Das erste Zusammenspiel der Avengers war bombastisch, witzig und kunterbunt. Es war kurz gesagt, einfach fast perfekte Unterhaltung! Wie sollte man solch einen Heidenspaß nun topen können? Das einfache “größer, weiter, besser” Prinzip hätte nie und nimmer funktioniert und hätte wohl auch die Fans ziemlich enttäuscht. Aber Joss Whedon wäre nich Joss Whedon, wenn er nicht einen Plan gehabt hätte.
Originaltitel: Avengers: Age of Ultron Regie: Joss Whedon Darsteller: Robert Downey Jr., Chris Hemsworth, Mark Ruffalo, Chris Evans, Scarlett Johansson, Jeremy Renner, James Spader, Samuel L. Jackson, Don Cheadle, Aaron Taylor-Johnson, Elizabeth Olsen Laufzeit: 141 FSK: 12 Ton: dts-DH Master Audio 7.1 (Englisch), dts-HD 5.1 (Deutsch), DD 5.1 (Türkisch) DD 2.0 (Audiokommentar, Audiodeskription für Sehbehinderte) Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Griechisch, Türkisch Regionalcode: A, B, C Bildformat: 2,40:1 (1080p) Produktion: 2014 Erschienen: 24.09.2015 Vertrieb: Buena Vista Home Entertauinment Preis: 15€
Film: Die Avengers reisen um die ganze Welt, um endlich das verloren gegangene Zepter von Loki ausfindig zu machen. Im (fiktiven) Land Sokovia werden sie in einer alten Burg schließlich fündig, wobei das Ensemble nicht nur Lokis Zepter findet, sondern auch die zwei Talente Pietro und Wanda Maximoff, welche mit außerordentlichen Kräften ausgestattet sind. So kann sich Pietro (Quicksilver) wie Flash blitzschnell bewegen, während Wanda (Scarlet Witch) Gedanken manipulieren und Druckwellen erzeugen kann. Beide machen es den Avengers ziemlich schwer und haben noch eine Rechnung mit Tony Stark offen. Nach dem schwer erkämpften Sieg der Avenger wird aber eroberte das Zepter genauer unter die Lupe genommen und Tony Stark findet darin eine Art künstliche Intelligenz. Hier sieht er nun mit Banner und Jarvis seine Chance, seine Vision eines Friedensprogrammes näher zu kommen, welche unter dem Namen Ultron bekannt werden soll. Was nun kommt, ahnt man schon … Ultron entwickelt ein eigenes Bewusstsein, tut sich mit den Pierto und Wanda zusammen und läuft Amok. Nun liegt es an den Avengers, den Fehler wieder auszubügeln.
Nach nunmehr zehn Einzelfilmen muss Joss Whedon nicht mehr groß die einzelnen Helden einführen und legt sofort los. Regelrecht bombastisch eröffnet er den zweiten Avengers Film und zelebriert eine mehr als gelungene Actionszene, wo die einzelnen Fähigkeiten der Akteure herrlich miteinander verknüpft werden und jeder somit ohne großen Schnitt seine Screentime erhält. Danach wird es kurz etwas ruhiger und alle können sich bei einer kleinen Party beim Anheben von Thors Hammer versuchen (sehr, sehr genial mit einer Schrecksekunde für Thor), während sich Ultron hochfährt und die nächste Actionszene anzettelt. So geht es nun Abwechselnd weiter, wobei dies sehr geschickt gelöst wurde. Im Gegensatz zum ersten Avengers Film, nimmt man sich hier endlich auch die Zeit die Helden genauer unter die Lupe zu nehmen, welche bisher noch keinen Solofilm bekommen haben. Dies wurde ja bisher sträflich vernachlässigt. Besonders die Beziehung zwischen Romanoff und Banner bekommt besondere Aufmerksamkeit, wobei der Storyzweig um Barton der wohl interessanteste ist und den ganzen Film über mit einer bestimmten Erwartung spielt. Zumindest erging es mir so.
Für noch mehr Tiefe sorgt zudem die grundlegende Ausrichtung des Filmes, welche nun bedeutend düsterer gehalten ist, als noch der kunterbunte Auftakt. Zum einen blickt Scarlet Witch in die Köpfe der Helden und fördert so einiges dunkles aus der Vergangenheit ans Licht, zum anderen ist Ultron trotz lockerer Sprüche einer der gefährlichsten Schurken im bisherigen Marvel Cinematic Universe und kommt fast an Loki heran. Die Stimme von James Spader, welcher Ultron im Original spricht, bietet eine tolle Betonung, welche Andreas Fröhlich in der deutschen Synchronisation ebenfalls ganz gut gelingt. Dennoch bekommen auch die “beliebten” Superhelden ihre Zeit und dürfen ordentlich austeilen. Während sich Iron Man im ersten Avengers Film mit Thor angelegt hat, darf nun Hulk die Rüstung von Tony Stark auf ihre Festigkeit überprüfen. Aber auch die liebgewonnenen OneLine sind wieder mit von der Party, wenn auch nicht so zahlreich und genial wie gewohnt.
Bild: Wie nicht anders zu erwarten ist das Bild eine Granate und gestochen scharf (wobei wie gewohnt bei solchen Produktionen einige Effekt Shots abfallen). Durch ein tolles Kontrastverhältnis kommt das Bild auch sehr plastisch daher und bietet eine sehr guten Tiefenwirkung. Die Farben kommen der Grundstimmung entsprechend im Gegensatz zum ersten Avengers Film etwas gedeckter daher und das Bild ist bei weitem nicht mehr so bunt.
Ton: Leider hat es wie so oft nur ein 5.1 Mix als deutsche Tonspur auf die Disc geschafft, während der O-Ton in einem dts-HD Master Audio 7.1 Mix auf der Scheibe vorliegt. Nichtsdestotrotz ist der dts-HD 5.1 Mix sehr gelungen und bietet eine gelungene Feindetailwiedergabe sowie Räumlichkeit. Hinzu kommt ein Bass, der teilweise zwar etwas zu sehr brummt (vor allem in der Eröffnungsszene), sich dann aber beruhigt und eine ausgewogene Balance bietet.
Bonus: Wirklich viel gibt es hier nicht zu sehen. So ist das ca. 20-minütige Making Of wie immer bei solchen Produktionen mehr Werbung als Info und das zweite Feature grast auch nur schnell alle Drehorte ab. Des Weiteren gibt es noch vier entfallen/erweiterte Szenen, wobei hier eigentlich nur die längere Szene in den Nornen Höhlen interessant ist. Dennoch gibt es ein kleines Highlight in Form eines Specials über die bisher in Erscheinung getretenen Infinity Stones. Abschließend gibt es noch einen Audiokommentar von Joss Whedon. Ein Wendecover gibt es nicht.
FAZIT: Damals im Kino war ich nach dem Film etwas enttäuscht und wurde mit “Age of Ultron” nicht wirklich warm. Ich kann nicht einmal sagen, was mich gestört hatte. Nun beim zweiten Sichten auf Blu-ray hat mich der Film voll und ganz in seinen Bann gezogen und ich fand es toll, dass sich die Garde nicht mehr so locker nimmt und einen Kalauer nach dem Anderen raushaut. Dies liegt vor allem auch an den Rückblenden und den Fokus auf die Helden ohne eigenen Solofilm. Joss Whedon hat es letztendlich doch geschafft etwas neues zu machen und sich nicht nur auf die “höher, weiter, besser” Formel verlassen. Man darf also um so gespannt sein wie es mit der Serie weiter geht.
Bild - 10/10 Ton - 9/10 Bonus - 3/10 Film – 8/10
[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Buena Vista Home Entertainment zur Verfügung gestellt]
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