Um die Wartezeit auf den dritten Teil der Serie zu verkürzen, schmiss Activision kurzerhand „Guitar Hero: Rock the 80s" (OnPSX Review) auf den Markt. Wir erinnern uns, dass der Titel arg dahingeschludert wurde, nur um noch schnell etwas Kohle zu scheffeln. Nun wartet die Fanggemeinde sehnsüchtig auf „Guitar Hero: World Tour" und was macht Activision? Genau! Sie veröffentlichen wieder einen Lückenfüller. Dieses Mal jedoch nahmen sie sich keine Musikepoche zur Brust, sondern die Band Aerosmith.
Interaktives Nachschlagewerk?
Das Konzept hört sich im Prinzip nicht schlecht an. So starten alle Konzerte mit einer Vorband, welche zwei Songs zocken darf. Nachdem die Vorband das Publikum ordentlich angeheizt hat, betreten Aerosmith die Bühne und geben drei Songs zum Besten. Alle Konzerte wurden zudem mit einer kleinen Story verbunden, welche sich an die echte Karriere der Band anlehnt. So startet man in der Nipmuc High School, wo Aerosmith ihren ersten Gig hatten. Später folgen mit Auftritten im Orpheum oder in Moskau andere Highlights aus der Karriere der Band. Verbunden werden die Gigs mit kurzen Videosequenzen, wo die Band ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert. Activsion hat hier übrigens ein Herz für die Fans, welche auf „Guitar Hero: World Tour" warten. Den um den richtigen Nachfolger ordentlich hinzubekommen, benötigt man Geld und da dies nicht auf der Straße liegt, muss man eben an anderer Stelle sparen. So packte der Publisher die Videosequenzen von „Guitar Hero: Aerosmith" in SD Auflösung inklusive Kompressionsartefakte auf die Disc. Danke! Auch das andere Drumherum kann nicht überzeugen. Eine Diskographie zur Band sucht man genauso vergebens, wie sonstige Infos.
Amazing?
Das wichtigste ist aber immer noch die Musik, doch auch hier gibt es einige Abstriche. Die Anfangsära wurde mit wirklich vielen und guten Songs bedacht und auch die Achtziger bekommen ihre Aufmerksamkeit. Leider wurden die Neunziger Jahre jedoch fast völlig ignoriert, was natürlich indiskutabel ist. Dafür gibt es sehr viele Songs von 2007, welche eigentlich nicht sonderlich interessant sind. Aber hier siegte wo das eigene Marketing der Band. Letztendlich befinden sich unter den insgesamt 41 Songs nur 25 Songs von Aerosmith (klammert man die Soloausflüge von Joe Perry aus). Dies ist natürlich für eine Bandspezifische Kompilation recht wenig. Die restlichen Songs werden von Bands komplettiert, welche einen speziellen Bezug zu Aerosmith haben. Sein es gemeinsame Touren oder wie im Falle von Run D.M.C eine direkte Zusammenarbeit beim Song „Walk this way".
Stage 1: "Bring die Band zusammen" (Nipmuc High School)
1. "Dream Police" by Cheap Trick
2. "All the Young Dudes" by Mott the Hoople (cover)
3. "Make It" by Aerosmith (re-recorded)
4. "Uncle Salty" by Aerosmith
5. "Draw the Line" by Aerosmith
Stage 2: "Erster Geschmack des Erfolges" (Max's Kansas City)
6. "I Hate Myself for Loving You" by Joan Jett
7. "All Day and All of the Night" by The Kinks (cover)
8. "No Surprize" by Aerosmith
9. "Movin' Out" by Aerosmith (re-recorded)
10. "Sweet Emotion" by Aerosmith
Stage 3: "Die triumphale Rückkehr" (The Orpheum)
11. "Complete Control" by The Clash
12. "Personality Crisis" by New York Dolls (cover)
13. "Livin' on the Edge" by Aerosmith
14. "Rag Doll" by Aerosmith
15. "Love in an Elevator" by Aerosmith
Stage 4: "Internationale Superstars" (Moskau)
16. "She Sells Sanctuary" by The Cult
17. "King of Rock" by Run-D.M.C.
18. "Nobody's Fault" by Aerosmith
19. "Bright Light Fright" by Aerosmith
20. "Walk This Way" by Run-D.M.C. featuring Aerosmith
Stage 5: "Die große Amerikanische Band" (Half Time Show)
21. "Hard to Handle" by The Black Crowes (cover)
22. "Always on the Run" by Lenny Kravitz
23. "Back in the Saddle" by Aerosmith
24. "Beyond Beautiful" by Aerosmith
25. "Dream On" by Aerosmith (re-recorded)
Stage 6: "Rock N Roll Legenden" (Rock & Roll Hall of Fame)
26. "Cat Scratch Fever" by Ted Nugent
27. "Sex Type Thing" by Stone Temple Pilots
28. "Guitar Battle vs Joe Perry" by Joe Perry
29. "Mama Kin" by Aerosmith (re-recorded)
30. "Toys In The Attic" by Aerosmith
31. "Train Kept A Rollin" by Aerosmith
Bonus Songs:
32. "Combination" by Aerosmith
33. "Kings and Queens" by Aerosmith
34. "Let The Music Do The Talking" by Aerosmith
35. "Mercy" by Joe Perry
36. "Pandora's Box" by Aerosmith
37. "Pink" by Aerosmith
38. "Rats In The Cellar" by Aerosmith
39. "Shakin' My Cage" by Joe Perry
40. "Talk Talkin" by Joe Perry
41. "Walk This Way" by Aerosmith
Natürlich basiert der Aerosmith Ableger komplett auf „Guitar Hero 3: Legends of Rock", was letztendlich heißt, dass es keinerlei Neuerungen bei den Spielmodi oder der Technik gibt. Alles kommt wie im dritten Teil daher. Immerhin gab man sich bei den Animationen recht viel Mühe, den die Band bewegt sich sehr Aerosmith like. Besonders Frontmann Steven Tyler wurde super ins Spiel portiert. Auch gibt es ein paar mehr Effekte, welche die Shows etwas bombastischer erscheinen lassen. Übrigens kommt „Guitar Hero: Aerosmith" deutlich leichter daher, als noch die Vorgänger.
FAZIT:
Wie schon „Rock the 80s", verkommt auch der „Aerosmith" Part zu einem halbherziger Lückenfüller, wobei Fans dieses Mal tief in die Tasche greifen müssen, da dieses Add-On zum Vollpreis auf der PS3 erscheint. Das Prinzip mit den Vorbands und dem Abklappern der Station der Bandgeschichte ist zwar recht gut, bringt aber nichts, wenn es nur dürftig und halbherzig umgesetzt wird. Zum Budget Preis können Fans, welchen die Wartezeit auf Teil 4 zu lang ist, dennoch zugreifen.
[ Review verfasst von Shagy ]
Pluspunkte:
- Die Charaktermodelle und Animationen der Band sind sehr gut gelungen
- Tolles Gameplay, aber insgesamt zu leicht
- Leichte Bedienung
Minuspunkte:
- Keine neuen Ideen
- Zu wenig Umfang fürs Geld
- Neunziger Jahre Ära von Aerosmith wurde übergangen