Wie bekommt man einen guten Sound beim Zocken – speziell beim Spielen an einer Konsole? Nun da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Vom fetten Dolby Atmos-System, über Headsets bis hin zu Soundbar Lösungen. Die Auswahl ist groß, nicht nur beim Preis, sondern auch in Bezug auf das, was man sich überhaupt in die Wohnung stellen will. Deshalb wollen wir euch heute das Pebble X Plus System von Creative vorstellen. Die Vorgänger erlangten einen guten Ruf in PC Kreisen und das aktuelle Systeme strich sogar schon diverse Preise wie den European Hardware Awards 2024 ein. Wie sich das Modell in der Praxis mit der PS5 schlägt, erfahrt ihr in unserem neuen Test.
Kompakter Hingucker, der auch leistungsstark* ist
Optisch macht das Boxenset schon was her. Die beiden schwarzen Lautsprecher im Halbschalendesign wirken elegant und keinesfalls klobig. Die Maße von 139,5 x 145 x 136 mm sprechen deutlich dafür. In die Schalen wurden zudem RGB Leuchten integriert, die sich via App steuern lassen oder am Gerät selbst durchschalten lassen. Neben bunten Wellen gibt es auch Modi für Ausschläge und spezifische Farbwechsel. Insgesamt 6 Spielerein stehen mit bis zu 16,8 Millionen Farben zur Auswahl. Der kabelgebundene Subwoofer fällt ebenfalls kompakt aus (156,4 x 156 x 158,5 mm), lässt aber problemlos größere Modelle ins Schwitzen kommen. Zumindest wenn man das System mit einem USB PD Adapter betreibt. Eine der Lautsprecherboxen besitzt zudem zwei weitere Anschlüsse, jeweils für Kopfhörer und Mikrofon. Sinnvoll sind diese Sachen allerdings nur, wenn man das Set am PC nutzt. An der Konsole oder am TV ist der Abstand in der Regel zwischen Gerät und Nutzer zu groß. Das Umschalten der verschiedenen Betriebsmodi ist kinderleicht. Man drückt jeweils 1x die Bluetooth-Taste. Dann wechselt man zwischen USB Audio, AUX und Bluetooth – eine kleine LED Lampe visualisiert das Ganze.
*Die volle Soundkapazität entfaltet das Set nur, wenn man es mittels USB Power Delivery Adapter an eine reguläre Steckdose anschließt. Mit dem beigelegten USB-C Kabel bekommt man nur eine Ausgangsleistung von 15W RMS und 30W Spitze geboten. Mit einem Steckdosenadapter (der mindestens 30W Leistung besitzt) verdoppelt sich die Leistung auf 30W RMS und 60W Spitze und das hört man! Der Sound wirkt voluminöser und die Bässe sind kraftvoller. Bleibt also die Frage, warum Creative keinen PD-Adapter beigelegt hat? Wahrscheinlich aus Kostengründen: Immerhin ist das Set mit 139,99€ eher im niedrigeren Preissektor eingestuft. Andererseits muss ich auch sagen: Ich besaß keinen Adapter mit mind. 30W und USB-C Anschluss. Also musste ich mir noch bei Amazon ein No Name Produkt für knapp 10€ kaufen. Bei Creative kostet das günstigste Modell mit 67W rund 42€.
PS5 Kompatibilität nur ein netter Bonus
Ich benutze zu Hause einen 65 Zoll TV, der auf zwei Standfüßen steht und sich auf einem Highboard befindet. Die Teufel Soundbar (siehe ONPSX Test) passt genau zwischen die zwei Füße, ohne dass sie oben ins Bild ragt. Bei den Pebble X Boxen fällt das fixe Verbindungskabel zwischen den Geräten zu kurz aus, so dass ich die Boxen nicht neben den TV auf das Highboard stellen konnte. Unter dem TV ragen die Schalen jedoch ins Bild rein. Optisch ist das schon mal nicht schön. Zudem gilt es beim Anschluss an eine PS5 einiges zu beachten: Über Bluetooth lässt sich das Gerät gar nicht erst mit der Konsole koppeln, denn das verbietet Sony für Drittanbieter. Bleibt also nur der Anschluss via USB-C an der Front. Dann funktioniert das System wie ein kabelgebundenes Headset (und wird auch als solches von der PS5 erkannt), oder man geht den Weg über das TV-Gerät (Bluetooth, 3,5mm AUX oder USB-C). Bei meinem TV fiel die Bluetooth Wiedergabe via TV ziemlich leise aus (man musste die Lautstärke schon ordentlich aufdrehen), besser war das Ergebnis über den Kopfhörer-Anschluss. Ähnlich fiel der Test beim Betrieb via USB-C Kabel an der PS5 aus.
Beim PC kann man dagegen – sofern die Hardware es zulässt – aus dem Vollen schöpfen: USB- C, Kopfhörer oder gar Bluetooth. Auch mobile Geräte lassen sich dank Bluetooth koppeln, wobei das Set als Party Lautsprecher jedoch eher weniger geeignet ist, da gibt es bessere Lösungen. Was aber immer und zu jeder Zeit perfekt funktionierte, war das koppeln via Bluetooth 5.3. Zudem kamen bei mir auch keinerlei Verbindungsabbrüche vor. Das System bleibt war zu jeder Zeit stabil mit dem jeweiligen Endgerät verbunden.
Doch kommen wir nun zum Sound. Folgende Eindrücke stammen von der Anschlussvariante mit USB PD Adapter und Steckdose. Der Bass ist laut und satt, was wirklich überraschend bei der kompakten Größe des Subwoofers ist. Die Höhen sind ebenfalls prägnant, nur die Mitten gehen im Mix unter bzw. werden von Höhen und Tiefen überlagert. Bei manchen Spielen wie The Crew Motorfest macht sich das weniger bemerkbar, aber in Gran Turismo 7 war das schon eine Grenzerfahrung. Die Musik konnte man zum Beispiel nur kaum hören und bei vielen Fahrzeugen auf dem Bildschirm driftete der Sound eher ins Dröhnen ab. Generell erledigten die Boxen bei Spielen mit einfachen Soundkulissenwänden einen besseren Job. Da die IOS App keine detaillierten Einstellungen zulässt und sich die PC App nicht herunterladen lässt, werden die verschiedenen Audiotechnologien wie BassFlex, Acoustic Engine, EQ und Dialog+ automatisch zugeschaltet. Was jedoch nicht immer für besseres Ergebnis sorgen kann. Beim Musik-Streaming fehlen bei gitarrenorientierter Rockmusik ebenfalls die Mitten, während basslastige, elektronische Stücke besser abschneiden. Überzeugende Arbeit lieferten die Boxen dagegen beim Film-Streaming via Amazon ab: vor allem die Stimmen kamen sehr klar rüber, aber auch sonst kann man über das Klangbild nicht meckern. Ihr seht schon, das System bietet ein paar Vorteile, aber eben auch Nachteile. Ohne den Steckdosen Adapter fällt der Sound übrigens deutlich dürftiger aus. Wobei am Schreibtisch mag so etwas alles noch zu verschmerzen sein, mit 3 Meter Abstand auf der Couch in einem mittelgroßen Raum ist das Ergebnis selbst mit Adapter dann doch eher nicht das Gelbe vom Ei. Und mir persönlich wäre das Gebotene dann zu wenig.
App oder nicht App, das ist hier nicht die Frage
Creative bietet eine optionale App für mobile Android und IOS Geräte. Damit lassen sich die Licht-Effekte steuern und Firmware-Updates durchführen. Die Verbindung mit einem iPhone hat auf Anhieb geklappt und es traten ebenfalls keine Probleme beim Einspielen des Updates auf. Die Lautstärke lässt sich übrigens nicht mit der App regeln und auch weitere Features wie einen Equalizer oder Ton-Einstellungen allgemein sucht man vergebens. Das soll man wiederum mit einer PC App bewerkstelligen, die sich aber auf der Creative Website nicht herunterladen ließ (es kam jedes Mal eine Fehlermeldung). Davon abgesehen, wäre das sowieso nur eine Option, wenn man die Lautsprecher tatsächlich am PC betreiben will.
FAZIT:
Das kompakte 2.1 System sieht schick aus und kann mit einem guten Klang aufwarten. Zumindest wenn man einen USB PD Adapter benutzt. Für den Betrieb an einer PS5 würde ich das System jedoch nur bedingt empfehlen. Schlichtweg weil die Anschlussmöglichkeiten an die Konsole nicht optimal sind und der Sound in einem Wohnzimmer irgendwie untergeht. Auf dem Schreibtisch fühlt sich das Boxenset deutlich wohler. Zwei Minuspunkte kassiert Creative für die lausige App und das Weglassen eines beigelegten USB PD Adapters.
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