Nachdem wir schon vor Wochen die Japan Version des Namco Rennspiels Ridge Racers besprochen haben (Hier geht es zum Japan Import Review), folgt jetzt der Nachtest der europäischen Version.
Als eines der ersten Spiele für die PSP überhaupt, stand Ridge Racer schon von Beginn an im Rampenlicht und viele Spieler setzten ihre Hoffnungen in das exklusive Rennspiel. Um das Fazit schon vorwegzunehmen, sie wurden nicht enttäuscht. Ridge Racer war und ist eines der Must Have Spiele für die tragbare PlayStation.
Start your Engines
Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich bei Ridge Racer um ein neues Spiel handelt, doch bei genauerer Betrachtung stellt sich heraus, dass Namco mit dem Titel eher eine Art Best-Of der „Ridge“ Serie zusammengestellt hat. Doch keine Bange, denn angesichts der Tatsache, dass der erste Ridge Racer Titel schon vor 10 Jahren erschien, wurde es eigentlich einmal Zeit, dass man den Strecken ein neues Grafikgewand spendiert. Doch nicht nur die Grafik und die Steuerung wurde an aktuelle Bedürfnisse angepasst, erstmals können Spieler nämlich auch zu Hause über Kurse des niemals als Heimumsetzung erschienenen Arcaderenners Rave Racer brausen. Somit beinhaltet Ridge Racer Strecken aus: Ridge Racer, Ridge Racer, Revolution, Rage Racer, Rave Racer, Ridge Racer Type 4 und Ridge Racer V.
Das erste was man nach dem Einschalten der PSP zu Gesicht bekommt, ist das wunderschön gerenderte Intro mit der Ridge Racer Ikone Reiko Nagase. Das virtuelle Mädel gibt dem ganzen Spektakel mehr Persönlichkeit und suggeriert Appetit auf mehr. Im Hauptmenü angekommen, erwarten euch neben dem obligatorischen Zeitrennen und dem Einzelrennen, noch der Welt-Tour Modus, der sozusagen, die Meisterschaften beinhaltet. Um neue Fahrzeuge und Strecken für die ersten beiden Modi frei zuschalten, müsst ihr hier die verschiedensten Touren bewältigen. Anfangs steht euch jedoch nur die Basis Tour zur Verfügung, die sich in mehrere Rennevents unterteilt. Die Basis Tour sollte allerdings niemanden vor größere Probleme stellen, sind die Rennen doch ziemlich easy gehalten. Erst im Profi-Modus zieht der Schwierigkeitsgrad an und macht das Renngeschehen spannend. Wobei erwähnt werden muss, dass es wie in den Vorgängern keine richtige KI gibt. Vielmehr „stehen“ die gegnerischen Fahrzeuge auf der Strecke und warten darauf überholt zu werden. Somit steigen eure Gewinnchancen beträchtlich, wenn ihr schnell und fehlerfrei um die Kurven driftet. Wer sich trotzdem etwas Herausforderung verschaffen möchte, kann aus drei verschiedenen Drifttypen bei den Fahrzeugen wählen. Während die erste Klasse immer stark driftet, besitzt das zweite Auto die höchste Bodenhaftung und der dritte Bolide bietet ein ausgewogenes Mittelmaß aus Beidem. Diese Regelung zieht sich durch alle Klassen und sollte jeden zufrieden stellen.
Eine Serienneuheit gibt es dennoch zu vermelden, neuerdings ist es nämlich möglich mit einer Nitroladung kurzzeitig einen Geschwindigkeitsschub zu erleben. Aufgeladen wird die Nitroanzeige durch gekonnte Driftmanöver. Anfangs stand ich der Sache zwar skeptisch gegenüber, muss aber mittlerweile zugeben, dass die Nitroeinspritzung eine tolle Erweiterung ist und dem Spieler noch mehr Gründe liefert, gehörig um die Kurven zu driften. Eine weitere Neuerung ist die Tatsache, dass man im Welt-Tour Modus auch eigene Touren kreieren kann. Somit ist auch über einen längeren Zeitraum für Spaß gesorgt, denn man ist dadurch in der Lage unendlich viele Zusammenstellungen zu erschaffen.
Multiplayer
Schade, dass der Mehrspielermodus keinen Infrastruktur Modus unterstützt. Somit fallen Onlinerennen erstmal flach. Aber ganz ohne Multiplayeroptionen kommt Ridge Racer nun auch nicht daher. Mittels WiFi können bis zu acht Spieler an einem Rennen teilnehmen. Um allerdings gegeneinander anzutreten, braucht jeder Teilnehmer eine eigene UMD, Game Sharing wird nicht unterstützt. Sind die Vorraussetzungen erfüllt, darf man sich eine Strecke aussuchen und das Fahrzeug auswählen. Glücklicherweise steht hier mehr zur Verfügung, als anfangs im Singleplayermodus, so dass auch schon kurz nach Erwerb des Spiels gegeneinander gefahren werden kann. Im WiFi Modus ist die Performance übrigens spitzenmäßig, läuft das Spiel doch wie im Einzelspielermodus absolut flüssig.
Grafikhighlight
Was die Namco Grafiker gleich zum Start der PSP aus der Hardware herausholen, verdient Respekt. Ridge Racer sieht nicht nur umwerfend hübsch aus und bietet kurze Ladezeiten, sondern läuft auch absolut flüssig mit 60 Bildern pro Sekunde. Die Strecken dürften Fans trotz Überarbeitung sofort wieder erkennen und sogar die zahlreichen animierten Objekte (riesige Flugzeuge und Hubschrauber) tauchen am Streckenrand auf. Damit aber noch nicht genug, die Kurse dürfen nämlich auch rückwärts befahren werden und erstrahlen dann in einem anderen Licht. Das sorgt für Abwechslung und ist das „i“-Tüpfelchen der makellosen Präsentation.
Red oder Blue
Sehr zu empfehlen ist auch der Soundtrack, der eine ausgewogene Mischung aus neuen Liedern, Remixes von Songs aus den Vorgängern und Ridge Racer Klassikern bietet. Unterteilt sind die Tracks in mehrere Mini Soundtracks, die beliebig zusammengestellt und variiert werden können. Nach wie vor ist es zudem möglich, vor dem Rennen, einen bestimmten Song zu wählen. Einfach klasse! Ridge Racer wurde zudem komplett deutsch synchronisiert und wartet mit aufbauenden Kommentaren in den Menüs und den Rennen auf. Wem das auf Deutsch zu merkwürdig klingt, der darf immer noch die PSP auf Englisch umstellen und den englischen Sprechern zu hören, dann gibt es auch Kultansagen wie: Its the final stitch!
FAZIT:
Wenn man überhaupt ein Rennspiel für die PSP braucht, dann ist es mit Sicherheit Ridge Racer. Das Spiel macht nichts weiter falsch und bietet genügend Umfang und Optionen, um auch noch nach Wochen zu unterhalten. Gepaart mit der tollen Grafik und dem genialen Soundtrack ergibt sich ein spaßiger Arcaderacer, der in ähnlicher Form auch für die PS2 hätte erscheinen können. Wer eine PSP sein Eigen nennt und auch nur ein wenig mit Rennspielen anfangen kann, kommt um Ridge Racer nicht herum. Kaufen!
[ Review verfasst von .ram ]
PS: Gegenüber der US oder Japan Version bietet die europäische Variante keine Verbesserungen oder Ergänzungen. Man munkelt zwar, dass der Schwierigkeitsgrad angezogen hat, bestätigen kann ich das jedoch nicht.
Pluspunkte:
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Top Spielbarkeit
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Geniale Grafik
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Toller Sound
Minuspunkte: