Elliot, der Drache
Während sich die zuletzt veröffentlichten Realfilm Remakes alter Disney Klassiker wie zum Beispiel “The Jungle Book” noch nah an die jeweiligen Vorlagen hielten, entfernte sich Disney beim Musical Klassiker “Elliot, das Schmunzelmonster” weit von der Vorlage und behielt eigentlich nur den Drachen und den Jungen als Hauptdarsteller bei. Herausgekommen ist auch statt einer Mary Poppins Kopie ein Abenteuerfilm im Stile von “E.T.” und “Das Dschungelbuch” mit einer Prise “Die Goonies”
Originaltitel: Pete's Dragon Regie: David Lowery Darsteller: Bryce Dallas Howard, Robert Redford, Karl Urban, Wes Bentley, Oona Laurence, Oakes Fegley Laufzeit: 103 FSK: 6 Ton: dts-HD Master Audio 7.1 (Englisch), dts-HD High Resolution 5.1 (Deutsch), dts Digital Surround 5.1 (Spanisch) Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Spanisch Regionalcode: A, B, C Bildformat: 2,39:1 (1080p) Produktion: 2016 Erschienen: 05.01.2017 Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment Preis: 17€
Film: Pete überlebt mit fünf Jahren einen schweren Autounfall, wobei seine Eltern nicht soviel Glück hatten. Allein irrt Pete nun durch den angrenzenden Wald, wo er schnell der Gefahr von Wölfe ausgesetzt wird. Zum Glück ist zufällig ein flauschiger Drache in der Nähe, welcher die Wölfe vertreibt. Nach dieser Rettungsaktion sind Pete und der Drache, welcher den Namen Elliot erhält, beste Freunde! Mehr als ein halbes Jahrzehnt später toben die beiden noch immer unentdeckt durch die Wälder und erleben viele kleine und unbeschwerte Abenteuer, bis die beiden eines Tages auf einen Trupp Holzfäller stoßen. Hier fängt nun der Ernst an, da Pete von der Wildhüterin Grace und ihrer Tochter Natalie gefunden und zurück in die Zivilisation gebracht wird. Zudem ist die Tarnung des Drachen aufgeflogen und ein paar Holzfäller unter der Führung eines gewissen Gravin (Karl Urban) wollen den Drachen fangen und die Kassen klingeln lassen.
Copyrights © 2017 Disney
Mit “Elliot, der Drache” versucht Disney mit einem recht gut betuchten Budget die Unbeschwertheit eines Abenteuerfilms zurück auf die große Leinwand zu bringen. Dies gelingt in der ersten Hälfte hervorragend, wenn die beiden unbeschwert und naiv durch die prächtig eingefangene Natur toben. Dies liegt vor allem auch am Können der Effektschmiede Weta Digital, welche sich neben “Der Herr der Ringe” auch schon für das Remake von “The Jungle Book” verantwortlich zeichnete. Der Drache mit seinem flauschigen Fell ist fabelhaft animiert und überzeugt auch mit einem schönen Zusammenspiel mit Pete. Leider verpasste man dem Drachen den Charakter eines Hundes, was bei Disney Filmen leider normal zu seinen scheint. Zudem hält der Film nicht ganz das Niveau und verläuft sich mit zunehmender Spieldauer in zu bekannte aus ausgetretene Storypfade. Alles wirkt wie hundert mal gesehen, leicht angestaubt und vorhersehbar inklusive der zu erwartenden Probleme und eindimensionalen Charaktere. Mit etwas mehr Pepp und Mut wäre vielleicht ein neuer Klassiker entstanden. Dies mag alles negativer klingen als es tatsächlich ist, den “Elliot, der Drache” bleibt trotz dieser Mängel ein warmherziges und kurzweiliges Familienabenteuer.
Copyrights © 2017 Disney
Bild: Die toll gefilmten Wälder machen einiges her und überzeugen mit einem tollen Kontrastverhältnis und schönen Farben. Zudem ist das Bild knackscharf und zeigt viele Details. Nur der Schwarzwert kann bei dunklen Szenen nicht ganz überzeugen.
Ton: Der Score ist raumfüllend, die Stimmwiedergabe gibt keinen Anlass zur Kritik, der Bass ist sparsam aber wenn er gebraucht wird auch da und einige schöne Surroundeffekte sorgen für eine tolle Atmosphäre.
Bonus: Zwar steht hinten viel auf dem Cover, doch die Extras sind innerhalb von dreißig Minuten abgehakt. Neben zwei Musikvideos, Pannen vom Dreh und einigen gelöschten Szenen (ca. 9min) gibt es mit “Tagebuch des Regisseurs” und “Wie Magie entsteht” nur noch zwei kurze Behind the Scene Features. Zudem kann man sich noch zwei Minuten lang über Neuseeland informieren. Eine Wendecover gibt es nicht.
Copyrights © 2017 Disney
FAZIT: Zwar hakt es an ein paar Stellen, doch ist “Elliot, der Drache” ein wirklich guter Abenteuerfilm für die jüngeren unter uns geworden. Aber warum werden eigentlich Tiere in Disney Filmen fast immer wie Hunde dargestellt? Sei es zum Beispiel der Elch in “Die Eiskönigin” oder nun eben in “Elliot, der Drache”. Dies nervte mich persönlich am meisten, wie auch das letzte Drittel, welches zu sehr auf bekannten Erzählstrukturen wandert und frische Ideen vermissen lässt. Immerhin wirkt der Film dadurch extrem auf die 1980er getrimmt, was wiederum für eine schöne und unbeschwerte Nostalgie sorgt. Kinder werden sich an den Kritikpunkten sicher nur bedingt stören, da diese sich an Elliot wohl nicht satt sehen werden. Er ist knuffig, herrlich natürlich (bis auf die Sache mit dem Hund) und einfach nur liebenswert.
Bild - 9/10 Ton - 9,5/10 Bonus - 5/10 Film – 6,5/10
[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Buena Vista Home Entertainment zur Verfügung gestellt]
[Review verfasst von Shagy]
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