Wie der Name vermuten lässt, findet man hier die Videos die man selber rüber kopiert hat, oder aus dem PSN Video Store gezogen hat. Wie die meisten Apps findet man hier ebenfalls nur die notwendigsten Optionen um Videos wieder zugeben. Zumindest wurde an die Funktion gedacht aus vorhanden Sprachen und Untertitel zu wählen, wie auch die sehr nützliche Intervallsuche.
Inhaltsmanager
Ohne den Inhaltsmanager bekommt man keine Daten auf die Vita und dieser lässt einen verzweifeln. Zuerst muss die Richtige Software auf den PC oder Mac installiert werden, danach die Daten in den vordefinierten Ordner verschieben und am Ende muss man von der Vita aus diese markieren und Übertragen. Hier muss schnellstmöglich ein neues Programm her, damit man einfach von PC aus seine Daten verwaltet, denn das Programm ist für jeden Nutzer eine Zumutung. Wer auf den PC verzichten will kann seine Daten auch per PS3 System übertragen. Die Datenverwaltung funktioniert auch von der Vita Seite. Mit ein paar Klicks hat man eine Datensicherung erstellt und auf den Computer oder PS3 übertragen. Wichtig: Es werden nur folgende Dateitypen von der Vita erkannt und unterstützt: Mp3, Mp4, Wave, MPEG-4 und H.264.
Remote Play
Der bekannte Remote Play Modus von der PSP ist zurück. Mit diesen kann man auf die PS3 zugreifen bzw. die Konsole damit steuern und Spiele starten und sogar auf dem großen Bildschirm zocken – zumindest solange diese Games das Feature unterstützen. Per Hack kann man sogar PS3 Games auf der Vita mit der Funktion zocken.
Karten
Neu mit Firmware 1.61 ist der Punkt Karten. Sony verlässt sich hier auf die bekannten und guten Google Maps. Diese App funktioniert erstaunlich gut. Mit wenigen Eingaben hat man seine Route definiert und folgt diese von Punkt zu Punkt. Selbst die bekannte Satellitenansicht ist enthalten.
Einstellungen
Hier findet ihr die Einstellungen der PlayStation Vita. Angefangen von einfachen Einstellungen wie Datum und Uhrzeit, bis hin zum PSN und Netzwerk.
Near
Ein Großteil dieser Anwendungen hat eines gemeinsam, die Verbundenheit mit „Near“. Dieser Service verschmitzt die soziale Interaktion von Facebook, Twitter und Co, mit den bekannten StreetPass von Nintendo und unterteilt sich in drei große Bereiche: Unterwegs, Freunde und Entdeckungen. Unterwegs verfolgt euren Standortverlauf und ortet aktive PSN Nutzer. Je nachdem wie groß der Radius war, werden diese PSN Nutzer angezeigt und man sieht welche Spiele in eurer Umgebung gespielt werden und wie beliebt diese sind. Ein Klick auf das jeweilige Profilbild, bringt einen zum Profil des Spielers. Hier kann man ihn zu seinen Freunden hinzufügen oder eine PSN Nachricht schicken. Klickt man auf das Spiel, kommt ein neues Fenster. In diesem Fenster kann man Spiele, die man selber erworben hat, mit Emoticons bewerten oder nachsehen wie beliebt es unter den eigenen Freunden, wie auch in den Leuten in der Umgebung ist. Bei Freunde findet man eine Aktivitäten Wand. Hier werden Trophäen, Aktivitäten oder persönliche Erfolge von Spielen gelistet. Zwar kann man noch keine eigenen Mitteilungen schreiben, was hoffentlich irgendwann kommt, aber zumindest kann man diese Aktivitäten bewerteten und kommentieren. Wie bei unterwegs findet man hier auch eine Liste von Spielen, welche die Beliebtheit zeigen. Doch was soll diese gemeinsame Interaktion, wenn man nicht belohnt wird? Hier kommt man zum dritten Punkt. Fast alle Spiele unterstützen „Near“ und verteilen im Hintergrund verschiedene Informationen. Egal ob es Rundenzeiten in WipEout sind, Schätze in Uncharted, die Größe eines Katamaries oder Teile für eure ModNation Kart. Mit diesen Objekten kann man interagieren, in Falle von WipEout kann man die Zeit eines Freundes schlagen und ihm die eigene Bestzeit schicken. Dadurch wird man immer wieder motiviert ein Spiel aufs Neue zu spielen.
Jetzt stellt sich wohl dem ein oder anderen die Frage, was ist wenn ich „Near“ nicht nutzen will oder keine Informationen über sich Preis geben will! Hier muss man Sony ein großes Lob aussprechen, denn man kann genau bestimmen was „geteilt“ werden soll. Man kann einfach seine eigene ID verbergen und niemand wird einen finden. Was wiederrum zur Folge hat, dass man selber niemanden ansehen kann. Wer es dennoch nutzen will kann fünf Privatebereiche definieren. In diesen Bereichen wird die ID immer verborgen und man kann sich sicher sein, dass niemand den eigenen Aufenthaltsort rausfindet. Die Zukunft wird es zeigen, was „Near“ noch alles bringen wird. Das Konzept dahinter ist gut durchdacht und erstaunlich komplex. Jetzt liegt es nur noch an den Entwicklern es sinnvoll einzusetzen und das Sony es noch weiter ausbaut.
Apps von Drittanbietern
Nicht nur Sony stellt neue Apps zur Verfügung, so findet man jetzt schon Facebook, Twitter, Flicker und FourSquare im PlayStation Store. Diese Programme wurden speziell an die Vita angepasst und funktionieren sehr gut. Diese vier sind aber erst der Anfang. Bandai Namco hat mittlerweile angekündigt, dass ein eigenes App für ihre Spiele erscheinen wird und auch Skype sollte man bald im Store finde. Auch hier wird es die Zukunft zeigen, mit welchen Möglichkeiten die Vita ergänzt wird. Vielleicht findet man in ferner Zukunft eine eigene OnPSX App.
FAZIT:
Die Vita ist reichlich mit verschiedenen Optionen gesegnet und die Integration von neuen dürfte sehr einfach gehen. Zwar wird das Konzept der Apps nicht jedem gefallen. Zu umständlich ist es einfach immer und immer wieder ein neues Fenster zu öffnen, aber das ist nun mal der Preis wenn man verschiedene Dinge unterteilen muss. Zumindest ist durch diese Lösung sichergestellt, dass verschiedene Programme im Hintergrund laufen. Wenn erst mal die eigene Playliste bei einem Spiel läuft, wird man schnell wieder diese unzähligen Fenster vergessen. Jetzt muss nur noch Sony an die Funktionen arbeiten. Viele Apps sind einfach nur auf das notwendigste reduziert. Aber wie man bei der PS3 sieht wurde diese immer wieder mit neuen Funktionen gesegnet, auch wenn man des Öfteren die Sinnhaftigkeit dahinter sucht.
[ Special verfasst von Andy ] [ (c) 2012 www.onpsx.net ]
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