Epos H3 Hybrid - Gaming Headset
Wer kennt das nicht – da geht man den ganzen Tag arbeiten und abends darf man seine fette Anlage nicht laut aufdrehen, weil sonst die Nachbarn (oder die eigene Familie) auf der Matte stehen? Oder man spielt gerne Online und braucht zur Verständigung mit seinen Mitspielern ein Mikrofon. Gaming Headsets sind seit ein paar Jahren voll angesagt und mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Produkten. Das führt natürlich dazu, das die Auswahl mitunter schwerfällt. Wir wollen euch mit dem Epos H3 Hybrid eine Alternative näherbringen, die uns in der Praxis überzeugen konnte.
Ausgepackt und los geht’s
Was ist in der Verpackung. Nun zu allererst das Headset, ein abnehmbarer Mikrofon Arm. Ein 2 Meter USB C zu USB A Kabel. Ein 1,50 Meter Klinkenstecker Kabel (wobei eine Seite abgewinkelt ist). Eine optionale Abdeckung für die Ohrmuschel, bei der man den Mikrofonarm abnehmen kann und eine Kurzanleitung.
Das Headset kommt ab Werk bereits mit einem zumindest halbvollen Akku daher. Ansonsten lädt man es via USB Kabel an einer Steckdose oder dem PC einfach auf. Neben der deutschen Sprachausgabe (die den Nutzer beim Anschalten informiert), kann man den Akkustand auch an einer LED Leuchte am Headset ablesen (grün = voll; gelb = halbleer; rot = leer). An der Konsole kann man somit gleich starten, da man hier sowieso ein Kabel benutzen muss (siehe auch weiter unten). Das Bluetooth Pairing via Telefon und TV wird mit einem der zwei Knöpfe am Headset gestartet, dazu hält man die Taste drei Sekunden gedrückt. Alle meine Geräte haben das Headset problemlos erkannt und die kabellose Verbindung / Übertragung war ebenfalls stabil und ohne Aussetzer. Dieser Knopf dient auch als Smart-Button zum Durchschalten der Voreinstellungen bzw. zum Annehmen eines Telefonats. Am Anfang ist das etwas gewöhnungsbedürftig, aber nun gut, womöglich gibt es ja Zocker die diese Funktion nutzen. Die Lautstärke wird dagegen mittels Dreh-Rad an der Außenseite der rechten Ohrmusche justiert. Wenn man das Mikro nicht nutzen will, klappt man es einfach nach oben, beim runterdrücken, wird es dann auch wieder aktiviert – nennt sich Lift to mute.
Technische Daten
Am wichtigsten ist sicherlich die Akkulaufzeit – die kann je nach Anschlussart variieren. Bei einer reinen Bluetooth Verbindung kommt man auf über 35 Stunden, während bei einer Klinkenverbindung immer noch deutlich über 20 Stunden drin sind (so lange hält der Akku des Controllers eh nicht). Nutzt man Klinke und Bluetooth zusammen, sind es dann weniger als 20 Stunden. Aufgeladen ist der Akku jedoch recht schnell, keine anderthalb Stunden dauert der Ladevorgang.
Ansonsten hier noch ein paar Spezifikationen. Der Übertragungsbereich des Kopfhörers umfasst 20–20.000 Hz, die Lautsprecherempfindlichkeit liegt bei 116 dBSPL @1kHz, 0dB FS, THD ist kleiner als 0,5% @1kHz, 0dB FS. Die Treibergröße ist 40mm. Der Übertragungsbereich des Mikrofons liegt bei 100–7.500 Hz, die Richtcharakteristik umfasst Acht (ist also bidirektional) und die Empfindlichkeit bei 1 kHz (Mikrofonarm) ist -20 dB FS / Pa @1kHz und bei der Hörmuschel -22 dB FS / Pa @1kHz.
Gefühlt ist der Sound glasklar, ohne dünn zu wirken. Sprich der Bass und die Mitten sind für meinen Geschmack genau richtig justiert. Wem das nicht passt, der kann in der Gaming Suite den Equalizer auch nach seinen eigenen Wünschen anpassen. Zudem darf man in dem Programm auch zwischen 2.0 und 7.1 Wiedergabe wechseln und nach einigen Tests muss ich nahtlos anerkennen, wie genau man die Geräusche orten kann. Die Spracheingabe erfolgt ebenfalls präzise und ohne Rauschen. Auch hier gibt es in der Gaming Suite Optionen zum Individualisieren (z.B. beim Stimmverstärker). Alles in allem kann man beim Sound nicht meckern.
Kein True Wireless – aber auch kein Problem
Das H3 Hybrid ist ein Bluetooth (Version 5.2) kompatibles Headset. Es funktioniert also mit dem Handy oder dem TV via Bluetooth Verbindung kabellos. Nutzt man das Headset dagegen an einer Konsole wie der PlayStation 5, braucht man wiederum ein Kabel. Denn ein Dongle (Voraussetzung für Equipment, das nicht direkt von Sony stammt) gibt es nicht (das hat zum Beispiel das edle GSP 670). Wirklich problematisch ist dieser Umstand jedoch nicht, da man das H3 Hybrid einfach mit einem beigelegten (wohlgemerkt hochwertigen) Audiokabel an den Controller über den Klinkenstecker anschließt. Das funktioniert beim DualShock 4 und dem DualSense. Zwar wird der Akku im Controller dadurch etwas stärker beansprucht, aber bei meinen Tests konnte ich keinen signifikanten Mehrverbrauch feststellen. Da schlagen die adaptiven Trigger und Rumble-Funktionen stärker zu. Einen weiteren Vorteil gibt es auch noch: Denn während man über Kabel am Controller zockt, kann man sein Handy via Bluetooth verbunden lassen und würde somit auch keine Anrufe verpassen.
Natürlich kann man das Headset auch an anderen Konsolen, die über einen Klinken- oder USB-Anschluss verfügen, nutzen. Ebenso funktioniert das H3 Hybrid auch mit jedem Windows PC. Den braucht man übrigens auch, wenn man die Klangeinstellungen anpassen will. Das geschieht über die Gaming Suite, einem kostenlosen Programm von Epos. Auch sind Firmware-Updates möglich (eines ist wohl für noch feinere Lautstärkeregelungen geplant). Aktuell gibt es jedoch keine Aktualisierung und persönlich hatte ich auch keine Probleme mit der Abstufung der Lautstärke. Erwähnenswert wäre auch noch, dass das Headset über ein zweites Mikrofon in der Hörmuschel verfügt, weshalb man damit nicht nur Musik kann, sondern auch Telefonieren kann.
Optisch schick und wertig
Schönheit liegt zwar immer im Auge des Betrachters, aber rein objektiv betrachtet, haben die Epos Designer ein hübsches Headset abgeliefert, das weder billig wirkt, noch klapprig verarbeitet ist. Die Ohrmuscheln sind ausreichend groß und angenehm weich gepolstert (und auch auswechselbar). Ebenfalls ist der Bügel gepolstert, damit es nicht auf dem Kopf drückt. Um die Größe anzupassen, gibt es hier einen Schieber aus Edelstahl, der mit praktischen Längenangaben ausgestattet ist. So kann man das Headset bei erneuter Nutzung auch gleich vorweg auf seine Größe einstellen. Das abnehmbare Mikrofon ist dank Magnethalterung kinderleicht demontiert. Und ebenfalls schnell wieder drangesteckt. Auch kann man den Arm durch das flexible Material gut justieren. Übrigens wird auch eine Abdeckung mitgeliefert, falls man den Mikrofonarm dauerhaft abgebaut lassen will. Die USB / Klinkenanschlüsse lassen ebenfalls keine Wünsche übrig, da die Stecker ordentlich festsitzen. Die zwei Knöpfe vom H3 Hybrid wackeln nicht und der Smart-Button (Bluetooth Knopf) ist ein wenig ausgeformter, sodass man ihn besser bedienen / finden kann, wenn man das Headset auf dem Kopf hat.
FAZIT:
Das neue Epos Headset ist praktisch, hochwertig verarbeitet und bietet einen tollen Sound. Durch das abnehmbare Mikrofon kann man das Gerät zudem auch beim Joggen als Kopfhörer benutzen. Dass es kein echtes Wireless Headset ist, kann man verschmerzen. Denn bei der PlayStation 4 / 5 hätte man sowieso ein Dongle gebraucht und so schließt man das H3 Hybrid direkt an den Controller via Kabel an. Und ebenfalls passend zur PlayStation ist das Gerät in onyx schwarz und ghost weiss erhältlich. Der Preis von 179€ bewegt sich noch im Rahmen, wobei günstiger auch nie verkehrt ist. Für das Gebotene ist der jedoch mehr als fair.
[ Review verfasst von .ram ]
Pluspunkte:
- Kabellos via Bluetooth an Handy / TV / Radio anschließbar
- Mikrofonarm abnehmbar, alle Kabel dabei
- Glasklarer Sound
Minuspunkte:
- Auf der PlayStation 4 / 5 kommt man um ein Kabel nicht herum
- Teurer als der Vorgänger (der kostet noch 99€)
- Muss man beim Zocken auch noch Telefonieren?
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