Jack Ryan: Shadow Recruit
Die Geschichten um die Figur Jack Ryan, vom mittlerweile leider verstorbenen Autor Tom Clancy, zählen in den USA zu den absoluten Bestsellern und bekamen in dem 1990er drei hervorragende Verfilmungen (u. a. "Jagd auf roter Oktober") spendiert, wobei 2002 eine weitere Verfilmung folgte. Leider befasste man sich nie mit den Anfängen der Figur, was sich nun ändern soll. Ebenfalls geändert hat sich, dass der neuste Film auf keinem Buch basiert und es gibt zudem im fünften Film mit Chris Pine aka Capt. Kirk den vierten Schauspieler in der Rolle des Analysten.
Originaltitel: Jack Ryan: Shadow Recruit Regie: Kenneth Branagh Darsteller: Kenneth Branagh, Chris Pine, Kevin Kostner, Keira Knightly Laufzeit: 106 FSK: 12 Ton: DD 5.1 (Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch), dts HD 7.1 (Englisch), Stereo 2.0 (Audiokommentar) Untertitel: Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Japanisch, Englisch, Norwegisch, Schwedisch) Regionalcode: B Bildformat: 2,40:1 (1080p) Produktion: 2014 Erschienen: 17.07.2014 Vertrieb: Paramount Pictures Preis: 15€
Film: Im TV sieht der junge Jack Ryan gerade die Twin Towers einstürzen, was seinem patriotischem Herzen viel Schmerz zufügt. Kurz entschlossen schmeißt er sein Studium hin und schreibt sich bei der Army ein. Kurz darauf sitzt er auch schon im Heli in Afghanistan, wobei sein Trip nicht allzu lang andauern wird, da er sogleich vom Himmel geholt wird. Nächste Station ist demzufolge das Krankhaus, wo Ryan Monate braucht, um wieder auf die Beine zu kommen. Zu Glück bekommt er Hilfe von der hübschen Cathy Muller. Zudem wird er von CIA-Agent Thomas Harper angeworben und soll Undercover an der Wall Street verdächtig wirkende Geldströme aufspühren. Ein paar Jährchen später wird er sogar fündig und wird nach Moskau geschickt der Sache nachzugehen. Angekommen mutiert sein Bürojob jedoch schnell zu einem Kampf auf Leben und Tod!
Das Cover der Disc sollte man dabei übrigens mit Vorsicht genießen, den der Reboot hat mit “XXL Action” nicht wirklich etwas zu tun. Immerhin ist Jack Ryan noch immer Analyst und die Story baut darauf auch auf. So geht es bei “Shadow Recruit” um Finanzströme statt martialischer Waffen. Demzufolge kämpft Ryan auch eher mit Facebook und Istagram gegen die Internet Terroristen, was aber teilweise etwas zu konstruiert wirkt. Das heißt jetzt aber nicht, dass die Action komplett vergessen wurde. Den Einstieg macht ein sehr intensiver Zweikampf mit psychischen Folgen, gefolgt von zwei Verfolgungsjadgen und einer coolen Infiltration im "Mission: Impossible" Stil in ein Gebäudekomplex.
Chris Pine macht seine Sache als junger Jack Ryan wirklich gut und überzeugt in seiner Rolle. Besonders, nachdem er seinen ersten Menschen getötet hat nimmt man ihm seine Gefühle ab. Aber auch Kevin Kostner als Mentor (ihm stehen mittlerweile solche Rollen wie auch in “Man of Steel”), sowie Kenneth Branagh (nebenbei auch der Regisseur) machen ihre Sachen sehr gut. Zumindest was das Drehbuch hergibt. Dieses hat nämlich so einige Schwächen und ist wohl darauf zurückzuführen, dass es hiervon keine Buchvorlage gibt. Besonders schlimm wird es, wenn der Sicherheitschef nach einem Anruf erst durch ganz Moskau fährt, anstatt einfach nur die Kollegen vor Ort zu informieren das gerade ein Einbruch stattfindet. Nur Keira Knightly als hübsche Accessoire, welches in nur einer Szene ihen Auftritt hat und dann wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwindet kann nicht sonderlich punkten.
Bild: Technisch gibt es an diesem Release nichts zu beanstanden, wobei alles andere bei solch einem aktuellen Film auch eine Enttäuschung gewesen wäre. Die Schärfe ist top und die teils leicht übersaturierten Farben sorgen für eine tolle Plastizität und Tiefenwirkung.
Ton: Der 5.1 Mix ist ganz gut, reist aber keine Bäume aus, da der Ton nicht aggressiv genug daherkommt. Dies gilt für die direktionalen Effekten genauso wie für die Basswiedergabe. Zappt man dagegen in den 7.1 Mix der englischen Fassung, stinkt der deutsche Ton ziemlich ab und merkt was möglich gewesen wäre.
Extras: Den Anfang macht “Jack Ryan: Der cleverste im Raum” (14min). Hier wird auf die Figur und seinen Wandel in Bezug auf die anderen Darsteller (Harrison Ford, Alec Baldwin, Ben Affleck) eingegangen. Natürlich ist der neue Jack Ryan der Beste! Weiter geht es mir “Sir Kenneth Branagh: Der Zar des Shadow Recruit” (10min) wo auf die Arbeit des Regisseurs/Schauspielers näher beleuchtet wird. Unter “Jack Ryan: Erst denken, dann handeln” (5min) wird schließlich auf die Action eingegangen. Interessant wird es dann bei “Alte Feinde sind zurück” (21min), wo es um die Beziehung zwischen Russland/Sowjetunion und den USA geht und wie sie in die bisherigen Jack Ryan Filme aufbereitet wird. Abschließend gibt es noch sechs kurze Entfernten und erweiterten Szenen, sowie einen Audiokommentar mit Sir Kenneth Branagh und dem Produzenten Leorenzo di Bonaventura.
FAZIT: Der neue Jack Ryan ist charakterlich bemerkenswert vielseitig und Chris Pine verleiht dem Analysten neue Facetten. Dabei orientierte man sich an den Trend aktueller Reboots, wo man auf die Anfänge bekannter Serien eingeht und zeigt wie die Charaktere wachsen. Ich würde mir auf jeden Fall weitere Jack Ryan Episoden mit Chris Pine in der Hauptrolle wünschen. Der Nachfolger darf dann auch gerne ein besseres Drehbuch in petto haben, da dieses hier nicht wirklich prickelnd daherkommt und man viel Potential verschenkte.
Bild - 10/10 Ton - 8/10 Bonus - 4/10 Film – 7,5/10
[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Paramount Pictures zur Verfügung gestellt]
[Review verfasst von Shagy] |
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