„Burning Skies“ ist mittlerweile der fünfte Teil in der Resistance Reihe und der zweite Handheldtitel. Bend Studios hat mit „Retribution“ die Messlatte für einen mobilen Resistance Titel sehr hoch gelegt, glücklicherweise machte die Preview Version einen recht ordentlichen Eindruck, bis auf eine Kleinigkeit. Das Spiel wird von Nihilistic Software entwickelt. Dieses Entwicklerstudio hatte sich zuletzt mit dem Spiel „PlayStation Move Heroes“ (OnPSX Review) nicht gerade mit Ruhm bekleckert, andererseits haben sie mit „Conan“ (OnPSX Review) einen soliden Hack & Slay-Titel geschaffen. Die Hoffnung bleibt, dass sie es dieses Mal schaffen ein ordentliches Spiel zu programmieren.
Gestatten, Tom Riley, Feuerwehrmann!
Europa ist schon lange in die Hände der Bestien gefallen, aber dank des Atlantischen Ozeans schien eine Invasion der USA unwahrscheinlich und die Menschen fühlten sich sicher. 1951 sollte sich das ändern, als die ersten Schiffe der Bestien das Meer überquerten und den Angriff starteten. Während eines Feuerwehreinsatz, ausgelöst durch den Bestienangriff, wird Tom in den Krieg hineingezogen und schon bald hält er ein Bullseye Gewehr in der Hand, um seine Familie und sein Land zu schützen. Tom schließt sich einer Gruppe von Freiwilligen an, um bei der Flucht seiner Tochter und Frau zu helfen, doch bald muss er feststellen, dass die Bestien nicht die einzigen Feinde sind. Die Geschichte ist nicht gerade ein episches Highlight. Viel mehr schildert sie die Ereignisse der ersten Invasionswelle und wie die Menschen damit umgehen. In den Vorgängern fehlten diese Elemente, da man quasi nur mit der militärischen Seite des Krieges konfrontiert wurde. Im weitesten Sinne führen die Ereignisse in „Burning Skies“ zur Entstehung der verschiedenen Widerstandsgruppen, die man später in „Resistance 3“ findet. William C. Dietz, Autor der beiden Resistance Bücher kümmerte sich darum, dass die Geschichte zeitlich und thematisch in das Universum passt. Das ist ihm mehr oder weniger gelungen, wenn man bereit ist, das ein oder andere Logikloch zu akzeptieren.
Grafisch darf man keinen Knaller erwarten, der Look orientiert sich an dem letzten PS3 Abenteuer
Mein Bullseye und ich
„Burning Skies“ ist der erste Ego-Shooter auf der PlayStation Vita und muss beweisen, dass diese auch auf einem Handheld möglich sind. Nihilistic Software hat sich hier größte Mühe gegeben und präsentiert eine Steuerung, die den Shootern auf den Konsolen in nichts nachsteht. Jede Aktion ist auf der Taste auf der man es erwartet und dank der beiden Sticks funktioniert die Steuerung von Riley ohne Probleme. Die fehlenden Tasten der Vita werden mit dem Touchpad ausgeglichen. Wer mit dem Bullseye Feinde markieren will, muss diese nur auf dem Bildschirm berühren. Anfangs scheint das etwas Unnatürich und man verliert schon mal den Überblick, aber je länger man spielt desto selbstverständlicher wird es. Auch das Werfen der Granaten und der Angriff mit Axt funktioniert auf diese Art und Weise. Ausgewählt werden die Waffen über das bekannte Waffenrad. Leider fällt die Anzahl der Todbringer etwas mager aus. Die Hälfte der Kniften ist aus den Vorgängern bekannt und die andere Hälfte sind nur leicht modifizierte Varianten der bekannten Knarren. Dennoch ist mir persönlich das neue Pulsgewehr sehr ans Herz gewachsen. Im Vergleich zum dritten Teil können die Waffen hier jedoch nicht aufgelevelt werden. Stattdessen findet man im Laufe des Spieles Grey Tech, die verschiedene Eigenschaften der Waffen aktivieren. Bis zu zwei Slots kann man einer Waffe zuweisen, welche von Stärkung der Feuerkraft bis hin zur Erhöhung Munitionskapazität reichen. Abgerundet wird das Gameplay mit einem funktionierenden Cover System, welches an „Killzone“ erinnert und der typischen sich regenerierenden Gesundheit. Dies waren die positiven Elemente des Spiels, doch ganz ohne Schnitzer geht es leider nicht!
How to Make a Ego Shooter: Guide for Dummies
Die wesentlichen Dinge scheinen Nihilistic zu verstehen, aber man merkt schnell die fehlende Erfahrung. Die Chimären sind nicht gerade die intelligentesten Geschöpfe. Zwar suchen sie ab und zu Deckung und werfen Granaten, aber meiste Zeit scheint die KI nicht zu funktionieren. Völlig planlos laufen sie auf den Spieler zu und überrumpeln diesen nur durch ihre schiere Anzahl. Auch scheinen sie eine Vorliebe für bestimmte Orte zu haben. Bei einem Kampf mit den Long-Legs, springen diese immer wieder und wieder auf den gleichen Punkt. Man muss nicht lange nach ihnen suchen, sondern einfach abwarten und Geduld zeigen. Im weiteren Spielverlauf trifft man zwar stets auch auf fortgeschrittene Hybriden und Stahlschädel, doch deren Angriffsmuster scheinen stark geskripted zu sein. Auch die neu eingeführten Minibosse, welche die Titanen ersetzen, sind nicht gerade die sonderlich fordernd. Abgesehen von der fehlenden Intelligenz, hat das Spiel aber auch noch andere Probleme. Immer wieder findet man die bekannten Briefe, Botschaften usw. als Sammelobjekte, doch diese sind meist belanglos und das Suchen nach ihnen wird nicht belohnt. Auch ein zweiter Spieldurchgang ist sinnlos, da es nichts zum Freischalten oder Erreichen gibt. Abgerundet wird das Ganze noch durch eine relativ kurze Kampagne und eine der leichtesten Platinum Trophäe die man erspielen kann.
Die Steuerung auf der Vita klappt sehr gut
Resistance: Fall of Man trifft auf Resistance 3
In den ersten Spielminuten merkt man, dass viele Designelemente aus Teil 3 übernommen wurden. Waffen wie Feinde sehen denen aus dem Konsolenteil verblüffend ähnlich. Auch die Comicsequenzen und die Einführungsvideos der Waffen erinnern stark daran. Eine Grafik wie auf den PS3 Teilen zu erwarten, wäre aber zu viel des Guten, doch wird man das Gefühl nicht los, dass mehr in der Vita steckt. Zwar ist die Optik stets auf einem soliden Niveau und überrascht mit ein paar netten Details, kommt aber nie an „Uncharted“ ran. Auch die Charaktermodele hätten noch einiges an Arbeit benötigt. Diese wirken in den Zwischensequenzen oft wie hölzerne Puppen. Bezüglich Lippensynchronität schweige ich lieber, denn diese ist nicht vorhanden. Ein weiteres seltsames Phänomen ist das Verschwinden von toten Bestienkörpern. Es erinnert stark an die Anfangszeit von Ego-Shootern, um Rechenpower zu sparen, was wohl auch hier der Fall ist, denn die Framerate bleibt stets stabil. Hier und da gibt es zwar Pop Ups und Feinde erscheinen aus dem Nichts, aber es hält sich in Grenzen. Auch das Leveldesign ist durchwegs gelungen und steigert sich von Level zu Level. Das gesamte Invasionsszenario erinnert stark an den ersten Teil und das Design der spätere Spielabschnitte sind eine Mischung aus Teil 1 und 3.Tontechnisch bekommt man eine gute deutsche Sprachausgabe und einen hervorragenden Soundtrack. Dieser scheint sich aber nur auf ein paar Musikstücke zu beschränken, da man meistens nur das Grunzen der Feinde hört und die eigenen Schritte. Um etwas Abwechslung rein zubringen, hat man aber einen interessanten Bug eingebaut. Es kann schon mal vorkommen, dass die Musik stecken bleibt und man ein ständiges klopfen hört. Hier hilft meist nur ein Neustarten des Levels.
Keine Charakteranpassung im Multiplayer - Mehr als die absoluten Grundelemente gibts hier nicht
Globaler Widerstand
Was wäre ein Ego-Shooter ohne einen Multiplayermodus und mag er noch so simpel sein? Wobei simpel hier nicht das richtige Wort ist. Der Multiplayer verfügt über den Mindeststandard den man bieten kann. Insgesamt werden drei Varianten des Miteinandespielens angeboten. Die ersten beiden sind Deathmatch und Teamdeathmach, wo man in Gruppen von vier Spielern oder bis zu acht Spielern antritt. Die letzte Variante ist eine Art „Last Man standing“. Eine Gruppe von Menschen tritt gegen die Chimären an. Wird ein Mensch getötet, wird er als Bestie wiedergeboren. Das setzt sich so lange fort, bis alle Menschen Chimären sind oder die Menschen eine gewisse Zeit überleben. Nach jeder erfolgreichen Schlacht gibt es Ehrfahrungspunkte (EXP) für einen Levelaufstieg. Je höher man im Rang steigt, desto größer ist die Auswahl an Waffen und Modifikationen. Die Spielfigur selber kann man nicht anpassen und man muss sich mit dem üblichen SRPA Soldat und Standard Chimäre zufrieden geben. Aber nicht nur bei den Figuren wurde gespart, sondern auch bei den Karten, denn von diesen gibt es nur eine Handvoll. Was die Spiele betrifft, laufen diese sehr flüssig ab, sofern man einen Raum findet. Immer wieder wird man auf der Suche aus dem Multiplayer geworfen bis man endlich eine Gruppe findet. Ist man aber erst einer Gruppe beigetreten, gibt es keine Probleme mehr und die Spiele laufen Lag los ab.
FAZIT:
Ich kann die vielen negativen Kritiken für das Spiel nicht verstehen. In erster Linie sollte es ein Titel sein, welcher beweisen soll, dass Ego-Shooter auf einem Handheld funktionieren. Das hat Nihilistic wirklich bewiesen, angefangen von der Steuerung bis hin zum Deckungssystem funktioniert alles. Abseits davon schaut es leider nicht so rosig aus. Es scheint dem Team einfach an Erfahrung zu fehlen, da viele der Probleme hausgemacht sind und einfach gelöst werden können. Vielleicht liegt es aber auch an der engen Zeitvorgabe von Sony, denn hier wäre eindeutig mehr drinnen gewesen. Beste Beispiele sind die Spielzeit und der Multiplayermodus. Die Spielzeit ist im üblichen Bereich von Ego-Shootern angesiedelt und in gut fünf Stunden hat man das Abenteuer hinter sich. Eine paar Extras oder Dinge zum Freischalten hätten hier wahre Wunder gewirkt und manchen Kritiker verstummen lassen, aber nicht mal der übliche "Super Human" Schwierigkeitsgrad ist dabei. Auch der Multiplayer hinkt weit hinter den Erwartungen her, mit seiner Handvoll an Optionen und Karten. Aber jetzt ist es sowieso zu spät, den nicht vorhandenen Elementen nach zu trauern und man muss sich auf das Vorhandene konzentrieren. Das Spiel ist kein Highlight, aber auch kein Totalausfall, sondern irgendwas dazwischen. „Resisitance“ Fans werden viele Fehler verzeihen können und Hardcore Shooter Spieler werden ebenfalls Gefallen finden. Doch mit dem aktuellen Preis, kann ich es nur den beiden genannten Spiertypen empfehlen, alle anderen warten auf einen Preissturz.
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